Kennung: 5756

Straßburg, 20. Dezember 1904 (Dienstag), Bildpostkarte

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Sattler, Joseph

Inhalt

Postkarte |


Intimes Theater, MünchenWedekind hatte einen Gastspielvertrag am Intimen Theater (dem früheren Kabarett Die Sieben Tantenmörder) in München, wo er seit dem 16.5.1904 auftrat, dem Tagebuch zufolge vor seiner Gastspielreise nach Straßburg (siehe unten) zuletzt am 15.12.1904 („Tantenmörder“), nach seiner Gastspielreise das erste Mal wieder am 14.1.1905 („Tantenmörder“). Er hat Joseph Sattler in Straßburg (siehe unten) die Spielstätte des Münchner Kabaretts im Konzerthaus Kaim-Saal (Türkenstraße 5) [vgl. Adreßbuch von München für das Jahr 1905, Teil II, S. 477] aufgeschrieben.
Kaimsaal


[Foto]

Sünde istDer faksimilierte Satz „Sünde ist eine mythologische Bezeichnung für schlechte Geschäfte“ (darunter gesetzt der ebenfalls faksimilierte Namenszug des Autors) stammt aus dem „Marquis von Keith“ und ist ein Zitat der Titelfigur zu Beginn des 2. Aufzugs [vgl. KSA 4, S. 171]. Der Satz findet sich außerdem als Aperçu in der Liste der Aphorismen „Also sprach der ‚Marquis von Keith‘“ [vgl. Frank Wedekind: Also sprach der „Marquis von Keith“. In: Jugend. Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben, Jg. 7, Nr. 49, Dezember 1902, S. 826; KSA 5/II, S. 191]. eine mythologische Bezeichnung für schlechte Geschäfte.
Frank Wedekind.


20.XII.04Wedekind hielt sich am 20.12.1904 zu einem Gastspiel in seinem Stück „Der Kammersänger“ in Straßburg auf – Anreise am 16.12.1904: „Fahrt nach Straßburg“ [Tb], Abreise am 21.12.1904: „Rückfahrt nach München“ [Tb] – und dürfte die Bildpostkarte dort persönlich übergeben haben, vermutlich dem früher in München, jetzt in Straßburg lebenden Maler und Illustrator Joseph Sattler (er hatte für die Zeitschrift „PAN“ gearbeitet), dem er an seinem Abschiedsabend in Straßburg begegnete, wie er am 20.12.1904 notierte: „Abends Germania, dann verschiedene Weinstuben. Josef Sattler getroffen. Er erzählt mir daß Katharina Juncker seit Jahren verheiratet ist.“ [Tb].

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Papier. 9 x 14 cm. Mit Textaufdruck.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Illustration auf der Bildseite zeigt ein Foto von Wedekinds Kopf (in seinen Umrissen ausgeschnitten), unter dem ein faksimiliertes Autograf von Wedekinds Hand (in Kurrentschrift) als Bildunterschrift platziert ist (hier wiedergegeben). Die Bildpostkarte ist nicht frankiert und adressiert und dürfte persönlich übergeben worden sein.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Wedekind hielt sich am 20.12.1904 zu einem Gastspiel in seinem Stück „Der Kammersänger“ in Straßburg auf – Anreise am 16.12.1904: „Fahrt nach Straßburg“ [Tb], Abreise am 21.12.1904: „Rückfahrt nach München“ [Tb] – und dürfte die Bildpostkarte dort persönlich übergeben haben, vermutlich dem früher in München, jetzt in Straßburg ansässigen Maler und Illustrator Joseph Sattler, dem er an seinem Abschiedsabend in Straßburg begegnete, wie er am 20.12.1904 notierte: „Abends Germania, dann verschiedene Weinstuben. Josef Sattler getroffen.“ [Tb]

  • Schreibort

    Straßburg
    20. Dezember 1904 (Dienstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Straßburg
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Straßburg
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Stadtarchiv München

Winzererstraße 68
80797 München

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Sammelbestand Postkarten
Signatur des Dokuments:
DE-1992-FS-PK-ERG-05-0047, Link: https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/detail.aspx?ID=767092
Standort:
Stadtarchiv München (München)

Danksagung

Wir danken dem Stadtarchiv München für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Joseph Sattler, 20.12.1904. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (12.03.2025).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

18.01.2025 20:03