[1. Hinweis und Zitat
in Kutscher 1, S. 27:]
1884
schrieb sie einmal: „Meine Lektüre bietet mir leider keinen
Stoff zur Korrespondenz, sie ist so unbedeutend oder eigentlich ist sie gar
nicht mehr. Das wirst du begreifen, wenn ich dir sage, daß ich den ganzen Tag
im Garten arbeite und dann abends früh zu Bett gehe, wo ich sofort in die Arme
des Morpheusin der griechischen Mythologie der Gott der Träume. sinke. Mein
Garten ist meine Lust, er ist mein alljährlicher Kurort,
meine Sommerfrische, mein Sorgenbrecher und mein buonretiroBuen retiro (span.) Zufluchtsort..“
[2. Hinweis und Zitat in Kutscher 1, S. 28:]
Dazu kam endlich noch die große
Gastfreundschaft des Schlosses, die [...] der Hausfrau zur Last fiel. Frau
Wedekind meinte [...]: „Es ist dies eine leidige Sache, die ihre argen
Schattenseiten hat, aber doch nicht vermieden werden kann, besonders wenn man so
wohnt wie wir, wo man die Freunde nur dann zu sehen kriegt, wenn sie extra
herreisen.“
[3. Hinweis und Zitat in Kutscher 1, S. 48:]
Die Mutter schreibt ihm im August 84: „Ganz
besonders gefiel mir das Kapitel über den EgoismusEs dürfte sich um den Abschnitt „2. Die Begründung der Sittlichkeit“ im 7. Kapitel: „Die Bekämpfung des Pessimismus vom Standpunct des ethischen Optimismus“ in Olga Plümachers Abhandlung „Der Pessimismus in Vergangenheit und Gegenwart“ (1884) handeln (S. 241-252). Der für Wedekind signifikante Egoismus-Diskurs [vgl. KSA 2, S. 820, 839f.] durchzog schon die gesamte Korrespondenz mit Adolf Vögtlin und war offenbar auch familienintern wiederkehrendes Thema.. Hast Du es genau
durchgelesen? Wir sprachen so oft über diesen Gegenstand, und ich konnte dir
niemals die Stange halten. Olga gibt mir nun mit diesem Buch ein mächtiges
Hilfsmittel, und wenn du heim kommst, so werd ich dich schwarz auf weiß widerlegen.
Also rüste dich.“