Kennung: 4955

Leipzig, 10. Dezember 1897 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Emilie

Inhalt

Liebe Mama,

ich danke dir bestens für die Mr. 20.Hinweis auf ein nicht überliefertes Begleitschreiben zur Geldsendung; erschlossenes Korrespondenzstück: Emilie Wedekind an Frank Wedekind, 9.12.1897., mit denen ich vorderhand auszukommen hoffe. Ich wohne hier
Haydnstrasse 1. pt. l.
in einer sehr angenehmen warmen WohnungWedekind wohnte in Leipzig offenbar in der Wohnung von Kurt Martens (Haydnstraße 1, Parterre) [vgl. Leipziger Adreßbuch für 1898, Teil I, S. 135, 558], Referendar und Vorsitzender der Literarischen Gesellschaft in Leipzig [vgl. Leipziger Adreßbuch für 1898, Teil II, S. 220].. Heute waren wir wieder den | ganzen Nachmittag mit CompositionDie Musik zu „Die Kaiserin von Neufundland. Große Pantomime in drei Bildern“ [KSA 3/I, S. 57-90], gedruckt in Wedekinds Sammlung „Die Fürstin Russalka“ [vgl. KSA 3/II, S. 778], die im Sommer 1897 im Albert Langen Verlag in München erschienen ist [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Nr. 133, 12.6.1897, S. 4287], sollte Hans Merian, Schriftsteller und Verlagsbuchhändler in Leipzig (Thalstraße 21) [vgl. Leipziger Adreßbuch für 1898, Teil I, S. 574], dessen Verlag der „Gesellschaft“ (das war der Verlag der naturalistischen Zeitschrift „Die Gesellschaft“) am 18.12.1897 allerdings aus dem Handelsregister gelöscht wurde [vgl. Leipziger Tageblatt, Jg. 91, Nr. 649, 21.12.1897, Morgen-Ausgabe, 1. Beilage, S. 9491], für die von der Literarischen Gesellschaft in Leipzig geplante Uraufführung komponieren oder jedenfalls arrangieren [vgl. Wedekind an Kurt Martens, 15.11.1897]. „Die im November 1897 von der ‚Literarischen Gesellschaft‘ in Leipzig geplante und für den Dezember vorgesehene Aufführung kam, da der Musiker Hans Merian die gewünschten Kompositionen nicht lieferte, nicht zustande.“ [KSA 3/II, S. 794] der Pantom. beschäftigt. An Verkehr mangelt es mir hier nicht. Von München ist Geld eingetroffenHonorar vom Albert Langen Verlag in München.. Ich denke, es wird alles gut gehen. Grüße Mieze bitte aufs herzlichste, übrigens werde ich vermutlich zu ihrer RückkehrErika Wedekind war auf Gastspielreise; sie sang am 7. und 9.12.1897 am Großherzoglichen Hof- und Nationaltheater in Mannheim in der Oper „Mignon“ die Titelrolle und in der Oper „Der Barbier von Sevilla“ die Rolle der Rosine [vgl. General-Anzeiger der Stadt Mannheim, Jg. 107, Nr. 333, 5.12.1897, S. 2]. schreiben.

Sonst habe ich noch weiter | nichts neues zu berichten. Nochmals besten Dank und sei aufs herzlichste G/g/egrüßt von deinem
getreuen Sohn
Frank.


Meine Wirthin in DresdenWedekinds Zimmerwirtin seiner Wohnung in Dresden (Walpurgisstraße 14, 2. Stock) war die ledige Emilie Schubert (Walpurgisstraße 14, Parterre), verzeichnet als „Logisvermietherin“ [Adreßbuch für Dresden 1898, Teil II, S. 475; vgl. Teil I, S. 527]. habe ich eben beauftragtHinweis auf ein nicht überliefertes Schreiben; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Emilie Schubert, 10.12.1897., mir meine Sachen zu schicken, wozu sie sich bei meiner AbreiseWedekind ist am 26.11.1897 von Dresden nach Leipzig abgereist und logierte dort zunächst in einem Hotel [vgl. Frank Wedekind an Emilie Wedekind, 2.12.1897]. erboten hatte.


[Kuvert:]


Frau Dr. Wedekind
Struve Str. 34.
Dresden.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 0 Blatt, davon 0 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 10,5 x 16,5 cm. 2 Blatt, 3 Seiten beschrieben. Gelocht. Kuvert: 12 x 9,5 cm. 1 Seite beschrieben. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben. Kuvert im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Das Kuvert ist mit einer aufgeklebten Briefmarke von 10 Pfennig frankiert. Oben auf Seite 1 ist mit Bleistift das Datum „10.12.97.“ mit nachgestelltem Frage- und Ausrufungszeichen („?!“) notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Datum des Postausgangsstempels – 10.12.1897 – darf als Schreibdatum angenommen werden.

Uhrzeit im Postausgangsstempel Leipzig: „2 – 3 N“ (= 14 bis 15 Uhr). Uhrzeit im Posteingangsstempel Dresden (Altstadt): „5 – 6 V.“ (5 bis 6 Uhr).

Erstdruck

Briefwechsel mit den Eltern 1868‒1915. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2021
Seitenangabe:
301-302
Briefnummer:
147
Status:
Ermittelt (sicher)

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 191
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Emilie Wedekind, 10.12.1897. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

04.12.2023 14:53