Briefwechsel

von Georg Müller und Frank Wedekind

Frank Wedekind schrieb am 20. April 1910 in München folgenden Brief
an Georg Müller

Sehr geehrter Herr Müller!

Inliegend mein neuer EinakterWedekind war mit der Niederschrift des Einakters „In allen Wassern gewaschen“ am 13.4.1910 „endgültig [...] fertig“ [Tb] und brachte „das Manuskript tags darauf zum Münchner Schreibbüro Cito. Dort entsteht [...] die Druckvorlage“ [KSA 7/II, S. 657]; das bei „Cito“ ‒ Büro für Schreibmaschinenarbeiten (Inhaberin: Amalie Mohr) in München (Holzstraße 28, 3. Stock) [vgl. Adreßbuch für München 1910, Teil I, S. 80] hergestellte Typoskript hat Wedekind am 17.4.1910 nochmals korrigiert und am 20.4.1910 dem Verleger Georg Müller (Josephplatz 7, Parterre) [vgl. Adreßbuch für München 1910, Teil I, S. 392] am 20.4.1910 gebracht: „Bringe Iawg zu Georg Müller.“ [Tb] Der Erstdruck von „In allen Wassern gewaschen. Tragödie in einem Aufzug“ [vgl. KSA 7/II, S. 690] erschien zwischen dem 12. und 16.6.1910 [vgl. KSA 7/II, 657]; einige Tage später war es vom Georg Müller Verlag als erschienen gemeldet [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Nr. 142, 23.6.1910, S. 7454].. Einen Vertragsentwurfnicht überliefert. Den Vertrag mit dem Georg Müller Verlag über „In allen Wassern gewaschen“ schloss Wedekind am 21.4.1910: „Abschluß mit Georg Müller“ [Tb]. erlaube ich mir beizulegen. Über Inhalt und Titel darf ich Sie wohl bitten vorläufig nichts verlauten zu lassen.

In vorzüglicher Hochschätzung
Frank Wedekind.


20.4.10

Frank Wedekind schrieb am 28. April 1910 in München
an Georg Müller

[Zitat in Koch 1950, S. 94:]


o.D. (1910)

„Herr Reese wird Ihnen vielleicht schon mitgetheiltBernhart Rehse dürfte Georg Müller (der zukünftige Verleger von Wedekinds Werken) über sein Gespräch mit Wedekind am 27.4.1910 – „Besuch von Reese“ [Tb] – über Maßnahmen im Zuge des Verlagswechsels, der konfliktreichen Lösung Wedekinds von seinem bisherigen Verleger Bruno Cassirer, informiert haben. haben was wir besprochen haben. In diesem Moment fällt mir aber noch etwas anderes ein. Bevor ich gegen den von Cassirer geforderten Preis Einsprache erhebe, schreiben Sie ihm vielleicht noch einmal, in dem Sie an der Höhe des Preises anscheinend keinen Anstoß nehmen und eine detaillierte Aufstellung der Bestände verlangen. Sobald man diese Aufstellung hätte ließe sich dann gegenüber der Forderung ein Angebot machen, das dem Werth des Objektes entspricht. Außerdem könnte ich dann auch meinen Protest um so wirkungsvoller formieren…“

Frank Wedekind schrieb am 2. Mai 1910 in München
an Georg Müller

[1. Zitat in Koch 1950, S. 95:]


2.5.1910

Harden schreibt mirvgl. Maximilian Harden an Wedekind, 30.4.1910., daß Cassirer geneigt sei, nachzugeben, wenn er von Ihnen wieder ein Angebot erhalte. Ich weiß nun nicht, ob Sie sich für die Sache noch interessierenGeorg Müller war nach wie vor interessiert. Er übernahm von Bruno Cassirer schließlich Wedekinds Werke und wurde Wedekinds Verleger. Sollte das der Fall sein, so habe ich im beiliegenden ein solches Angebot formuliert. Selbstverständlich darf Cassirer von meiner Mitwirkung nichts wissen, da ich versprach, nicht in die Verhandlungen einzugreifen…“

Entwurf von der Hand Wedekinds:

„Erlauben Sie mir, Ihnen mitzutheilen, daß ich bereit bin für Bücherbestände und Verlagsrechte der Wedekind’schen Werke diejenige Summe zu zahlen, die von einem vereidigten Sachverständigen als wirklicher Werth dieses Kaufobjektes bezeichnet wird. – Die Ehre, Wedekinds Verleger zu sein sowie sonstige ideelle Werthe dabei in Rechnung zu bringen, scheint mir offengestanden bei einem Autor ganz ausgeschlossen, dessen Werke, wie es bei Wedekind der Fall war, öffentlich zum Verkauf ausgeboten wurden. Ich muß ja im Gegentheil geradezu fürchten, mich durch den Ankauf von ‚Wedekind‘ vor aller Welt lächerlich zu machen. – Was den Bühnenvertrieb betrifft, so möchte ich Sie speziell für den Fall, daß Herr Wedekind auf seinen Einspruch verzichtet, noch einmal darum ersuchen, mir eine Abschrift des in Frage kommenden Kontraktes zuzuschicken, da ich doch schließlich wissen muß, was ich kaufe.“


[2. Hinweis in Wedekinds Brief an Maximilian Harden vom 2.5.1910 aus München:]


Soeben war ich bei Müller. Er ist auf acht Tage verreist. Ich werde ihm also schreiben [...]

Frank Wedekind schrieb am 14. Mai 1910 in München
an Georg Müller , (Verlag) Georg Müller Verlag

Vertrag.


Zwischen Herrn Frank Wedekind in München und Herrn Georg Müller, Verlagsbuchhändler in München wurde folgender Vertrag abgeschlossen.

§ 1.

Herr Frank Wedekind übergiebt seine Werke: Die junge Welt, Frühlings Erwachen, Der Liebestrank, Erdgeist, Die Büchse der Pandora, Der Kammersänger, Der Marquis von Keith, So ist das Leben, Hidalla, Totentanz, Musik, Die Zensur, Oaha und In allen Wassern gewaschen Herrn Georg Müllerdavor Ergänzungsvorschlag von fremder Hand: „sowie alle weiteren während der Dauer des Vertrags entstehenden dramatischen Werke“. zum alleinigen und ausschließlichen Bühnenvertrieb.

§ 2.

Herr Georg Müller, Verlagsbuchhändler in München, verpflichtet sich, zur Besorgung dieses Bühnenvertriebs, einen in diesem Fach erfahrenen geschulten Fachmann als Leiter seines Bühnenvertriebs anzustellen.

§ 3.

Die Firma Georg Müller hat das alleinige und ausschließliche Recht, die Aufführungen der in §. 1 bezeichneten Stücke für sämmtliche Bühnen des In- und Auslandes zu vergeben und Herr Frank Wedekind bevollmächtigSchreibversehen, statt: bevollmächtigt. die Firma Georg Müller, | alle Vereinbarungen hinsichtlich Honorar und Tantiemen zu treffen, doch verpflichtet sich der Bühnenvertrieb Georg Müller, allen speziellen Wünschen des Herrn Wedekind in Hinsicht darauf so weit als tunlich gerecht zu werden.

§ 4.

Die Firma Georg Müller erhält für ihre Thätigkeit im Interesse der in §. 1 bezeichneten Werke als Provision zehn Prozentdavor Ergänzungsvorschlag von fremder Hand: „für Aufführungen in deutscher Sprache“. sämtlicher Eingänge, die aus der Veranstaltung von öffentlichen Aufführungen dieser Werke vereinnahmt werden und verpflichtet sich, Herrn Wedekind darüber monatlich Abrechnung zuzustellen und nach Abzug seiner Provision Zahlung zu leisten.danach Ergänzungsvorschlag von fremder Hand: „Die Provision für Aufführungen in fremder Sprache unterliegt dann anderen Vereinbarungen“.

§ 5.

Um in etwaigen Streitfällen Herrn Frank Wedekind vor Gericht rechtsgiltig vertreten zu können, gilt dieser Vertrag zugleich als Vollmacht für die Firma Georg Müller.

§ 6.

Dieser Vertrag ist auf die Dauer von zehn Jahren für beide Theile unkündbar. Ab 15 Mai | 1920 steht sowohl Herrn Frank Wedekind wie der Firma Georg Müller das Recht zu, diesen Vertrag jederzeit zu kündigen. Nach erfolgter Kündigung erlischt dieser Vertragdanach Ergänzungsvorschlag von fremder Hand: „soweit es sich um die Übergabe weiterer nach dem 15. Mai 1920 entstandener nicht abgegebener Werke handelt“., falls die Kündigung in der Zwischenzeit nicht zurückgenommen wurde, ein Jahr nach dem Tage, an dem die Kündigung stattgefunden hat.danach Ergänzungsvorschlag von fremder Hand (unten auf der Seite fortgeführt): „Die bis zur Lösung dem Bühnenvertrieb G M übergebenen Werke verbleiben in dem Bühnenvertrieb G. M. auch ferner, diese ist Her Wede bereit diesem gegen eine entsprechende Entschädigung an den neuen Verleger des He Wedekind abzugeben.“

Vorstehender Vertrag wurde in zwei gleichlautenden Exemplaren ausgefertigt, von beiden Theilen gelesen, genehmigt und unterschrieben.

München, den 14 Mai 1910Wedekind hatte im Zuge seiner Bemühungen um einen Wechsel vom Bruno Cassirer Verlag in Berlin zum Georg Müller Verlag in München (siehe seine Korrespondenz mit Maximilian Harden in dieser Angelegenheit) den Verleger Georg Müller am 9.5.1910 aufgesucht – „Besuch bei Müller der Cassirers Bedingungen annimmt“ [Tb] – und an Maximilian Harden telegrafiert, Georg Müller werde entsprechend an Bruno Cassirer schreiben [vgl. Wedekind an Maximilian Harden, 9.5.1910]; insofern stand Georg Müller als neuer Verleger Wedekinds fest. Der vorliegende Vertragsentwurf zu den strittigen Bühnenvertriebsrechen ist fünf Tage später entstanden, vermutlich in Absprache mit dem Verleger.

Frank Wedekind.

Frank Wedekind schrieb am 17. Mai 1910 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an (Verlag) Georg Müller Verlag , (Verlag) Georg Müller Verlag , (Verlag) Georg Müller Verlag , (Verlag) Georg Müller Verlag , (Verlag) Georg Müller Verlag , (Verlag) Georg Müller Verlag , (Verlag) Georg Müller Verlag , Georg Müller

[Hinweis in Wedekinds Tagebuch vom 17.5.1910 in München:]


Schauspielkunst fertig diktiertWedekinds Glossarium „Schauspielkunst“, das er mit einem Begleitschreiben (dem hier erschlossenen Korrespondenzstück) an Georg Müller sandte, wurde von ihm allerdings noch mindestens bis zum 8.6.1910 ergänzt und korrigiert [vgl. KSA 5/III, S. 729]. Er brachte am 10.6.1910 persönlich die „letzte Korrektur Schauspielkunst zu Müller“ [Tb], woraufhin die Broschüre sofort in Druck ging und er am 18.6.1910 notieren konnte, dass „Schauspielkunst [...] im Handel“ [Tb] sei. Der Georg Müller Verlag hat den Band schon einige Tage zuvor mit einem ausführlichen Werbetext annonciert [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Nr. 131, 10.6.1910, S. 6917]. an Müller geschickt.

Frank Wedekind schrieb am 14. Juni 1910 in München
an Georg Müller , (Verlag) Georg Müller Verlag

Vertrag.


Zwischen Herrn Frank Wedekind in München und Herrn Georg Müller, Verlagsbuchhändler in München ist nachstehender Vertrag geschlossen worden.

§ 1.

Herr Frank Wedekind übergibt sein BuchWedekinds Einakter „In allen Sätteln gerecht“ [vgl. KSA 7/II, S. 690] wurde als Buchausgabe im Georg Müller Verlag in München für „Mitte oder Ende August“ [Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 77, Nr. 159, 13.7.1910, S. 8203] angekündigt und im Oktober als erschienen gemeldet [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 77, Nr. 233, 7.10.1910, S. 11637]. Er wurde als erster Teil zusammen mit den Einaktern „Mit allen Hunden gehetzt“ als zweiter und mit „In allen Wassern gewaschen“ als dritter Teil von Wedekind später zu dem Schauspiel „Schloß Wetterstein“ (1912) zusammengefasst [vgl. KSA 7/II, S. 657]. „In allen Sätteln gerecht“ Herrn Georg Müller zum Verlag. Der Preis des Buches soll Mk. 1.50 betragen.

§ 2.

Herr Frank Wedekind erhält 20% vom Ladenpreise von jedem verkauften Exemplar des Buches als Honorar. Das Honorar für die ersten 1000 Exemplare erhält Herr Frank Wedekind beim Abschluss dieses Vertrages sofort ausbezahlt und quittiert über hiermit über dessen Empfang. Von der 5. Auflage ab erhält Herr Wedekind ein Honorar von 25%.

§ 3.

Herr Frank Wedekind hat das Recht auf 25 Freiexemplare von jeder Auflage von 1000 Stück.

§ 4.

Im Fall der Herausgabe einer Gesamtausgabe der Schriften des Herrn Frank Wedekind verpflichtet sich der Verlag des Herrn Georg Müller, kostenlos den Abdruck von „In allen Sätteln gerecht“ zu gestatten, jedoch nur unter der Bedingung, dass der Einakter „In allen Sätteln gerecht“ nicht als einzelner Band erscheinen darf, sondern gemeinsam mit mehreren Dramen in einem Bande gebunden.

Dieser Vertrag wurde in zwei gleichlautenden Exemplaren ausgefertigt und von beiden Contrahenten für sich und ihre Rechtsnachfolger rechtsgültig unterzeichnet.

München, den 14. Juni 1910..

Georg Müller


München, den 14. Juni 1910.

Frank Wedekind.

Frank Wedekind schrieb am 28. Juni 1910 in München folgenden Brief
an Georg Müller

Sehr geehrter Herr Müller!

Beiliegend die beiden BilderDie beiden Fotos von Frank und Tilly Wedekind liegen dem Brief nicht mehr bei.. Wir dürfen nur bei keinem vergessen den Photographen zu nennen. Bei meinem Hofphoto Bieber, HamburgFrank Wedekind wurde am 27.11.1909 in Hamburg im Atelier Königlicher Hof-Photograph E. Bieber (gegründet von Emilie Bieber, Inhaber: Leonard und Emil Berlin), Kunst-Institut für Porträt-Photographie (Jungfernstieg 8/9) [vgl. Hamburger Adressbuch 1910, Teil II, S. 61], aufgenommen: „Bieber photographiert mich.“ [Tb], bei dem meiner Frau Phot. Franz Grainer, MünchenTilly Wedekind wurde am 2.5.1910 in München im Photographischen Atelier Franz Grainer (Theatinerstraße 38) [vgl. Adreßbuch für München 1910, Teil I, S. 178] im Rollenkostüm der Prinzessin Alma aus „König Nicolo oder So ist das Leben“ aufgenommen: „Tilly läßt sich bei Greiner als Alma photographieren.“ [Tb]. Unter das Bild meiner Frau bitte ich zu drucken: Tilly Wedekind in „So ist das Leben.“

Eine persönliche Interpellation von SchauspielernStellungnahmen von Schauspielern über ihn als Schauspieler einzuholen, wie Wedekind hier in quasi parlamentarischem Sprachgestus in Erwägung zieht und verwirft, hat er öffentlich erst in seinem Aufruf „Frank Wedekind an die Schauspieler“ [KSA 5/II, S. 417f.] umgesetzt, der am 14.11.1911 in der „Münchener Zeitung“ und in etwas anderem Wortlaut in „Die Schaubühne“ publiziert wurde [vgl. KSA 5/III, S. 360]. Wedekind hat zuvor allerdings sein eigenes Schauspiel in einer Selbstdarstellung reflektiert, die Alfred Holzbock im Rahmen seines Artikels „Bühnendichter als Schauspieler“ [KSA 5/II, S. 388f.] am 16.10.1910 im „Berliner Lokal-Anzeiger“ veröffentlichte [vgl. KSA 5/III, S. 118], die Schauspieler zur Stellungnahme hätte provozieren können. halte ich jetzt nicht für richtig. Kainz, der mir sehr gewogen ist, müßte man seiner KrankheitDer berühmte Wiener Schauspieler Josef Kainz vom Burgtheater war an Darmkrebs erkrankt, am 17.5.1910 im Wiener Sanatorium Loew operiert worden [vgl. Die Operation an Hofschauspieler Josef Kainz. In: Neue Freie Presse, Nr. 16427, 18.5.1910, Morgenblbatt, S. 10f.] und hielt sich noch immer in diesem Sanatorium auf (er starb dort am 20.9.1910), wie die Presse meldete. wegen ausschließen. Aber auch vom hiesigen Hoftheater möchte ich, wie die BezichtigungenWedekind war in der Presse teilweise sein eigenes Auftreten auf der Bühne vorgeworfen worden, statt die Darstellung seiner Rollen Schauspielern zu überlassen. augenblicklich stehen, nicht gern jemand in die Verlegenheit bringen, sich äußern zu müssen. Beim Schauspielhaus wäre es erst recht unangebracht. Im großen Ganzen giebt mir die Presse ja | bis jetzt recht. Deshalb halte ich es für richtig zu warten, ob sich nicht doch vielleicht mit der Zeit von selbst ein Schauspieler äußert.

Mit ergebenstem Gruß
Ihr
FrWedekind.


28.6.10.

Frank Wedekind schrieb am 17. August 1910 in Lenzburg folgenden Brief
an Georg Müller

Lenzburg, Kt. Aargau, Schweiz.

17.8.10Wedekind notierte am 17.8.1910 in Lenzburg: „Brief an [...] Müller.“ [Tb].


Sehr geehrter Herr Müller!

Nachdem Sie mir vor einem Monat mittheiltenDas Gespräch mit dem Verleger fand am 20.7.1910 bei Wedekinds „Besuch bei Müller“ [Tb] in München statt., daß ein drittes TausendDer Georg Müller Verlag kündigte in einer Annonce zu allen drei Einaktern erst einen Monat später zu „In allen Wassern gewaschen“ mit, es befinde sich „in Vorbereitung die dritte Auflage“ [Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, 15.9.1910, S. 10528]. von „In allen Wassern gewaschen“ demnächst notwendig werden würde, habe ich in einem Exemplar die notwendig gewordenen ÄnderungenWedekind hat in der ersten Buchausgabe des Einakters „In allen Wassern gewaschen“ [KSA 7/II, S. 63-97] am 8.8.1910 in Lenzburg Änderungen für die nächste Auflage eingetragen, wie er notierte: „Korrigiere Iawg 3. Auflage.“ [Tb] Das 3. Tausend erschien dennoch „in der Fassung des Erstdrucks“ [KSA 7/II, S. 672]. verzeichnet und würde Ihnen das Exemplar auf Wunsch zuschicken. Vor allem habe ich den drei Einaktern einen Obertitel gegebenDas Schauspiel „Schloß Wetterstein“ war aus den drei Einaktern „In allen Sätteln gerecht“ (1. Akt), „Mit allen Hunden gehetzt“ (2. Akt) und „In allen Wassern gewaschen“ (3. Akt) gebildet., der bei eventuellen | Neudrucken dann auch den andern beiden Einaktern vorzudrucken wäre.

Mit besten Grüßen
Ihr
Frank Wedekind.

Georg Müller schrieb am 18. August 1910 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[Hinweis in Wedekinds Brief an Georg Müller vom 19.8.1910 aus Lenzburg:]


[...] Ihrem Angebot für M 350,‒ die Autorisation der englischen Übersetzung von Frl. Erwachen abzugeben [...]

Frank Wedekind schrieb am 19. August 1910 in Lenzburg folgenden Brief
an Georg Müller

Sehr geehrter Herr Müller!

Mit Ihrem Angebotnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Georg Müller an Wedekind, 18.8.1910. für M 350,‒ die Autorisation der englischen Übersetzung von Frl. Erwachen abzugeben, erkläre ich mich hiemit einverstanden und danke Ihnen dafür. Wäre es aber nicht angezeigt von dem amerikanischen VerlageDer Verlag Brown Brothers in Philadelphia (Pennsylvania/USA) hat „Frühlings Erwachen“ 1909 übersetzt von Francis Joseph Ziegler, Kritiker und Übersetzer in Philadelphia, herausgebracht [vgl. Frank Wedekind: The Awakening of Spring. A Tragedy of Childhood. Translated from the German by Francis J. Ziegler. Philadelphia 1909], zuletzt in 3. Auflage 1912., wenn sich derselbe ausfindig machen läßt, eine größere Summe, vielleicht Mark 1000,‒ für die Autorisation zu fordern. Ist es ihm zuviel dann könnte man ja etwas anderes zu Frl. Erwachen in Kauf geben. |

Der Amerikaner w/k/önnte sich durch unsere Autorisation gegen Nachdrucke in Amerika schützen und da er das Buch schon einmal herausgegeben befindet er sich in einer Art Zwangslage. Außerdem ist er Verleger und nicht Privatperson wie die „peinliche“ Frl. Kitzbrunnernicht identifiziert.. Dann bin ich ganz Ihrer Ansicht daß man sich bei diesen Geschäften eher an Verleger als an Pri Übersetzer halten sollte, denen man eventuell die Autorisation hingiebt, und dann nachher, wenn ein reelles Anerbieten kommt die Hände nicht mehr frei hat.

Daß ich irgend einen Menschen zur Übersetzung ins EnglischeFrancis Joseph Ziegler hat „Frühlings Erwachen“ 1909 für die englischsprachige Ausgabe im Verlag Brown Brothers übersetzt (siehe oben). oder Herausgabe in Amerika von Frl. Erw. autorisiert habe ist ganz ausgeschlossen. Ich beantworte | Angebote von Übersetzern seit Jahren nicht mehr, da es immer verlorene Mühe war. Und von Verlegern habe ich bis jetzt noch keine erhalten.

Mit besten Grüßen
Ihr ergebener
Frank Wedekind.

Frank Wedekind schrieb am 26. August 1910 in Lenzburg folgenden Brief
an Georg Müller

Sehr geehrter Herr Müller!

Darf ich Sie höflichst bitten, meine drei Einakter zu sendenGleich in der ersten Nummer (und in den folgenden Heften) der in Berlin neu gegründeten „Deutschen Montags-Zeitung“ (siehe unten) veröffentlichte Georg Müller eine große Verlagsanzeige zu Wedekinds Werken, besonders hervorgehoben zum Auftakt die drei Einakter „Mit allen Hunden gehetzt. Schauspiel in einem Aufzug“, „In allen Wassern gewaschen. Tragödie in einem Aufzug“ und „In allen Sätteln gerecht. Komödie in einem Aufzug“ als im Jahr 1910 erschienene Neuheiten [vgl. Deutsche Montagszeitung, Jg. 1, Nr. 1, 3.10.1910, S. (4)], deren Versand durch den Georg Müller Verlag Wedekind Georg Brandes [vgl. Wedekind an Georg Brandes, 27.8.1910] und wahrscheinlich auch Artur Landsberger [vgl. Wedekind an Artur Landsberger, 27.8.1910] ankündigte. an
Dr. Artur Landsberger, Berlin W. Philippistr. 2Die neue Adresse von Dr. jur. Artur Landsberger, nun als Verlagsbuchhändler, Zeitungsverleger und Kunstkritiker verzeichnet, war die Philippistraße 2 (2. Stock) in Charlottenburg [vgl. Berliner Adreßbuch 1911, Teil 1, S. 1638]..
und an
Professor Georg Brandes
z.Z. Hotel Phoenix, Kopenhagen.

Dr. LandbergerSchreibversehen, statt: Landsberger., früher HerausgeberArtur Landsberger war nie Herausgeber, aber von Anfang an verantwortlicher Schriftleiter (Chefredakteur) und treibende Kraft der Zeitschrift „Morgen“ gewesen. Er schied im Sommer 1908 nach Differenzen mit dem Mitherausgeber Werner Sombart aus der Redaktion aus. | des „Morgen“, leitet in Berlin ein neues MontagsblattArtur Landsberger hat eine neue Wochenzeitung initiiert, die zunächst den Titel „Der Bär“ tragen sollte, dann aber den Titel „Deutsche Montags-Zeitung“ (kurz: „DMZ“) erhielt (Schreibweise zunächst: „Deutsche Montagszeitung“). Bei der Gründung waren außer Artur Landberger an dem Blatt Hanns Heinz Ewers, Siegfried Jacobsohn und August Stehle beteiligt, als Chefredakteur war auf dem Titelblatt dann aber genannt: Claus von Bredow [vgl. Deutsche Montagszeitung, Jg. 1, Nr. 1, 3.10.1910, S. (1)]. Wie Wedekind sprach auch Erich Mühsam vom „Montagsblatt“ [vgl. Tb Mühsam, 28.9.1910, 1.10.1910, 5.10.1910]. Artur Landsberger hatte für die Zeitung am 2.8.1910 eigens einen Verlag gegründet, der am 18.8.1910 in das Handelsregister des Amtsgerichts Berlin-Mitte eingetragen wurde: „Verlag ‚Der Bär‘ Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Sitz: Berlin. Gegenstand des Unternehmens: Der Druck und Verlag von Zeitungen und Büchern jeder Art, sowie die Ausübung aller damit zusammenhängender Rechtsgeschäfte. Das Stammkapital beträgt 30 000 M. Geschäftsführer: Verlagsbuchhändler Dr. Artur Landsberger in Charlottenburg. Die Gesellschaft ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Der Gesellschaftsvertrag ist am 2. August 1910 festgestellt worden.“ [Berliner Börsen-Zeitung, Nr. 392, 23.8.1910, Abend-Ausgabe, S. 12] Das war dann der am 28.1.1911 mit erhöhtem Stammkapital im Handelsregister eingetragene Verlag der Deutschen Montags-Zeitung in Berlin [vgl. Vossische Zeitung, Nr. 59, 4.2.1911, Morgen-Ausgabe, 3. Beilage, S. (1)]., das am 3. OktoberDie erste Nummer der „Deutschen Montags-Zeitung“ kam am 3.10.1910 heraus und enthielt eine große Verlagsanzeige der Werke Wedekinds im Georg Müller Verlag (siehe oben); in der zweiten Nummer erschien in der Rubrik „Theater“ ein größerer Artikel von Siegfried Jacobsohn über Wedekind [vgl. S.J.: Die Wedekinds. In: Deutsche Montagszeitung, Jg. 1, Nr. 2, 10.10.1910, 2. Beilage, S. (1)]. in 200000 Exemplaren verbreitet werden soll. Professor Georg Brandes läßt bei durch Landsberger eine erweiterte AusgabeEine solche Neuausgabe des Bandes „Moderne Geister. Literarische Bildnisse aus dem neunzehnten Jahrhundert“ (1882) von Georg Brandes scheint im Verlag Der Bär oder im Verlag der Deutschen Montags-Zeitung (siehe oben) nicht erschienen zu sein. seiner „modernen Geister“ erscheinen, in der er mir einen Abschnitt widmen wird.

Dann möchte ich Sie auch ersuchen, mir hierher ein Exem|plar von „Oaha“ schicken zu lassen. Ich möchte mich während der nächsten acht Tage hierWedekind notierte am 2.9.1910: „Abreise von Lenzburg.“ [Tb] gerne noch etwas mit der Umarbeitung des StückesÜberarbeitung und teilweise Neufassung von „Oaha“ für die zweite umgearbeitete Auflage „Óaha, die Satire der Satire. Eine Komödie in vier Aufzügen“ 1911 im Verlag Georg Müller [vgl. KSA 8, S. 420f.]. beschäftigen.

Mit bestem Dank im voraus und hochachtungsvollem Gruß
Ihr
Frank Wedekind.


Lenzburg, Ct. Aargau, Schweiz.

26.8.10.

Georg Müller schrieb am 27. September 1910 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[Hinweis in Wedekinds Brief an Georg Müller vom 28.9.1910 aus München:]


Was Ihr geehrtes Schreiben betrifft [...]

Frank Wedekind schrieb am 28. September 1910 in München folgenden Brief
an Georg Müller

Sehr geehrter Herr Müller!

Besten Dank für die M. 500, deren Empfang ich in beiliegendemDie Quittung über das vom Georg Müller Verlag empfangene Honorar von 500 Mark liegt dem Brief nicht mehr bei. bestätige. Was Ihr geehrtes Schreibennicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Georg Müller an Wedekind, 27.9.1910. betrifft, so bin ich mit Ihren Vorschlägen im Wesentlichen einverstanden. Ich habe aber den Kopf zu voll augenblicklich vor meiner bevorstehenden Berliner ReiseWedekind notierte am 30.9.1910 seine Abreise: „Fahrt nach Berlin.“ [Tb] Die Proben zu seinem Gastspiel am Kleinen Theater (Direktion: Victor Barnowsky) in Berlin vom 6. bis 19.10.1910 begannen gleich am 1.10.1910 [vgl. Tb]., daß ich die Punkte lieber erst nachherWedekind vermerkte am 20.10.1910 seine Rückfahrt: „Fahrt nach München.“ [Tb] besprechen würde. Ich werde in Berlin ja erfahren, wie die Stimmung zur FreigabeWedekinds Tragödie „Die Büchse der Pandora“ (1903) wurde zu seinen Lebzeiten für eine öffentliche Aufführung nicht freigegeben. Die Berliner Presse hatte für das Berliner Lustspielhaus gemeldet, als Gast werde „Wedekind in der ‚Büchse der Pandora‘“ [Berliner Börsen-Zeitung, Nr. 415, 6.9.1910, Morgen-Ausgabe, S. 7] auftreten, eine Inszenierung, die nicht realisiert wurde. Die Direktion des Münchner Schauspielhauses hatte zuletzt am 19.4.1910 einen Antrag auf Freigabe gestellt, der von der Münchner Zensur erneut abgelehnt wurde [vgl. KSA 3/II, S. 1206]; die Tragödie wurde dann am 8.11.1910 in einer geschlossenen Aufführung des Neuen Vereins im Münchner Künstlertheater inszeniert. der | B. d. Pandora ist und wir werden das Erscheinen des BuchesWedekinds Tragödie „Die Büchse der Pandora“ ist erstmals 1910 noch ohne den „Prolog in der Buchhandlung“ (siehe unten) im Georg Müller Verlag herausgekommen – „Die Büchse der Pandora. Tragödie in drei Aufzügen von Frank Wedekind. Vom Autor hergestellte Bühnenbearbeitung. Zweite Auflage“ [vgl. KSA 3/II, S. 867] – und wurde „vermutlich erst in der zweiten Jahreshälfte“ [KSA 3/II, S. 867] ausgeliefert; erst in der 7. Auflage, im Sommer darauf als demnächst erscheinend angekündigt [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Nr. 129, 7.6.1911, S. 6813], war der „Prolog in der Buchhandlung“ enthalten [vgl. KSA 3/II, S. 868]. darauf einrichten können. Den PrologDer am 16.9.1910 [vgl. Tb] abgeschlossene „Prolog in der Buchhandlung“ [KSA 3/I, S. 549-552] erschien zuerst im Herbst 1910 in der Zeitschrift „Pan“ (von Wilhelm Herzog und Paul Cassirer in Berlin gegründet und herausgegeben) [vgl. Frank Wedekind: Prolog in der Buchhandlung. Zur „Büchse der Pandora“. In: Pan, Jg. 1, Nr. 2, 15.11.1910, S. 42-46] und erstmals 1911 in einer Buchausgabe, in „Die Büchse der Pandora. Tragödie in drei Aufzügen von Frank Wedekind. Vom Autor hergestellte Bühnenbearbeitung mit einem Prolog. Siebte Auflage“ [vgl. KSA 3/II, S. 868] im Georg Müller Verlag (siehe oben). werde ich eventuell nach der PremiereWedekind notierte 6.10.1910 die Gastspielpremiere am Kleinen Theater (siehe oben) in Berlin: „Premiere von Zensur und Liebestrank. Bei Frederich in großer Gesellschaft“ [Tb]; nicht belegt ist, wer außer Wedekind die Premierenfeier im Berliner Weinlokal A. Frederich (Potsdamer Straße 12) besuchte (es darf aber davon ausgegangen werden, dass Mitarbeiter des „Berliner Tageblatt“ darunter waren). von Liebestrank dem B. Tagblatt bringen, wenn ich mir einen Erfolg für die Freigabe daf/v/on verspreche

Mit hochachtungsvollem Gruß
Ihr ergebener
Frank Wedekind.


München 28.9.10.

Frank Wedekind schrieb am 31. Oktober 1910 in München folgenden Brief
an Georg Müller

Sehr geehrter Herr Müller!

Beiliegend einige Zeilen an Herrn Direktor Kaufmannnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Max Kaufmann, 31.10.1910. Max Kaufmann in München (Kaufingerstraße 11, 2. Stock) – wie von Wedekind, so auch in der Presse als Direktor bezeichnet: „Der Neue Verein teilt [...] mit [...]. Um Einladungen bezw. Karten wolle man sich an Herrn Direktor Kaufmann, Kaufingerstraße 11/2, wenden. Telephon 21939“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 63, Nr. 517, 5.11.1910, Vorabendblatt, S. 3] – war Kassierer und Sekretär des Neuen Vereins, der für die Kartenvergabe der Vereinsvorstellungen zuständig war – so für die geschlossene „Büchse der Pandora“-Vorstellung am 8.11.1910 im Münchner Künstlertheater: „In Wedekinds Büchse der Pandora, die am 8. November im Künstlertheater gegeben wird, spielt Herr Steinrück die Rolle des Schigolch. Die Lulu spielt Fräulein Terwin. Die Aufführung wird dadurch besonders interessant werden, daß Frank Wedekind selbst in der Rolle des Jack the ripper auftritt. Anfragen wegen Karten sind zu richten an Herrn Direktor Kaufmann, Kaufingerstraße 11.“ [Vom Neuen Verein. In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 63, Nr. 504, 27.10.1910, Morgenblatt, S. 2], mit denen Sie vielleicht morgen im Lauf des Tages die beiden Plätzezwei Theaterkarten für die geschlossene Vorstellung von Wedekinds Tragödie „Die Büchse der Pandora“ am 8.11.1910 im Münchner Künstlertheater (siehe oben). abholen lassen. Am 11. OktoberSchreibversehen, statt: 11. November. – Wedekinds Lesung im Salon Paul Cassirer in Berlin (Viktoriastraße 35) [vgl. Berliner Adreßbuch 1911, Teil I, S. 393] war angekündigt: „Die Gesellschaft ‚Pan‘ veranstaltet am 11. November ihren ersten Vortragsabend im Salon Cassirer. Frank Wedekind liest aus eigenen Werken. Das Programm enthält ‚Aufklärungen‘, ‚Totentanz‘, ‚Prolog zur Büchse der Pandora‘. Die Vorlesung beginnt um 9 Uhr.“ [Wedekind-Vortrag. In: Berliner Tageblatt, Jg. 39, Nr. 569, 8.11.1910, Abend-Ausgabe, S. (3)] Die von der gerade gegründeten Gesellschaft Pan veranstaltete Lesung fand dann aber bereits am 10.11.1910 statt: „Vortrag von Aufklärungen Totentanz“ [Tb]. Wedekind reist für diese Lesung am 9.11.1910 abends von München ab – „Abfahrt nach Berlin“ [Tb] – und am 11.11.1910 zurück – „Abfahrt von Berlin. [...] Ankunft in München“ [Tb]. lese ich in Berlin im Salon CassirerTotentanz“ vor und ersuche Sie mir dazu drei Exemplare von „Totentanz“ zuschicken zu wollen, da ich keine Exemplare mehr davon besitze.

Mit besten Grüßen
Ihr ergebener
Frank Wedekind.


31.10.10.

Frank Wedekind schrieb am 14. Februar 1912 in München folgenden Brief
an Georg Müller

Sehr geehrter Herr Müller!

Inliegend die Cartenicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Otto Brucks an Wedekind, 12.2.1912. Wedekind hat Georg Müller am 14.2.1912 aufgesucht [vgl. Tb], dürfte mit ihm vermutlich über die Postkarte vom Stadttheater Metz (Direktion: Otto Brucks) [vgl. Neuer Theater-Almanach 1912, S. 545] mit der Bitte um Bücher gesprochen und ihm diese von Otto Brucks geschriebene Postkarte noch am selben Tag mit dem vorliegenden Begleitbrief geschickt haben. vom Stadttheater Metz, von Direktor Otto Brucks. Ich wäre Ihnen sehr dankbar wenn Sie die Bücher nicht ermittelt. Otto Brucks dürfte um Buchausgaben von Dramen Wedekinds als Grundlage für Inszenierungen am Stadttheater Metz gebeten haben; am Stadttheater Metz wurde am 4.1.1914 „Erdgeist“ (noch unter der Direktion von Otto Brucks) aufgeführt [vgl. Seehaus 1973, S. 186, 730].schicken lassen wollten.

Mit ergebenstem Gruß
Ihr
Frank Wedekind.


14.2.12.

Frank Wedekind schrieb am 6. Mai 1912 in Stuttgart folgendes Telegramm
an Georg Müller

Telegramm.

[...]

georg mueller josefplatz 7 muenchen = |


Königlich Bayerische Telegraphenanstalt München.

Aufgegeben in StuttgartWedekind war vom 29.4.1912 bis 12.5.1912 zu einem Gastspiel am Stuttgarter Hoftheater (vom 6. bis 11.5.1912) in Stuttgart [vgl. Tb]. [...]


bitte mit deutschem theater ueber verlangte stueckeStücke für Frank und Tilly Wedekinds Gastspiel in Berlin, dem ersten Wedekind-Zyklus am Deutschen Theater vom 1. bis 16.6.1912, bei dem „König Nicolo“, „Hidalla“, „Musik“, „Erdgeist“, „Oaha“ und „Marquis von Keith“ gespielt wurde [vgl. Tb]. nur fuer unser gastspiel abzuschliessen, da wir fuer berlin sonst verfuegungsrecht verlieren. mit keith auflagedie „Ausgabe letzter Hand“ von Wedekinds Schauspiel „Der Marquis von Keith“ 1913 im Band 4 der „Gesammelten Werke“ im Georg Müller Verlag, die im Vergleich zur 2. Auflage von 1907 „einige quantitativ wie qualitativ sehr geringfügige stilistische Korrekturen“ und „Eingriffe in Orthographie und Interpunktion“ [KSA 4, S. 427] aufweist. einverstanden. gruss = wedekind.

Frank Wedekind schrieb am 28. September 1912 in München folgenden Brief
an (Verlag) Georg Müller Verlag , (Verlag) Georg Müller Verlag , (Verlag) Georg Müller Verlag , (Verlag) Georg Müller Verlag , Georg Müller

Herrn Georg Müller, Verlag
München.


Sehr geehrter Herr!

Mit bestem Dank bestätige ich Ihnen den EmpfangHinweis auf ein nicht überliefertes Begleitschreiben zur Geldsendung; erschlossenes Korrespondenzstück: Georg Müller Verlag an Wedekind, 27.9.1912. von M. 600 Honorar für 3. Tausend1912 ist „Franziska. Ein modernes Mysterium in fünf Akten“ in einer „als 4. Auflage deklarierten Ausgabe“ [KSA 7/II, S. 995] erschienen, bei der es sich um die 3. Auflage handelt; die eigentliche 4. Auflage kam erst 1913 heraus [vgl. KSA 7/II, S. 995]. Franziska.

Hochachtungsvoll
Frank Wedekind.


München 28.9.12.

Georg Müller schrieb am 20. Juni 1913 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[1. Hinweis in Tilly Wedekinds Briefkarte an Frank Wedekind vom 22.6.1913 aus Lenzburg:]


[...] ich dachte ich könnte die beiden Briefeder hier erschlossene Brief und ein weiterer nicht überlieferter Brief [vgl. Deutsche Bank Filiale München an Wedekind, 20.6.1913]. mit dem Strafporto weitersenden, das geht aber nicht. Daher öffnete ich sie. [...] Den andern schicke ich Dir hiermit ein.


[2. Hinweis in Tilly Wedekinds Brief an Frank Wedekind vom 25.6.1913 aus Lenzburg:]


Ich habe Dir die beiden Briefeder hier erschlossene Brief und ein weiterer nicht überlieferter Brief [vgl. Georg Müller an Wedekind, 21.6.1913]. von Müller [...] nachgeschickt.

Georg Müller schrieb am 21. Juni 1913 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[1. Hinweis in Tilly Wedekinds Brief an Frank Wedekind vom 22.6.1913 aus Lenzburg:]


[...] sende ich [...] 2 andere Briefeder hier erschlossene Brief (sowie ein weiterer nicht überlieferter Brief eines unbekannten Absenders). [...]


[2. Hinweis in Tilly Wedekinds Brief an Frank Wedekind vom 25.6.1913 aus Lenzburg:]


Ich habe Dir die beiden Briefeder hier erschlossene Brief und ein weiterer nicht überlieferter Brief [vgl. Georg Müller an Wedekind, 20.6.1913]. von Müller [...] nachgeschickt.

Frank Wedekind schrieb am 24. August 1913 in München folgenden Brief
an Georg Müller

Sehr geehrter Herr Müller!

Leider finde ich nichts in meinen Papieren als beigelegtes Gedicht für den KatalogDas beigelegte Gedicht „Sancta Simplicitas“ [KSA 1/I, S. 97-101, 690-685] entstand am 3.7.1883 und wurde von Wedekind vermutlich überarbeitet, bevor er es seinem Verleger für den „Zehnjahreskatalog“ des Georg Müller Verlags sandte [vgl. KSA 1/II, S. 2006]. Es wurde in diesem Katalog zum 10jährigen Bestehen des Verlags gedruckt [vgl. Frank Wedekind: Sancta Simplicitas. Ein längeres Poema in volkstümlichen Knittelversen zierlich ausgearbeitet. In: Schriftsteller, Verleger und Publikum. Eine Rundfrage. Zehnjahreskatalog Georg Müller. München 1913, S. 137-142], der Anfang 1914 vorlag [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Nr. 17, 22.1.1914, Redaktioneller Teil].. Sollte es nicht passen, dann wäre es wohl das beste die Tschamper-Sceneder 7. Auftritt im 3. Akt von „Schloß Wetterstein“ (1912) mit Tschamper und Effie, der erst in der überarbeiteten Fassung des Schauspiels in Band 6 der „Gesammelten Werke“ (1914) in Versen geschrieben ist [vgl. KSA 7/I, S. 214-225]. (in Versen) aus Schloß Wetterstein abzudrucken.

Mit besten Grüßen
Ihr ergebener
Frank Wedekind.


24.8.13.

Georg Müller schrieb am 29. August 1913 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[Hinweis in Tilly Wedekinds Brief an Frank Wedekind vom 30.8.1913 aus München:]


Gleichzeitig mit diesem Brief gebe ich drei Briefe [...] auf.

Frank Wedekind schrieb am 19. Dezember 1913 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Georg Müller

[Hinweis in Wedekinds Tagebuch vom 19.12.1913 in München:]


Brief an Müller wegen M. 2400.‒Wedekinds Tagebuch vom 16.12.1913 („Berechne Müllers Schulden an mich auf 17000 MK“) und 17.12.1913 („Besprechung mit Rechtsanwalt Schramm wegen Müller“) zufolge ging es in dem verschollenen Brief um Geldforderungen an den Verleger. [...]

Georg Müller schrieb am 16. Januar 1914 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[1. Hinweis in Frank Wedekinds Brief an Tilly Wedekind vom 16.1.1914 aus Berlin:]


Sollte dieser Tage ein eingeschriebener Brief von Georg Müller kommen, dann bitte ich, mir ihn eingeschrieben hierherzuschicken.


[2. Hinweis in Tilly Wedekinds Brief an Frank Wedekind vom 17.1.1914 aus München:]


[...] Dank für Deinen lieben Brief [...]! Der Brief von Georg Müller kam gleichzeitig u. da ich ihn nicht dem Briefträger gleich mitgegeben hatte, musste ich ihn in ein anderes Couvert u. frisch frankieren.


[3. Hinweis in Frank Wedekinds Brief an Tilly Wedekind vom 18.1.1914 aus Berlin:]


Den Brief von Müller habe ich erhalten.

Frank Wedekind schrieb am 31. Juli 1914 in München
an Georg Müller

[Hinweis und Zitat in Eberhard Köstler, Susanne Koppel, Halkyone: Gemeinschaftskatalog (2000), Nr. 664:]


Wedekind, Frank [...]. Eigenh. Quittung mit U. [...]

Bestätigt dem Verleger Georg Müller u.a. „M. 843.11 [...] per Check“ erhalten zu haben.

[Faksimile:]

Frank Wedekind.

Georg Müller schrieb am 1. September 1914 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[Hinweis in Wedekinds Tagebuch vom 2.9.1914 in München:]


Brief von Müller wegen Verpfändung seiner VerlagsrechteDer Georg Müller Verlag hatte von Anfang an mit einer zu dünnen Kapitaldecke gearbeitet, war gezwungen gewesen, Teilhaber aufzunehmen (so im Sommer 1913 Arthur Kauffmann), und hatte zu Kriegsbeginn 1914 aufgrund der schlagartig veränderten Lage auf dem Buchmarkt Absatzprobleme. Die am 2.9.1914 erhaltene Nachricht von der Verpfändung der Verlagsrechte an seinen Werken setzten Wedekind in Aufruhr, wie sein Tagebuch dokumentiert; er suchte gleich am 3.4.1914 Rat bei dem ihm vertrauten Rechtsanwalt Wilhelm Rosenthal („Unterredung mit Dr. Rosenthal wegen Verpfändung“), hatte am 4.9.1914 eine Unterredung mit seinem Verleger und dessen Teilhaber („Unterredung mit Müller und Dr. Kaufmann wegen Verpfändung“), besprach sich am 5.9.1914 mit dem Rechtsanwalt Max Bernstein („Unterredung mit Dr. Bernstein wegen Verpfändung“), was am 7.9.1914 zu einer Lösung führte („Unterredung mit Dr. Bernstein. Abschluß des Verpfändungsvertrages mit Müller“).. Tilly liest ihn mir vor.

Frank Wedekind schrieb am 22. Januar 1915 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Georg Müller

[Hinweis in Georg Müllers Brief an Wedekind vom 25.1.1915 aus München:]


Ich danke Ihnen verbindlich für Ihre freundliche Zuschrift vom 22. ds. [...]

Georg Müller schrieb am 25. Januar 1915 in München folgenden Brief
an Frank Wedekind

25.1.15


Sehr geehrter Herr Wedekind!

Ich danke Ihnen verbindlich für Ihre freundliche Zuschriftnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Georg Müller, 22.1.1915. vom 22. ds. und hoffe, daß es Ihnen möglich sein wird, mich bald einmal mündlichWedekind, geschwächt durch seine erste Blinddarmoperation (29.12.1914), konnte noch nicht aus dem Haus gehen und sah Georg Müller erst am 12.2.1915 zu einer geschäftlichen Besprechung [vgl. Tb]. über das von Ihnen geplante DramaWedekind hat bereits am 21.9.1914 festgehalten: „Plane ein Bismarckdrama.“ [Tb] zu verständigen. Ich wi/e/rd/de/ selbstverständlich diese Mitteilung streng vertraulich behandeln.

Es hat mich sehr gefreut, daß die Aufführung des Marquis von Keith eine so außerordentlich günstige AufnahmeDie Premiere des „Marquis von Keith“ am 16.1.1915 im Münchner Residenztheater (Generalintendant am Hoftheater: Clemens von Franckenstein) [vgl. Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1915, S. 502] mit Albert Steinrück in der Titelrolle war ein Erfolg, wie hervorgehoben wurde. „So entsprach die Aufnahme dem großen Interesse, das das Publikum dem Werk entgegenbrachte. Viele Male konnten die Darsteller sich für den reichen Beifall bedanken. Dieser Erfolg ist besonders erfreulich, weil er einem lebenden Autor in diesen ernsten Zeiten zugute kommt.“ [Richard Elchinger: Der Marquis von Keith. Schauspiel von Frank Wedekind. Erste Aufführung im Residenztheater am 16. Januar. In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 68, Nr. 31, 18.1.1915, Morgenblatt, S. 2] Dagegen mäkelte ein anderer Münchner Rezensent, im Vergleich mit anderen Stücken Wedekinds sei „dieser Marquis von Keith ja verhältnismäßig noch harmlos. Frank Wedekind hat unleugbar Talent, aber fast alles, was er uns bis jetzt geboten, gehört jener Art von Literatur an, von der wir innig hoffen, daß sie den Krieg nicht überleben möge.“ [Alfred von Mensi: Münchener Theater. In: Allgemeine Zeitung, Jg. 118, Nr. 4, 23.1.1915, S. 60] im Residenztheater gefunden hat und hoffe, daß das Stück noch oft dort aufgeführt wird.

Ihr sehr ergebener
Georg Müller

Georg Müller schrieb am 1. Februar 1915 in München folgenden Brief
an Frank Wedekind

1.2.15


Sehr geehrter Herr Wedekind!

Ich bin gegenwärtig mit den Vorbereitungen für den zweiten JahrgangDer neue Jahrgang der Zeitschrift „Der Neue Merkur. Monatsschrift für geistiges Leben“ im Georg Müller Verlag ‒ herausgegeben und im Vorjahr mitbegründet von dessen Lektor Efraim Frisch ‒ begann wieder mit dem April-Heft, das mit der ersten Folge des Vorabdrucks von Wedekinds Drama eröffnet wurde [vgl. Frank Wedekind: Bismarck. Bilder aus der deutschen Geschichte. Erstes Bild. Bismarck und Karolyi. 24. November 1863. In: Der Neue Merkur, Jg. 2, Heft 1, April 1915, S. 1-12]. Der Vorabdruck des stark auf historische Quellen gestützten „Bismarck“-Dramas [vgl. KSA 8, S. 657- 678, 697-753] war mit dem Dezember-Heft 1915 abgeschlossen [vgl. KSA 8, S. 683-691]. des Neuen Merkur beschäftigt und möchte mir die Anfrage gestatten, ob Sie bereit wären, den Vorabdruck Ihres neuen Dramas dem Neuen Merkur zu überlassen. Sie werden ja heute noch nichts Bestimmtes sagen können, wann das neue Werk beendet sein wird, für mich wäre es aber wichtig zu wissen, ob Sie das Werk dazu hergeben, damit ich in dem demnächst erscheinenden Prospekt entsprechend darauf hinweisen kann. Wenn es möglich wäre, den neuen Jahrgang meiner Zeitschrift mit dem Abdruck des Dramas zu beginnen, so wäre mir das außerordentlich angenehm. Das Heft wird Ende März zur Ausgabe gelangen.

Sie würden mich sehr verbinden, wenn Sie mir bald Nachricht zugehen ließen und in dieser Erwartung zeichne ich mit den besten Grüßen und der Hoffnung, dass Sie nun wieder vollständig genesenWedekind war nach seiner ersten Blinddarmoperation am 29.12.1914 in der Chirurgische Privatheilanstalt des Dr. med. Friedrich Scanzoni von Lichtenfels am 9.1.1915 mit „dem Sanitätswagen nach Hause gebracht“ [Tb] worden, musste aber noch immer die Verbände wechseln und war keineswegs vollständig genesen. sind
als Ihr ergebener
Georg Müller

Georg Müller schrieb am 2. Februar 1915 in München folgenden Brief
an Frank Wedekind

2.2.15


Sehr geehrter Herr Wedekind!

Ich habe nun auch mit Herrn Frisch über den AbdruckGeorg Müller hat Wedekind bereits am Vortag vorgeschlagen, mit dem Drama „Bismarck“ den zweiten Jahrgang des von ihm verlegten „Neuen Merkur“ zu eröffnen [vgl. Georg Müller an Wedekind, 1.2.1915]. Er hat dann mit Efraim Fisch gesprochen, Herausgeber der Zeitschrift „Der Neue Merkur“ und Lektor im Georg Müller Verlag. Wedekinds Drama erschien unter dem Titel „Bismarck. Bilder aus der deutschen Geschichte“ von April bis Dezember 1915 im „Neuen Merkur“ als Vorabdruck [vgl. KSA 8, S. 683-691]. Ihres neuen Dramas im Neuen Merkur gesprochen. Wir würden uns Beide sehr freuen, wenn wir den zweiten Jahrgang des Neuen Merkur mit Ihrem Drama beginnen könnten und sind bereit, Ihnen den Höchstpreis, den wir gegenwärtig zu zahlen überhaupt in der Lage sind auszuwerfen, das wäre 15 Mark für die Seite. Da ich nun nicht genau feststellen kann, wie umfangreich das Drama im Neuen Merkur wird, so kann ich nur ungefähr berechnen, was bei dem Abdruck herauskommen würde und das wäre zwischen 12 ‒ und 1500 Mark. Ich hoffe, daß Sie sich damit einverstanden erklären können. Da ich morgen auf ein paar Tage erreiseTippfehler, statt: verreise., wäre es mir sehr angenehm, wenn Sie sich mit Herrn Frisch in Verbindung setzen und alles Weitere mit ihm besprechenWedekind notierte am 6.2.1915 eine Besprechung mit Efraim Frisch: „Unterredung mit Frisch über Waffenruhe.“ [Tb] Der Autor hatte für sein Drama „Bismarck“ ursprünglich den Titel „Waffenruhe“ vorgesehen [vgl. KSA 8, S. 658]. Bei der Unterredung mit dem Herausgeber des „Neuen Merkur“ dürfte die grundsätzliche Einigung über den Vorabdruck erzielt worden sein, der im April-Heft 1915 begann. wollten. Ich hoffe, daß alles zu Ihrer Zufriedenheit erledigt werden kann.

Die Buchausgabe werden Sie ja selbst erst im HerbstDie Buchausgabe erschien unter dem Titel „Bismarck. Historisches Schauspiel in fünf Akten“ vordatiert auf 1916 erst Ende Dezember 1915 im Georg Müller Verlag [vgl. KSA 8, S. 691]. d. J. erscheinen lassen wollen. In der Frage der Buchausgabe lassen wir wohl Alles so bestehen, wie wir es bei Ihren anderen Werken gehalten haben.

Mit den besten Grüßen
Ihr sehr ergebener
Georg Müller

Frank Wedekind schrieb am 5. Februar 1915 in München
an Georg Müller

[Hinweis und Zitat in Georg Müllers Brief an Wedekind vom 11.12.1915 aus München:]


In Ihrem Briefe vom 5. Februar 1915 schreiben Sie mir [...]:

„Gestatten Sie daher die Frage, ob jetzt nicht vielleicht das Honorar für die dritte Auflage der Gesamtauflage ausgezahlt werden könnte und zwar in der Weise, daß ich in den nächsten 10 Monaten monatlich 800 Mark erhalte.“

Georg Müller schrieb am 11. Februar 1915 in München folgenden Brief
an Frank Wedekind

11.II.15.


Sehr geehrter Herr Wedekind!

Ich bin soeben von meiner Reise zurückgekehrtGeorg Müller war am 3.2.1915 von München abgereist [vgl. Georg Müller an Wedekind, 2.2.1915]. und komme nunmehr auf Ihre Ausführungenvgl. Wedekind an Georg Müller, 5.2.1915. zurück. Ich bin natürlich bereit, Ihnen in den nächsten Monaten eine noch näher zu bestimmende Summe auszuzahlen und schlage Ihnen vor, daß Sie sich mit dem Betrag von 500 Mk. einverstanden erklären. Die 3. AuflageWedekinds „Gesammelte Werke“ im Georg Müller Verlag sind zu seinen Lebzeiten in keiner 3. Auflage erschienen. der Gesammelten Werke möchte ich aber noch nicht definitiv honorieren, da von der 2. AuflageSeit 1912 kamen im Georg Müller Verlag „Gesammelte Werke“ von Wedekind heraus, eine Ausgabe, die der Verlag 1914 als „Wedekinds Gesammelte Werke in 6 Bänden“ [Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Nr. 59, 13.3.1914, S. 2215] erneut ankündigte, ohne die Bände als 2. Auflage zu bezeichnen, und sie nach Erscheinen dann in einer großen Annonce als einen „Neudruck seiner Gesammelten Werke in 6 Bänden“ [Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Nr. 153, 6.7.1914, S. 5927] auswies. noch nicht allzu viel abgesetzt, wenigstens noch nichts davon an mich bezahlt worden ist.

Wir können aber vielleicht folgendermaßen disponieren: Sie bekommen für das nächste halbe Jahr jeweils monatlich den Betrag von 500 Mk.. Diese Ratenzahlungen werden 1. mit dem Honorar für den Abdruck Ihres Dramas im Neuen Merkur verrechnet, 2. mit dem Honorar für die Buchausgabe des Dramas. Es wird sich ja hier jedenfalls wieder um einen Band handeln, für den man 3 Mk. verlangen kann, sodaß Sie darauf ein Honorar von 1200 M. zu erhalten haben, nach den bisherigen Abmachungen. Es käme also insgesamt ein Honorar von M. 2400.‒ in Frage, das zunächst mit den monatlichen Zahlungen zu verrechnen wäre.

Ueber die weiteren Verrechnungen können wir uns ja noch unterhalten.

Ich hoffe, daß Sie mit diesen Ausführungen einverstanden sind und sehe Ihren weiteren MitteilungenWedekind traf sich gleich am 12.2.1915 mit seinem Verleger Georg Müller, um sich mit ihm über die finanziellen Angelegenheiten zu verständigen: „Verabredung mit Müller über Zahlungen“ [Tb]. mit großem Interesse | entgegen.

Mit den besten Grüßen
Ihr sehr ergebener
Georg Müller

Frank Wedekind schrieb am 15. Februar 1915 in München
an Georg Müller

[1. Hinweis in Georg Müllers Brief an Wedekind vom 16.2.1915 aus München:]


Ich bestätige den Empfang Ihrer Zuschrift vom 15. ds. [...]


[2. Hinweis und Zitat in Georg Müllers Brief an Wedekind vom 11.12.1915 aus München:]


Unterm [...] 15. Februar [...] schreiben Sie wörtlich:

In Erwiderung Ihrer geehrten Zeilen vom 11. Februar und in Bestätigung unserer mündlichen Verabredung vom 12. Februar erkläre ich mich damit einverstanden, für den Monat Februar M. 800.‒ und für die folgenden 5 Monate incl. Juni monatlich M. 600.‒ von Ihnen zu erhalten, welche Summen zuerst mit den Honoraren für mein Bismarckdrama verrechnet werden sollen.

Georg Müller schrieb am 16. Februar 1915 in München folgenden Brief
an Frank Wedekind

16.II.15.


Sehr geehrter Herr Wedekind!

Ich bestätige den Empfang Ihrer Zuschriftnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Georg Müller, 15.2.1915. vom 15. ds., gleichzeitig unsere mündliche VereinbarungWedekind hatte am 12.2.1915 eine „Verabredung mit Müller über Zahlungen“ [Tb] und sich bei diesem Treffen mit seinem Verleger über sein Autorenhonorar betreffende Regelungen verständigt., wonach Sie für den Februar 800 Mk. erhalten haben, wonach Sie für weitere 5 Monate bis inclusive Juli je 600 Mk. erhalten. Diese Summe wird zunächst mit dem Honorar für das BismarckdramaGeorg Müller hatte Wedekinds „Bismarck“ für den Vorabdruck in der von ihm verlegten Zeitschrift „Der Neue Merkur“ eingeworben [vgl. Georg Müller an Wedekind, 1.2.1915], wobei klar war, dass in seinem Verlag auch die Buchausgabe erscheinen sollte. verrechnet. Ueber den Ueberschuß können wir uns ja noch verständigen.

Es ist mir natürlich nur angenehm, wenn Sie mir das Manuskript des Herrn Dr. KutscherWedekind war von Gertrud Kutscher wohl nahegelegt worden, eine Veröffentlichung von Artur Kutschers „Kriegstagebuch“-Manuskript im Georg Müller Verlag zu vermitteln; er notierte am 7.11.1914: „Besuch von Frau Dr. Kutscher wegen Kriegstagebuch“ [Tb]. Kurz bevor Wedekind bei seinem Verleger anfragte, hat er am 8.2.1915 „Kutschers Kriegstagebuch gelesen“ [Tb], am 13.2.1915 auch seine Frau: „Tilly liest Kutschers Kriegstagebuch“ [Tb]. Artur Kutschers „Kriegstagebuch“ wurde nicht von Georg Müller verlegt, sondern in München von der C.H. Beck’schen Verlagsbuchhandlung Oskar Beck ‒ 1915 erschien der erste Band „Kriegstagebuch. Namur, St. Quentin, Petit Morin, Reims, Winterschlacht in der Champagne“ (noch im selben Jahr in 2. Auflage), ein zweiter Band „Kriegstagebuch. Vogesenkämpfe“ 1916. zur Einsicht übermitteln. Ich werde mich dann sehr rasch entscheiden.

Mit den besten Grüßen
Ihr sehr ergebener
Georg Müller

Frank Wedekind schrieb am 1. März 1915 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Georg Müller

[Hinweis in Georg Müllers Brief an Wedekind vom 4.3.1915 aus München:]


Ich danke Ihnen besten für Ihre Zuschrift vom 1. ds. [...]

Frank Wedekind schrieb am 3. März 1915 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Georg Müller

[1. Hinweis in Wedekinds Tagebuch vom 3.3.1915 in München:]


I Act an Müller geschickt [...]


[2. Hinweis in Georg Müllers Brief an Wedekind vom 4.3.1915 aus München:]


Ich danke Ihnen besten [...] für die Uebermittlung des 1. Aktes des Bismarckdramas.

Georg Müller schrieb am 4. März 1915 in München folgenden Brief
an Frank Wedekind

4. März 15.


Sehr geehrter Herr Wedekind!

Ich danke Ihnen besten für Ihre Zuschriftnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Georg Müller, 1.3.1915. vom 1. ds. und für die Uebermittlung des 1. AktesHinweis auf ein nicht überliefertes Begleitschreiben zum Typoskript; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Georg Müller, 3.3.1915. Wedekinds „Bismarck“-Drama sollte in einzelnen Bildern (hier noch als Akte bezeichnet) monatlich im „Neuen Merkur“ veröffentlicht werden, das erste Bild (1. Akt) im April-Heft. Seinem Tagebuch vom 1.3.1915 („Erste Hälfte von I Act diktiert“) und 2.3.1915 („I Act fertig diktiert“) zufolge war die Druckvorlage kurz zuvor fertiggestellt und wurde am 3.3.1915 an den Verlag gesandt („I Act an Müller geschickt“). des Bismarckdramas. Ich bin damit einverstanden, daß wir der Zensur den 1. Akt vorlegenWährend des Krieges unterlagen „alle zur Veröffentlichung geplanten Schriften der Militärzensur“ und waren „der örtlichen Polizeibehörde zur Genehmigung einzureichen“ [KSA 8, S. 660]. Im nicht überlieferten Begleitschreiben zu seiner Sendung des ersten Bildes (1. Akt) von „Bismarck“ an seinen Verleger Georg Müller (siehe oben) dürfte Wedekind formuliert haben, dass er bei der Einreichung bei der Vorzensur Vorbehalte gegen seine Person befürchte, und die Vorsichtsmaßnahme vorgeschlagen haben, die im vorliegenden Brief angesprochen ist., ohne dabei Ihren Namen zu nennen. Auch sonst bin ich mit Ihren Ausführungen, die Sie mit Herrn Frisch getroffenWedekind hatte am 6.2.1915 mit Efraim Frisch, Herausgeber des „Neuen Merkur“, eine „Unterredung“ [Tb] über die Veröffentlichung des „Bismarck“ in der von Georg Müller verlegten Zeitschrift. haben, einverstanden.

Mit den besten Grüßen
Ihr sehr ergebener
Georg Müller

Georg Müller schrieb am 10. März 1915 in München folgenden Brief
an Frank Wedekind

10.3.15


Sehr geehrter Herr Wedekind!

Sie würden mich verbinden, wenn Sie sich mit dem Erhalt der Rate von Mk. 600.‒Ratenzahlung für Wedekinds Autorenhonorar in monatlichen Teilbeträgen von 600 Mark war vereinbart [vgl. Georg Müller an Wedekind, 16.2.1915]. bis zum 15.bis zum 15.3.1915. gedulden könnten. Ich muss gegenwärtig sehr genau disponieren und habe mich für diesen Betrag zu dem besagten Termin eingerichtet.

Mit den besten Grüssen
Ihr ergebener
Georg Müller

Georg Müller schrieb am 8. April 1915 in München folgenden Brief
an Frank Wedekind

8.4.15


Sehr geehrter Herr Wedekind!

Sie werden doch sicherlich auch die Absicht hegen, daß wir Ihr Bismarckdrama möglichst bald in Buchausgabe„Bismarck. Historisches Schauspiel in fünf Akten“ erschien Ende Dezember 1915 vordatiert auf 1916 im Georg Müller Verlag. herausbringen und zwar wenn dies möglich ist, gleichzeitig mit dem Erscheinen des letzten TeilesWedekind verfolgte zu diesem Zeitpunkt für „Bismarck“ noch ein sechsteiliges Strukturprinzip [vgl. KSA 8, S. 661-664]. Das Stück war auf zunächst sechs Bilder konzipiert, erst im Sommer auf acht. Da der Vorabdruck im April-Heft 1915 des „Neuen Merkur“ mit dem ersten Bild begann, wäre er nach der ursprünglichen Konzeption im September-Heft abgeschlossen gewesen. Tatsächlich erschien der letzte Teil (sechstes bis achtes Bild) erst im Dezember-Heft, nachdem im Mai (zweites Bild), Juni (drittes Bild), Juli (viertes Bild) und September 1915 (fünftes Bild) die vorangehenden Teile erschienen waren [vgl. KSA 8, S. 683-691]. im Neuen Merkur. Ich hätte nun ev. auch jetzt schon die Buchausgabe des Werkes setzen lassen und möchte mir hiermit die Anfrage gestatten, ob Sie bezüglich der SchriftDie Frakturschrift in der „Bismarck“-Buchausgabe unterscheidet sich geringfügig von der Frakturschrift in den zuvor im Georg Müller Verlag herausgebrachten Buchausgaben von „Franziska“ (1912) und „Simson“ (1914). irgendwelche Wünsche haben oder ob Sie damit einverstanden sind, daß wir genau die gleiche Schrift verwenden wie bei Simson und Franziska.

Ich sehe Ihrem Bescheid in dieser Angelegenheit entgegen und zeichne mit den besten Grüßen
als Ihr sehr ergebener
Georg Müller

Georg Müller schrieb am 28. April 1915 in München folgenden Brief
an Frank Wedekind

28. April  5Die Tatsache, dass im vorliegenden Briefdurchschlag lediglich die Ziffer „5“ für das Jahr 1915 steht, dürfte damit zu erklären sein, dass der originale Briefbogen einen Briefkopf hatte, auf dem die Ziffern „191“ wohl vorgedruckt waren und die Ziffer „5“ ergänzend eingetragen wurde. Dafür spricht auch der größere Zwischenraum zwischen dem getippten Monatsnamen und der getippten Ziffer..


Herrn Frank Wedekind,

München
z. Zt. JosefinumWedekind hatte sich, da „sich die Operationswunde von Anfang des Jahres nicht schließt“ [KSA 8, S. 662], vom 14.4.1915 bis 9.6.1915 zu einer erneuten operativen Behandlung in die Privatheilanstalt Josephinum (Schönfeldstraße 16) [vgl. Adreßbuch für München 1915, Teil III, S. III] begeben., Schönfeldstr. 17


Sehr geehrter Herr Wedekind!

Unseren Abmachungen gemäß übersende ich Ihnen in Anlage einen Scheck über M. 600.‒Ratenzahlung für Wedekinds Autorenhonorar in monatlichen Teilbeträgen von 600 Mark war vereinbart [vgl. Georg Müller an Wedekind, 16.2.1915] und hatte sich im Vormonat schon einmal verzögert [vgl. Georg Müller an Wedekind, 10.3.1915]. als Rate für den Monat April und bitte Sie, mir den Empfang zu bestätigen.

Mit den besten Grüßen
Ihr sehr ergebener
Georg Müller

Georg Müller schrieb am 5. Juni 1915 in München folgenden Brief
an Frank Wedekind

Einschreiben!

5. Juni   5Die Tatsache, dass im vorliegenden Briefdurchschlag lediglich die Ziffer „5“ für das Jahr 1915 steht, dürfte damit zu erklären sein, dass der originale Briefbogen einen Briefkopf hatte, auf dem die Ziffern „191“ wohl vorgedruckt waren und die Ziffer „5“ ergänzend eingetragen wurde. Dafür spricht auch der größere Zwischenraum zwischen dem getippten Monatsnamen und der getippten Ziffer..


Herrn Frank Wedekind, Schriftsteller

München
Josefinum, Schoenfeldstraße


Sehr geehrter Herr Wedekind!

In Anlage übersende ich Ihnen einen Scheck über 600 MarkBetrag der monatlich anstehenden Rate, die zwischen Autor und Verleger als Honorarzahlung verabredet war [vgl. Georg Müller an Wedekind, 16.2.1915]. und wäre Ihnen verbunden, wenn Sie mir den 3. AktObwohl die konkrete Ausarbeitung des „Bismarck“-Dramas während Wedekinds Krankhausaufenthalt ruhte [vgl. KSA 8, S. 662], sandte er das Typoskript des dritten Bildes (3. Akt) am 6.6.1915 sogleich an den Verleger [vgl. Georg Müller an Wedekind, 7.6.1915], da es im Juni-Heft 1915 des „Neuen Merkur“ erschien (siehe unten). des Bismarckdramas bald übersenden könnten, da das nächste Heftdas Juni-Heft 1915 des „Neuen Merkur“ ‒ dort ist das dritte Bild des „Bismarck“ abgedruckt [vgl. Frank Wedekind: Bismarck. Bilder aus der deutschen Geschichte. Drittes Bild. Zusammenkunft in Schönbrunn. 22. August 1864. In: Der Neue Merkur, Jg. 2, Heft 3, Juni 1915, S. 257-265]. In den Heften vom April und Mai 1915 waren die ersten beiden Bilder abgedruckt. des Neuen Merkur bereits im Druck ist.

Ich hoffe, daß Ihr GesundheitszustandWedekind sich hatte wegen Komplikationen nach seiner ersten Blinddarmoperation (19.12.1914) am 14.4.1915 [vgl. Tb] zu einer erneuten Operation (15.4.1915) in die Privatheilanstalt Josephinum (Schönfeldstraße 16) [vgl. Adreßbuch für München 1915, Teil III, S. III] begeben müssen ‒ bis zum 9.6.1915, wie er notierte: „Aus der Heilanstalt Josephinum entlassen“ [Tb]. sich gebessert hat und ich bald wieder Günstiges von Ihnen erfahre.

Mit den besten Grüßen
Ihr sehr ergebener
Georg Müller

Frank Wedekind schrieb am 6. Juni 1915 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Georg Müller

[Hinweis in Georg Müllers Brief an Wedekind vom 7.6.1915 aus München:]


Ich danke Ihnen verbindlichst für Ihre Zuschrift vom 6. ds. [...]

Georg Müller schrieb am 7. Juni 1915 in München folgenden Brief
an Frank Wedekind

7.6.15


Sehr geehrter Herr Wedekind!

Ich danke Ihnen verbindlichst für Ihre Zuschriftnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Georg Müller, 6.6.1915. Beilage dürfte das Typoskript des dritten Bildes von „Bismarck“ gewesen sein [vgl. Georg Müller an Wedekind, 5.6.1915]. vom 6. ds. und nahm zur Kenntnis, daß Bismarck nunmehr acht Bilder haben wird statt der ursprünglich geplanten sechs. Es macht schließlich auch nichts, wenn das Werk durch acht Nummern„Bismarck. Bilder aus der deutschen Geschichte“ erschien im „Neuen Merkur“ 1915 in sechs Heften, im April (erstes Bild), Mai (zweites Bild), Juni (drittes Bild), Juli (viertes Bild), September (fünftes Bild) und Dezember (sechstes bis achtes Bild). des Neuen Merkur hindurchgehen wird, denn vor Herbst wird man kaum an eine Veröffentlichung der Buchausgabe„Bismarck. Historisches Schauspiel in fünf Akten“ erschien Ende Dezember 1915 vordatiert auf 1916 im Georg Müller Verlag. denken können.

Ich bin mit Ihnen der Ueberzeugung, daß man für die Aufführung bessere Zeiten abwarten muß. Wenn auch jetzt eine ganze Reihe von Annahmen erzielt werden, so sind die Einnahmen doch gegenüber denen in Friedenszeiten sehr geringfügig. Dagegen wäre es durchaus zweckentsprechend, wenn Sie das Werk im Herbst den verschiedenen BühnenMax Reinhardts Deutsches Theater in Berlin hat am 8.12.1915 ein dann zurückgewiesenes Aufführungsgesuch für „Bismarck“ gestellt und Wedekind suchte gleichzeitig auch Albert Steinrück als Regisseur und Schauspieler am Münchner Hoftheater für eine Inszenierung zu interessieren, aber eine Aufführung des historischen Schauspiels wurde zu Wedekinds Lebzeiten nicht realisiert; lediglich das siebte Bild des Dramas wurde im Rahmen einer Bismarck-Matinee am 12.11.1916 am Mannheimer Hoftheater uraufgeführt [vgl. KSA 8, S. 860-868]. vorlegen würden.

Mit den besten Grüßen bin ich und allen guten Wünschen für eine endgültige GenesungWedekind war seit dem 14.4.1915 im Krankenhaus, da er sich einer zweiten Blinddarmoperation hatte unterziehen müssen (15.4.1915), und wurde am 9.6.1915 aus der Klinik „entlassen“ [Tb].Wedekind war seit dem 14.4.1915 im Krankenhaus, da er sich einer zweiten Blinddarmoperation hatte unterziehen müssen (15.4.1915), und wurde am 9.6.1915 aus der Klinik „entlassen“ [Tb].
Ihr ergebener
Georg Müller

Georg Müller schrieb am 13. Juli 1915 in München folgenden Brief
an Frank Wedekind

13.7.15


Verehrter Herr Wedekind!

Ich sende Ihnen in der Anlage einen ChekDer auf 400 Mark ausgestellte Scheck ergibt zusammen mit den in Aussicht gestellten 200 Mark den Betrag der monatlich anstehenden Rate von 600 Mark, der zwischen Autor und Verleger als Honorarzahlung verabredet war [vgl. Georg Müller an Wedekind, 16.2.1915]. über M. 400.‒ und teile Ihnen mit, daß ich Ihnen die restlichen 200 Mark in einigen Tagen zusenden werde. Ich bitte die Verzögerung freundlichst entschuldigen zu wollen, ich habe gegenwärtig auch unter den schlechten VerhältnissenVerweis auf die kriegsbedingt ökonomisch schwierigen Bedingungen des Buchmarkts. außerordentlich zu leiden.

Ich denke, daß sich Ihr GesundheitszustandWedekind war zwar am 9.6.1915 aus der Klinik entlassen worden [vgl. Tb], er hatte aber noch immer erhebliche gesundheitliche Probleme. nunmehr wieder zu Ihrer vollsten Zufriedenheit gebessert hat und bin mit den besten Grüßen
Ihr ergebener
Georg Müller

Georg Müller schrieb am 25. August 1915 in München folgenden Brief
an Frank Wedekind

25. August 1915


Sehr geehrter Herr Wedekind!

In Verfolg Ihrer Rücksprache mit Herrn Dr. KauffmannDr. Arthur Kauffmann, Kunsthistoriker und Kunsthändler, war „seit September 1913 stiller Teilhaber des Georg Müller Verlags“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 335]; wann er sich mit Wedekind über die dem Autor vom Verleger per Scheck übermittelten 200 Mark verständigt hat, ist nicht ermittelt (seit dem 18.6.1915 finden sich in Wedekinds Tagebuch krankheitsbedingt keine Einträge). übersende ich Ihnen in Anlage einen Chek im Betrage von Mk. 200.‒.

Mit den besten Grüssen
Ihr ergebener
Georg Müller

Frank Wedekind schrieb am 9. Oktober 1915 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an (Verlag) Georg Müller Verlag , Georg Müller

[Hinweis in Wedekinds Tagebuch vom 9.10.1915 in München:]


Bismark ManuskriptWedekind sandte nur den ersten Teil des „Bismarck“-Manuskripts als Druckvorlage für die Buchausgabe an den Georg Müller Verlag [vgl. Georg Müller an Wedekind, 13.10.1915]. an Müller geschickt [...]

Georg Müller schrieb am 13. Oktober 1915 in München folgenden Brief
an Frank Wedekind

13.X.15.


Herrn
Frank Wedekind

München


Sehr geehrter Herr Wedekind!

Ich bestätige mit bestem Dank den Empfang des ersten TeilesHinweis auf ein nicht überliefertes Begleitschreiben zur Sendung; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Georg Müller, 9.10.1915. Wedekind hat an diesem Tag festgehalten: „Bismark Manuskript an Müller geschickt“ [Tb], nachdem er am 4.10.1915 für den Verlag das „Manuskript Bismark zusammengestellt“ [Tb] hatte, dessen ersten Teil er am 9.10.1915 als Druckvorlage für die Buchausgabe versandte. Ihres Bismarck den ich sofort an die BuchdruckereiDie Bücher des Georg Müller Verlags wurden bei der Buchdruckerei Mänicke & Jahn (Inhaber: Hugo Werth) in Rudolstadt (Stiftsgasse 17) [vgl. Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Fürstlichen Haupt- und Residenzstadt Rudolstadt 1912, Teil I, S. 28] gedruckt. Mänicke & Jahn weitergeleitet habe und werde dafür besorgt sein, dass die Drucklegung so sehr wie nur irgend möglich beschleunigt wird, sodass wir spätestens Mitte NovemberDas Erscheinen der „Bismarck“-Buchausgabe hat der Georg Müller Verlag Mitte November 1915 in einer großen Annonce „Ein neuer Frank Wedekind“ angekündigt: „In Kürze erscheint: Frank Wedekind Bismarck Historisches Schauspiel in fünf Akten [...] Schon während des Erscheinens in der Monatsschrift ‚Der Neue Merkur‘ hat dieses Drama berechtigtes Aufsehen ‒ Begeisterung auf der einen und auch Anfeindung, wie bei Wedekind an der Tagesordnung, auf der anderen Seite ‒ gefunden. Es ist jedenfalls von ganz besonderem Interesse zu sehen, wie Wedekind hier einen von seinem bisherigen Schaffen so durchaus verschiedenen Stoff meistert.“ [Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Nr. 285, 13.11.1915, S. 6917] mit dem Buche herauskommen können.

Mit den besten Empfehlungen
Ihr sehr ergebener
Georg Müller

Georg Müller schrieb am 21. Oktober 1915 in München folgenden Brief
an Frank Wedekind

21.X.15.


Herrn Frank Wedekind

München


Sehr geehrter Herr WdekindSchreibversehen, statt: Wedekind.!

Ich bitte zu entschuldigen, daß ich Ihnen auch heute noch nicht den BetragAutor und Verleger hatten für die Honorarzahlung eine monatliche Rate von 600 Mark verabredet [vgl. Georg Müller an Wedekind, 16.2.1915]. übersendenSchreibversehen, statt: übersenden kann. aber ich bin eben auch auf meine Einkünfte angewiesen. Ich werde Ihnen sofort nach Erhalt des mir in Aussicht gestellten Betrages die gewünschte Summe übersenenSchreibversehen, statt: übersenden. und bitte Sie doch in Anbetracht des Umstandes, dass wir uns doch dahingehend geeinigt haben, dass zunächst nur die ersten beiden AuflagenÜber die Honorierung einer nicht zustande gekommenen 3. Auflage (und auch über die 2. Auflage) der „Gesammelten Werke“ Wedekinds im Georg Müller Verlag waren Autor und Verleger unterschiedlicher Auffassung [vgl. Georg Müller an Wedekind, 11.2.1915]. Ihrer Ges. WerkenSchreibversehen, statt: Werke.Schreibversehen, statt: Werke. honoriert werden solleSchreibversehen, statt: sollen., während die dritte Auflage erst dann, wenn die beiden ersten Auflagen verkauft sind, damit einverstanden erklärten, dass die Monatsraten etwas herabgesetzt werden. Sie müssen bedenken, dass ich auch jetzt während des Krieges schwer zu kämpfenDer Verleger hat schon einmal auf seine kriegsbedingten finanziellen Engpässe verwiesen [vgl. Georg Müller an Wedekind, 13.7.1915]. habe um entsprechend durchzuhalten. Ich hoffe, dass Sie meinem Wunsche gerecht werden können und zeichne
als Ihr sehr ergebener
Georg Müller

Georg Müller schrieb am 22. Oktober 1915 in München folgenden Brief
an Frank Wedekind

22.X.15.


Herrn
Frank Wedekind

München


Verehrter Herr Wedekind!

Ich teile Ihnen hierdurch mit, dass ich heute Mänicke & Jahn beauftragt habe, die mir seinerzeit für das WedekindbuchGeorg Müller hat 1914 das von Joachim Friedenthal zu Wedekinds 50. Geburtstag herausgegebene „Wedekindbuch“ verlegt; auf den letzten vier Seiten der 2. Auflage (ebenfalls 1914) ist Werbung des Georg Müller Verlags abgedruckt, auf drei Seiten eine Liste der „Werke von Frank Wedekind“ (23 Titel mit Angaben zu Auflagen und Preisen), auf einer Seite (sie enthält unten den Vermerk: „Druck von Mänicke und Jahn in Rudolstadt“) eine Werbung „Frank Wedekinds Gesammelte Werke in sechs Bänden“ detailliert deren Inhalt mitteilend (mit Angaben zu Ausstattung und Preis). Es dürfte sich um die Klischees dieser vier Seiten gehandelt haben, die nun an den Autor gehen sollten. zur Verfügung gestellten drei KlischeesDruckstöcke. an Sie wieder zurückzusenden, des ferneren bekommen Sie von RudolstadtDie für den Georg Müller Verlag arbeitende Buchdruckerei Mänicke & Jahn (Inhaber: Hugo Werth) saß in Rudolstadt (Stiftsgasse 17) [vgl. Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Fürstlichen Haupt- und Residenzstadt Rudolstadt 1912, Teil I, S. 28]. auch die Korrekturen des SchlussesWedekind hatte Georg Müller am 9.10.1915 den ersten Teil des „Bismarck“-Typoskripts als Druckvorlage [vgl. Tb] für die Buchausgabe geschickt [vgl. KSA 8. S. 690]; für die Korrektur des restlichen Teils scheint der Vorabdruck des Dramas im „Neuen Merkur“ verwendet worden zu sein. des Bismarck aus dem Neuen Merkur. AufSchreibversehen, statt: Auch. die Drucklegung des Stückes„Bismarck. Historisches Schauspiel in fünf Akten“ erschien Ende Dezember 1915 vordatiert auf 1916 im Georg Müller Verlag. selbst wird nun nach Möglichkeit beschleunigt und es wird nach Mitteilung der Buchdruckerei Ihnen täglich ein Bogen übersandt werden können.

Mit besten Grüssen
Ihr sehr ergebener
Georg Müller

Georg Müller schrieb am 23. Oktober 1915 in München folgenden Brief
an Frank Wedekind

23.X.15.


Sehr geehrter Herr Wedekind!

In Verfolg unserer letzten Besprechungnicht ermittelt. Das Treffen Wedekinds mit seinem Verleger ist im Tagebuch nicht notiert. lasse ich Ihnen in Anlage einen ScheckDie monatlich fällige Rate an Autorenhonorar von ursprünglich 600 Mark [vgl. Georg Müller an Wedekind, 16.2.1915] ist mit dem hier vorgelegten Scheck auf 300 Mark reduziert worden, worüber Autor und Verleger sich bei der genannten Besprechung geeinigt haben dürften. Georg Müller war in finanziellen Schwierigkeiten. über M. 300.‒ zugehen und bitte Sie, mir den Empfang zu bestätigen.

Mit den besten Grüßen
Ihr sehr ergebener
Georg Müller

Frank Wedekind schrieb am 27. Oktober 1915 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Georg Müller

[Hinweis in Georg Müllers Brief an Wedekind vom 30.10.1915 aus München:]


Ich komme erst heute auf Ihre Zuschrift vom 27. ds. zurück [...]

Georg Müller schrieb am 30. Oktober 1915 in München folgenden Brief
an Frank Wedekind

30.X.15.


Herrn
Frank Wedekind

München


Sehr geehrter Herr Wedekind!

Ich komme erst heute auf Ihre Zuschriftnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Georg Müller, 27.10.1915. vom 27. ds. zurück und teile Ihnen mit, dass ich Ihnen nach Möglichkeit den BetragGeorg Müller hat Wedekind eine Woche zuvor einen Scheck über 300 Mark geschickt [vgl. Georg Müller an Wedekind, 23.10.1915] und versprach im vorliegenden Schreiben, nun monatlich 500 Mark an Autorenhonorar zu bezahlen. Die monatliche Rate war ursprünglich auf 600 Mark festgesetzt gewesen [vgl. Georg Müller an Wedekind, 16.2.1915]. von M. 3/5/00.‒ monatlich zur Verfügung stellen will, aber Sie müssen eben auch die jetzigen Verhältnisse bedenken. Wir haben seinerzeit tatsächlich davon besprochenSchreibversehen, statt: gesprochen., zunächst nur 2000 Es l.Schreibversehen, statt: Expl. (Abkürzung für: Exemplare). der Gesamtausgabe zu honorierenDie Honorierung der 2. Auflage von Wedekinds „Gesammelten Werken“ im Georg Müller Verlag war ein Streitpunkt zwischen Autor und Verleger [vgl. Georg Müller an Wedekind, 11.2.1915 und 21.10.1915]. Der „Georg Müller Verlag München“ hat sie 1914 zu Wedekinds 50. Geburtstag geheftet, gebunden und in einer Luxusausgabe in Ganzleder groß annonciert: „Zum fünfzigsten Geburtstag Frank Wedekinds gelangt zur Versendung ein Neudruck seiner Gesammelten Werke in 6 Bänden [...]. Die Bedeutung Frank Wedekinds für unser Schrifttum lange bekämpft, steht heute fest, und es bedarf deshalb hier nicht einer besonderen Begründung dieser Gesamtausgabe. Der Erfolg der Ausgabe allein beweist, daß sie ein Bedürfnis war. Kein gut geleitetes Sortiment darf diese Ausgabe auf Lager fehlen lassen.“ [Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Nr. 153, 6.7.1914, S. 5927], wenn Sie bei 3000 Expl. stehengeblieben wären, so hätte ich notgedrungen nur 2000 Expl. herstellen können. Die ganze Angelegenheit wäre nicht zu behandeln, wenn nicht durch die Kriegslage der Absatz der Werke unterbunden worden wäre. Denn wenn ich Ihren 50. Geburtstag entsprechend hätte ausnützen können, dann wären die 3000 Expl. meiner festen Ueberzeugung nach schnell abgesetzt gewesen. So muss eben gesehen werden, dass das jetzt nicht möglich Gewesene nach dem Kriege ermöglicht wird.
Mit den besten Grüssen
Ihr ergebener
Georg Müller

Georg Müller schrieb am 3. November 1915 in München folgenden Brief
an Frank Wedekind

3. Nov. 15.


Sehr geehrter Herr Wedekind!

Ich bedauere außerordentlich, daß die Drucklegung„Bismarck. Historisches Schauspiel in fünf Akten“ erschien Ende Dezember 1915 vordatiert auf 1916 im Georg Müller Verlag. an dem „Bismarck“ so langsam von statten geht, aber dadurch, daß wiederum Leute eingezogen worden sind, und ein Ersatz nur schwer zu finden ist, mußte notgedrungen eine Stockung eintreten. Die Buchdruckerei Mänicke & JahnDie Buchdruckerei Mänicke & Jahn (Inhaber: Hugo Werth) in Rudolstadt (Stiftsgasse 17) [vgl. Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Fürstlichen Haupt- und Residenzstadt Rudolstadt 1912, Teil I, S. 28] arbeitete für den Georg Müller Verlag. wird Ihnen selbst darüber Näheres mitteilen. Ich hoffe aber, daß der Satz bis Mitte der nächsten Woche beendet sein wird.

Ich habe schon Ende der vergangenen Woche die Buchdruckerei Mänicke & Jahn ersucht, die fraglichen drei KlischeesDruckstöcke. aus dem WedekindbuchKlischees mit Werbung des Georg Müller Verlags für Wedekinds Werke aus dem 1914 zu Wedekinds 50. Geburtstag veröffentlichten „Wedekindbuch“ sollten von der Buchdruckerei Mänicke & Jahn zuerst dem Autor zugesandt werden [vgl. Georg Müller an Wedekind, 22.10.1915], was offenbar nicht geschah. Nun sollten sie direkt an den Drei Masken Verlag gehen, der eine Broschüre „Frank Wedekind und das Theater“ (1915) vorbereitete. Da diese Broschüre die Verlagswerbung nicht enthält, bleibt zu vermuten, dass der Versand der Klischees auch hier unterblieb. an den Drei MakenSchreibversehen, statt: Masken. Verlag zu senden. Dieser mein Brief scheint aber in Verlust geraten zu sein. Ich habe deshalb heute Mänicke & Jahn Auftrag erteilt.

Mit den besten Grüßen
Ihr sehr ergebener
Georg Müller

Georg Müller schrieb am 11. November 1915 in München folgenden Brief
an Frank Wedekind

11.11.15.


Herrn
Frank Wedekind

München


Verehrter Herr Wedekind!

Unserer Besprechungnicht ermittelt. Das Treffen Wedekinds mit seinem Verleger ist im Tagebuch nicht notiert. gemäss sende ich Ihnen in der Anlage einen ScheckDie monatlich fällige Rate an Autorenhonorar von ursprünglich 600 Mark [vgl. Georg Müller an Wedekind, 16.2.1915] war zuletzt auf 300 Mark [vgl. Georg Müller an Wedekind, 23.10.1915] und ist mit dem hier vorgelegten Scheck weiter auf 200 Mark reduziert worden, worüber Autor und Verleger sich bei der genannten Besprechung geeinigt haben dürften. über M. 200.‒ und zeichne
mit vorzüglicher Hochachtung
Ihr ergebener
Georg Müller

Georg Müller schrieb am 11. Dezember 1915 in München folgenden Brief
an Frank Wedekind

11.12.15


Sehr verehrter Herr Wedekind!

Zu meiner großen Ueberraschung habe ich gestern von Herrn Rechtsanwalt AdlerWedekind hat den Münchner Rechtsanwalt Siegfried Adler (Kanzlei: Briennerstraße 55) [vgl. Adreßbuch für München 1916, Teil I, S. 3] wegen der Streitigkeiten mit seinem Verleger Georg Müller am 9.12.1915 aufgesucht: „Besuch bei Dr. Adler wegen Müller“ [Tb]. Der Rechtsanwalt ist dann sofort für den Autor tätig geworden, wie der vorliegende Brief des Verlegers belegt. ein Schreiben bekommen, in dem dieser von mir als Ihr Vertreter die Bezahlung von M. 43000.‒ als Restsumme für das dritte TausendStreitfall zwischen Autor und Verleger war die 3. Auflage der „Gesammelten Werke“ Wedekinds im Georg Müller Verlag [vgl. Georg Müller an Wedekind, 11.2.1915, 21.10.1915 und 30.10.1915]. Ihrer gesammelten Werke fordert und zwar verlangt Herr Rechtsanwalt Adler in diesem Schreiben, daß ich den Betrag von 600 Mark bis gestern Abend um 6 Uhrum 18 Uhr. an ihn bezahlen solle ‒ ein Ding der Unmöglichkeit, schon allein, weil wie jederzeit nachzuweisen, der Brief mir erst um ¾ 6 Uhrum 17.45 Uhr. von der Post zugestellt wurde. Ganz abgesehen davon, daß ich es nicht für nötig halte, daß in unser Verhältnis ein Rechtsanwalt sich einmengt, muß ich es aus prinzipiellen Gründen ablehnen, mit Herrn Rechtsanwalt Adler überhaupt zu verhandeln und ich würde es nach Darlegung dieses aus moralischen Gesichtspunkten entspringenden Bescheides als einen direkten Affront Ihrerseits gegen mich betrachten, wenn Sie sich in Ihrer Angelegenheit gegen mich durch Herrn Rechtsanwalt Adler weiter vertreten ließen. Genau wie ein Angeklagter bei Gericht einen Zeugen als befangen ablehnen kann, so lehne ich in jeder Form Herrn Rechtsanwalt Adler als in meiner Angelegenheit befangen und gegen mich voreingenommen ab. Ich hoffe, daß diese Angaben Ihnen genügen werden, bin aber gerne bereit Ihnen mündlich noch weiteres in dieser Angelegenheit bekannt zu geben.

Zur Sache selbst erlaube ich mir Ihnen Folgendes mitzuteilen: Ich habe Ihnen schon einmal und zwar in meinem Briefe vom 21. Oktobervgl. Georg Müller an Wedekind, 21.10.1915. d.J. mitgeteilt, daß wir uns seinerzeit dahingehend geeinigt haben, daß zunächst nur die beiden ersten Auflagen Ihrer Gesammelten Werke honoriert werden sollen, daß das dritte Tausend aber erst dann zur Verrechnung | kommen solle, wenn die beiden vorhergehenden Auflagen abgesetzt sind. Daß diese Vereinbarung stattgefunden hat, ergibt sich ohne Weiteres aus der Tatsache, daß Sie niemals von mir ein höheres Honorar für die einzelnen Bände verlangten als die Honorierung der beiden ersten Auflagen. Es dürfte Ihrem Gedächtnis entschwunden sein, daß wir seinerzeit vor der Indrucknahme der Gesammelten Werke uns darüber verständigt haben, daß ich berechtigt bin, eine Auflage von 3000 Exemplaren zuzüglich der entsprechenden Frei- und Rezensionsexemplare zu drucken, daß ich aber nur zwei Auflagen im Voraus zu honorieren habe. Das entspricht auch unserem GeneralvertragDer Vertrag zwischen Wedekind und dem Georg Müller Verlag vom 2.9.1914 ist nicht überliefert; er wurde unmittelbar nach der Nachricht von der Verpfändung der Verlagsrechte an Wedekinds Werken [vgl. Georg Müller an Wedekind, 1.9.1914] geschlossen. vom 2. September 1914, in dem ausdrücklich bestimmt ist, daß Sie 20 % vom Ladenpreis des broschierten Exemplares erhalten und daß Ihnen von jedem Werke 2 Auflagen im Voraus honoriert werden. Ich habe in diesem Vertrag nicht noch einmal die Gesamtausgabe eigens festgelegt, weil ich der Ueberzeugung war, daß wir darüber vollständig klar sehen würden. Aber ich möchte hiermit nochmals darauf hinweisen, daß es mir von Fall zu Fall gerade bei neuen Werken gestattet sein muß, auch einmal höhere Auflagen als die zu honorierenden herstellen zu dürfen und zwar aus dem einfachen Grunde, weil zu dem umfassenden Vertrieb eines neu erscheinenden Werkes es mitunter notwendig ist, daß gleich mehr Exemplare zur Versendung zur Verfügung stehen als 2000 Exemplare. Ich kann aber noch vor Erscheinen eines Buches niemals darüber orientiert sein, ob es mir möglich ist, mehr als 2000 Expl. innerhalb absehbarer Zeit abzusetzen. Von diesem Gesichtspunkte sind wir auch bei den Gesammelten Werken ausgegangen. Ich habe Ihnen gegenüber erwähnt, daß die Drucklegung eines derartigen großen WrkesSchreibversehen, statt: Werkes. außerordentlich kostspielig ist und daß es im Interesse des Werkes läge, wenn gleich eine Auflage von 3000 Exemplaren hegestellt würde, weil ein Neusatz ziemlich kostspielig wäre und ich mich zu einer Neuauflage nicht so rasch entschließen könnte. Sie werden bei Ueberlegung diese meine Angaben auch ohne weiteres be|stätigen können.

In Ihrem Briefe vom 5. Februar 1915nicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Georg Müller, 5.2.1915. schreiben Sie mir in der Angelegenheit der Honorierung des dritten Tausends (3. Auflage) der Gesammelten Werke:

„Gestatten Sie daher die Frage, ob jetzt nicht vielleicht das Honorar für die dritte Auflage der Gesamtauflage ausgezahlt werden könnte und zwar in der Weise, daß ich in den nächsten 10 Monaten monatlich 800 Mark erhalte.“

Aus diesem Brief ergibt sich doch auch, daß Sie der Meinung waren, daß ein rechtliches Verlangen zur Auszahlung dieses Betrages bei Ihnen nicht bestehen konnte.

Sie vergessen aber in der fraglichen Angelegenheit auch noch Folgendes: Wir haben im Februar ausgemacht, daß Ihr Drama Bismarck im Neuen Merkur erscheinen solle und zwar haben wir ein Honorar von 15 M für die Seite ausgemacht. Daran anschließende habe ich Ihnen und auch im Verfolg Ihres oben zum Teil zitierten Briefes vom 5. Februar 1915 den Vorschlag gemacht und zwar in meinem Briefe vom 11. Februarvgl. Georg Müller an Wedekind, 11.2.1915., daß ich Ihnen in den nächsten sechs Monaten einen bestimmten Betrag bezahlen wolle, für den Zeitschriftenabdruck und die Buchausgabe des Bismarck. In diesem Briefe vom 11. Februar schrieb ich Ihnen auch in Bezug auf die dritte Auflage der Gesammelten Werke noch wörtlich: „Die dritte Auflage der Gesammelten Werke möchte ich aber noch nicht definitiv honorieren, da von der zweiten Auflage noch nicht allzuviel abgesetzt, wenigstens noch nichts davon an mich bezahlt worden ist.“

Unterm 12. FebruarWedekind hat sich am 12.2.1915 mit seinem Verleger Georg Müller getroffen, um sich mit ihm über die strittige Honorarfrage zu verständigen: „Verabredung mit Müller über Zahlungen“ [Tb]. besprachen wir die ganze Angelegenheit noch einmal mündlich und unterm 15. FebruarHinweis auf ein nicht überliefertes Schreiben; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Georg Müller, 15.2.1915. bestätigten sie mir meinen Brief vom 11. und Unterredung vom 12. Februar und zwar schreiben Sie wörtlich: |

In Erwiderung Ihrer geehrten Zeilen vom 11. Februar und in Bestätigung unserer mündlichen Verabredung vom 12. Februar erkläre ich mich damit einverstanden, für den Monat Februar M. 800.‒ und für die folgenden 5 Monate incl. Juni monatlich M. 600.‒ von Ihnen zu erhalten, welche Summen zuerst mit den Honoraren für mein Bismarckdrama verrechnet werden sollen. Unterm 16. Februarvgl. Georg Müller an Wedekind, 16.2.1915. bestätigte ich Ihnen dieses Ihr Schreiben. Sie haben dann im Laufe der Monate von mir die Summe von M. 3800.‒ bekommen. Nun stellt sich die Verrechnung dieses Honorares von 3800 M folgendermaßen dar:
Abdruck im Neuen Merkur 70 Seiten a 15 M     M. 1050.‒
Buchausgabe 2 Auflagen, Ladenpreis M. 2.50   M. 1000.‒
so daß also von den 3800 Mark noch eine Summe von 1715Schreibversehen, statt: 1750. Mark zu verrechnen wäre. Da weitere Neuauflagen nicht zu verrechnen sind und wohl auch in nächster Zeit sich nicht als notwendig erweisen dürften, da ich zu Ihrem 50. Geburtstag so ziemlich von Ihren sämtlichen Werken Neudrucke veranstaltet habe und diese bereits vollständig honorirt worden sind, so bleibt eben die Verrechnung nur auf die Gesammelten Werke 3. Auflage. Aus dem oben Gesagten ergibt sich, daß ich, da ich Ihnen ja kürzlich noch den Betrag von 500 MMonatlich zu zahlende 500 Mark hat der Verleger dem Autor zuletzt versprochen [vgl. Georg Müller an Wedekind, 30.10.1915] und dürfte kürzlich die Zahlung für November 1915 geleistet haben. überwiesen habe, ein Guthaben von 2250 M Ihnen gegenüber habe.

Aber Sie wissen, daß ich stets bestrebt bin, Ihnen entgegenzukommen und auch immer Ihren Wünschen nach Möglichkeit Rechnung getragen habe und ich hätte Ihnen auch jetzt wieder eine größere Zahlung überwiesen, wenn nicht größere Zahlungen in den letzten Tagen ausgeblieben wären. Es läßt sich eben mit dem besten Willen nicht immer so disponieren wie man disponieren will. Ich bin nun bereit, mit Ihnen eine Vereinbarung zu treffen, wonach Sie auch in den nächsten Monaten eine des Näheren noch zu bestimmende Summe erhalten. Wir müssen uns aber dann einigen, in welcher Weise diese Summen verrechnet werden sollen. Ich übersende Ihnen zunächst in der Anlage einen Chek von 500 MMit dem aktuellen Scheck über 500 Mark war die oben genannte monatliche Zahlung für Dezember 1915 geleistet., so daß Sie dann 2750 Mark von mir erhalten haben. Es wird wohl am besten sein, wenn wir | uns über die weiterSchreibversehen, statt: weitere. Angelegenheit mündlich unterhaltenWedekind sprach am 17.12.1915 mit Georg Müller und anschließend mit dem Rechtsanwalt Siegfried Adler über die Angelegenheit: „Unterredung mit Müller über Auszahlung der III Auflage Ges. Werke. Unterredung mit Adler.“ [Tb]. Ich sehe Ihrem freundlichen Bescheid entgegen und zeichne
als Ihr sehr ergebener
Georg Müller

Georg Müller schrieb am 22. Dezember 1915 in München folgenden Brief
an Frank Wedekind

22.12.15


Sehr geehrter Herr Wedekind!

Es wird eine Neuausgabe1910 hat der Georg Müller Verlag den Schwank „Der Liebestrank“ vom Bruno Cassirer Verlag in der 2. Auflage übernommen. Er ist 1912 im Band 2 der „Gesammelten Werke“ Wedekinds bei Georg Müller enthalten. Das Stück erschien danach zu Lebzeiten Wedekinds in keiner weiteren Ausgabe [vgl. KSA 2, S. 999]. von „Liebestrank“ notwendig und ich bitte mir mitzuteilen, ob Sie irgendwelche Aenderungen beabsichtigen, damit ich dies der Druckereider für den Georg Müller Verlag arbeitenden Buchdruckerei Mänicke & Jahn (Inhaber: Hugo Werth) in Rudolstadt (Stiftsgasse 17) [vgl. Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Fürstlichen Haupt- und Residenzstadt Rudolstadt 1912, Teil I, S. 28]. bekannt geben kann. Wenn keine Aenderungen notwendig sind, kann die Neuauflage gleich von den Platten gedruckt werden.

Mit den besten Grüßen
Ihr sehr ergebener
Georg Müller

Georg Müller schrieb am 27. Dezember 1915 in München folgenden Brief
an Frank Wedekind

27.12.15


Sehr verehrter Herr Wedekind!

Heute bekomme ich die ersten fertigen Exemplare von BismarckSendung ‒ Exemplare der Buchausgabe „Bismarck. Historisches Schauspiel“ im Verlag Georg Müller, vordatiert auf 1916 [vgl. KSA 8, S. 691] ‒ und Begleitbrief des Verlegers dürften Wedekind noch in München erreicht haben, da er am 28.12.1915 erst abends um 18 Uhr zu seiner Reise über Salzburg und Wien nach Budapest aufbrach (am 18.1.1916 kehrte er zurück) [vgl. Tb]. und erlaube mir, Ihnen in einem gleichzeitigen KreuzbandSendung unter Kreuzband = Drucksache. je ein broschiertes und gebundenes Exemplar zu übermitteln. Ich habe die Buchbinderei auch beauftragt, an Sie 10 broschierte und 5 gebundene Expl. zur Ablieferung zu bringen, die hoffentlich in den nächsten Tagen bei Ihnen eintreffen werden. Es war leider nicht möglich, das Werk vor Weihnachten herauszubringen, da die Leistungen der technischen Betriebe durch die ständigen Einberufungen der Arbeiter stark beeinträchtigt sind.

Mit den besten Grüßen
Ihr ergebener
Georg Müller

Frank Wedekind schrieb am 23. Juni 1916 in Berlin folgenden Brief
an Georg Müller , Georg Müller , Georg Müller , Georg Müller , (Verlag) Georg Müller Verlag

Berlin, den 23. Juni 1916


An den
Georg Müller Verlag
München
Elisabethstr. 26


Nach Massgabe des zwischen Ihnen und mir geschlossenen Vertrages vom 2. September 1914nicht überliefert. habe ich in § 1 dieses Vertrages den zwischen Ihnen und dem Verlag Bruno CassiererSchreibversehen, statt: Cassirer. abgeschlossenen Vertrag vom 5. Juli 1910Nach den heftigen Auseinandersetzungen zwischen Wedekind und seinem Verleger Bruno Cassirer ging der Verlag der Werke Wedekinds an den Münchner Verleger Georg Müller. Der Verlagswechsel von Bruno Cassirer zu Georg Müller war schon vor dem (verschollenen) Vertrag vom 5.7.1910, der die Bühnenrechte der Dramen regelte, im Branchenblatt angezeigt [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Nr. 133, 13.6.1910, S. 7007]. anerkannt, wonach die Bühnenvertriebsrechte der folgenden Werke:
Erdgeist
Marquis von Keith
Frühlings Erwachen
Die vier Jahreszeiten
Feuerwerk
So ist das Leben
Tod und Teufel“ (Totentanz)
Der Kammersänger
Der Liebestrank
Die junge Welt
Musik
Hänschen
Die Büchse der Pandora
Oaha
Zensur
soweit sie dem Verlag Bruno CassiererSchreibversehen, statt: Cassirer. gehörten, in Ihren übergegangen sind. Ich habe ferner anerkannt, dass Sie in gleicher Weise vom Verlag EtzoldIm Verlag Etzold & Co. (Inhaber: Rudolf Jaspersen) in München (Viktoriastraße 11) [vgl. Adreßbuch für München 1917, Teil I, S. 152] – vormals Verlag Dr. J. Marchlewski & Co. – ist 1906 die 2. Auflage von „Hidalla“ (1904) erschienen [vgl. KSA 6, S. 387], nicht aber „Der Stein der Weisen“ (1909), der bei Paul Cassirer in Berlin verlegt wurde [vgl. KSA 6, S. 916]. das Bühnenvertriebsrecht von „Stein der Weisen“ erworben haben. – Ich habe Ihnen ferner laut § 3 dieses Vertrages bestätigt, dass ich durch Verträgenicht überliefert – mit Ausnahme des Vertrags vom 14.6.1910 (siehe unten). vom 21. April 1910, 24. Mai 1910, 1. Juni 1910 und 14. Juni 1910Der Vertrag zwischen Wedekind und Georg Müller vom 14.6.1910 ‒ er betrifft „In allen Sätteln gerecht“ ‒ ist erhalten [Aa, Wedekind-Archiv E, Mappe 5]; vom Bühnenvertrieb des Einakters ist darin nicht die Rede. das Bühnenvertriebsrecht meiner drei Einakter „In allen Sätteln gerecht“, „Mit allen Wassern gewaschen“, „Mit allen Hunden gehetzt“ und meiner Werke „Schauspielkunst“, „Schloss Wetterstein“, „Franziska“ (in den verschiedenen Fassungen) „Lulu“, „Simson“ und gesammelte Werke 1–6 übergeben habe.

Hierdurch kündige ich Ihnen alle vorerwähnten BühnenvertriebsrechteDer Georg Müller Verlag besaß seit Sommer 1910 die Buch- und Bühnenrechte an Wedekinds Werken. Mit dem vorliegenden Schreiben kündigte Wedekind die Bühnenvertriebsrechte, die ab dem 1.10.1916 beim Drei Masken Verlag (Berlin, vormals München, zwischenzeitlich München und Berlin) lagen. Geschäftsführer war Ludwig Friedmann. Verhandlungen über die komplette Übergabe der Bühnenvertriebsrechte sind durch Stichworte im Tagebuch vom 11.4.1916 („Dreimaskenverlag“), 14.4.1916 („Drei Masken Verlag“) und 14.4.1916 („Unterredung Drei Masken Verlag“) dokumentiert, außerdem am 3.7.1916 („Unterredung mit Friedmann 3 Masken“). zum 1. Oktober dieses Jahres.

Georg Müller schrieb am 21. Juli 1916 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[Hinweis in Wedekinds Brief an Ludwig Friedmann vom 22.7.1916 aus München:]


Über die Vertragsangelegenheit hat mir Georg Müller geschrieben, er werde gegen Bruno Cassirer oder Albert Langen Prozeß führen.

Frank Wedekind schrieb am 16. März 1917 in Berlin folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Georg Müller

Hinweis in Wedekinds Tagebuch vom 16.3.1917 in Berlin:]


Brief an Müller [...]

Frank Wedekind schrieb am 19. März 1917 in Berlin folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Georg Müller

[Hinweis in Wedekinds Tagebuch vom 19.3.1917 in Berlin:]


Briefeein Brief an den Verleger Georg Müller. an [...] Müller.

Georg Müller schrieb am 21. März 1917 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[Hinweis in Tilly Wedekinds zweitem Brief an Frank Wedekind vom 21.3.1917 aus München:]


[...] eben kam dies Telegramm.

Frank Wedekind schrieb am 24. März 1917 in Berlin folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an (Verlag) Georg Müller Verlag , (Verlag) Georg Müller Verlag , (Verlag) Georg Müller Verlag , (Verlag) Georg Müller Verlag , (Verlag) Georg Müller Verlag , Georg Müller

[Hinweis in Wedekinds Tagebuch vom 24.3.1917 in Berlin:]


Expediere HeraklesWedekinds Tagebuch vom 24.3.1917 zufolge gingen außer an den Verleger Georg Müller jeweils ein Exemplar eines „Herakles“-Typoskripts auch an den Feuilletonredakteur Paul Block [vgl. Wedekind an Paul Block, 24.3.1917], an den Theaterdirektor Carl Meinhard [vgl. Wedekind an Carl Meinhard, 24.3.1917] und an den Drei Masken Verlag [vgl. Wedekind an Drei Masken Verlag, 24.3.1917]. Es handelte sich um eine Fassung des „Herakles“-Dramas, das Wedekind vom 13. bis 22.3.1917 „korrigierte und diktierte [...], um es an die Verlage schicken zu können.“ [KSA 8, S. 871] an Müller [...]

Georg Müller schrieb am 29. März 1917 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[Hinweis in Tilly Wedekinds Brief an Frank Wedekind vom 29.3.1917 aus München:]


[...] anbei ein Telegramm das jetzt Nachmittag ankam.

Georg Müller schrieb am 27. August 1917 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[Hinweis in Wedekinds Brief an Ludwig Friedmann vom 28.8.1917 aus Zürich:]


Hoffentlich haben Sie derweil die Exemplare von Herakles erhalten, deren Absendung an Sie mir Georg Müller anzeigt.

Georg Müller schrieb am 7. November 1917 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[Hinweis in Tilly Wedekinds Brief an Frank Wedekind vom 7.11.1917 aus München:]


[...] hier [...] ein Telegramm. Ich telegraphierte zurück, dass Du in Zürich bist.