Briefwechsel

von Frank Wedekind und (Zeitung) Vorwärts

Frank Wedekind schrieb am 15. März 1910 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an (Zeitung) Vorwärts

[Hinweis in: Vorwärts, Jg. 27, Nr. 67, 20.3.1910, 1. Beilage, S. (1):]


Die akademische Bühne, diese merkwürdige Veranstaltung für Theaterdurchfälle, scheint Frank Wedekind wider seinen Willen mit einer Aufführung beglücken zu wollen. Wedekind protestiert in einer Zuschrift an uns, daß seine Mitwirkung bei der AufführungWedekind hatte der Akademischen Bühne Berlin im Sommer 1909 zwar „Totentanz“ und „Die Zensur“ zur Aufführung vorgeschlagen [vgl. Wedekind an Akademische Bühne / Fritz Schaie, 30.8.1909], war dann aber mit seiner Mitwirkung nicht einverstanden, von der er im Frühjahr 1910 in der Presse las: „Die Berliner Literarische Gesellschaft Akademische Bühne wird [...] in dieser Saison noch folgende Werke zur Aufführung bringen: [...] ‚Die Zensur‘ und ‚Tod und Teufel‘ von Frank Wedekind. Wedekind wird selbst die Hauptrollen in seinen beiden Werken darstellen.“ [Berliner Tageblatt, Jg. 39, Nr. 133, 14.3.1910, Abend-Ausgabe, S. (2)] Seinen Protest hat er am 20.3.1910 revidiert [vgl. Wedekind an B.Z. am Mittag, 20.3.1910]. seiner Einakter „Zensur“ und „Totentanz“ angekündigt werde.

Frank Wedekind schrieb am 20. September 1911 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an (Zeitung) Vorwärts

[Hinweis in: Vorwärts, Jg. 28, Nr. 225, 26.9.1911, 1. Beilage, S. (1):]


Frank Wedekind versendet von München aus eine Rundfrage.

Frank Wedekind schrieb am 27. September 1911 in München folgenden Brief
an (Zeitung) Vorwärts

Tit Redaktion des „VorwärtsBerlin.


Sehr geehrte Redaktion.

Von allen AntwortenDer „Vorwärts. Zentralorgan der sozialdemokratischen Partei Deutschlands“ hatte Wedekinds offenen Brief [vgl. Wedekind an Vorwärts, 20.9.1911] im Unterschied zu anderen Zeitungen (siehe unten) nicht veröffentlicht, stattdessen dazu folgende Notiz gebracht: „Frank Wedekind versendet von München aus eine Rundfrage. Er will ergründen, was die öffentliche Meinung und welche Partei gegen ihn oder seine Dramen etwas hat. Das zu wissen ist nicht schwer. Und da Wedekind es auch weiß, so brauchte er ja nur die Partei benennen. Warum tut er’s nicht? Weil’s dann keinen Effekt macht.“ [Vorwärts, Jg. 28, Nr. 225, 26.9.1911, 1. Beilage, S. (1)], die ich von der mir die Presse auf meine drei an die Öffentlichkeit gerichteten FragenWedekind hat im Tagebuch am 20.9.1911 die Niederschrift eines offenen Briefes „Drei Fragen“ [KSA 5/II, S. 418f.] festgehalten („Zeitungsnotiz geschrieben“), den er am 21.9.1911 diktierte („Diktat der Zeitungsnotiz)“ und am 22.9.1911 versandte („Zeitungsnotiz expediert“) – so an die „Frankfurter Zeitung“, die „Münchner Neuesten Nachrichten“, die „Berliner Börsen-Zeitung“, die „B.Z. am Mittag“, das „Berliner Tageblatt“ und eben auch an den „Vorwärts“ (siehe oben). erhalten habe ertheilt hat zuteil werden ließ, ist die Ihrige am bissigsten ausgefallen. Darin dokumentiert besteht äußert sich natürlich also Ihr Dank für Ihr Empfinden gegenüber einer zwanzigjährigen Arbeit die ausschließlich im Dienste der aller fortschrittlichsten Ideen geleistet wurde. Ich kann Ihnen nun die Versicherung geben bin mir nun vollkommen sicher, daß sich trotz Ihres Benehmens wegen meine Ansichten über sozialen Ansicht Überzeugungen Anschauungen schwerlich nicht um ein Haar ändernzuerst gestrichen, durch Unterpunktung wiederhergestellt. werden. Meine Ansichten über Sozialisten werde ich auf meine alten Tage hin allerdings noch einmal gründlich revidieren müssen.

Hochachtungsvoll ergebenst
FrW.