Kennung: 4779

München, 19. Februar 1903 (Donnerstag), Erschlossenes Korrespondenzstück

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Straup, Karl

Inhalt

[Hinweis und Zitat in J. A. Stargardt: Katalog 655 (1994), Nr. 382:]


WEDEKIND, Frank […]. München 19.II.1903. [...]

An einen Theaterleiter („Sehr geehrter Herr ProfessorKarl Straup, Direktor am Königlichen Wilhelma-Theater in Cannstatt bei Stuttgart [vgl. Neuer Theater-Almanach 1903, S. 532], führte auch die Regie – „Professor Karl Straup [...] führt die Oberregie“ [Neuer Theater-Almanach 1904, S. 508] – und inszenierte dort Wedekinds Einakter „Der Kammersänger“ mit zwei anderen Stücken („Der Eindringling“ von Maurice Maeterlinck und „Der Dieb“ von Octave Mirbeau) als 5. Vorstellung des Stuttgarter Goethebundes. Premiere war am 6.3.1903 – „K. Wilhelmatheater Stuttgart-Cannstatt. [...] Freitag 6. März (5. Vorstellung für die Mitglieder des Württ. Goethebunds.) Zum ersten Mal: Der Kammersänger (Wedekind)“ [Schwäbischer Merkur, Nr. 97, 28.2.1903, Mittagsblatt, S. 3] – und Wedekind spielte die Titelrolle des Gerardo, wie die Presse ankündigte: „Die für Freitag den 6. März festgesetzte nächste Vorstellung für die Mitglieder des Goethe-Bundes, die aus drei Einaktern zusammengesetzt ist, wird ein eigenartiges Gepräge dadurch erhalten, daß Frank Wedekind, der in letzter Zeit vielgenannte Schriftsteller, die Hauptrolle in seinem Einakter Der Kammersänger spielen wird.“ [Neues Tagblatt, Jg. 60, Nr. 48, 27.2.1903, S. 2]. Eine weitere Vorstellung fand am 8.3.1903 statt.“) wegen einer Inszenierung des „Kammersängers“.

„... In der Rolle des Prof. DühringWalter Schmidt-Häßler, Schauspieler am Stuttgarter Hoftheater [vgl. Neuer Theater-Almanach 1903, S. 533], spielte in der „Kammersänger“-Inszenierung am Wilhelma-Theater (siehe oben) die Rolle des Professor Dühring – offenbar ungekürzt (siehe unten). sind von den Darstellern häufig Striche gemacht worden, aber so daß der Dialog nirgends dadurch beeinflußt wurde. Ich möchte dem Herren, der diese Rolle bei Ihnen übernimmt in dieser Hinsicht keine Vorschriften machen, sondern eventuelle KürzungenDie Kritik hat diese in der „Kammersänger“-Inszenierung am Wilhelma-Theater (siehe oben) bei der Darstellung des Professor Dühring durch Walter Schmidt-Häßler vermisst: „Das Publikum, das anfangs mit vielem Interesse lauschte, wurde allmählich durch die Längen des Dialogs verdrossen und am Ende sogar zu deutlichen Zeichen des Mißfallens veranlaßt. [...] Herr Wedekind erwies sich in der Titelrolle als gewandter Schauspieler; er zeichnete den geschäftsmäßigen Modesänger und kühlen Pflichtmenschen mit gelungener Charakteristik. [...] Lebenswahr und ergreifend gab Herr Schmidt-Häßler den greisen Musiker, der mit seinem naiven Idealismus und seiner echten Kunstbegeisterung das Gegenstück zum Kammersänger bildet; seine Scene könnte starken Eindruck machen, wenn sie um die Hälfte gekürzt wäre.“ [W.: K. Wilhelma-Theater. Drei neue Einakter von Wedekind, Maeterlinck und Mirbeau. (Goethebund-Vorstellung.) In: Neues Tagblatt, Jg. 60, Nr. 55, 7.3.1903, S. 1] in den langen ExpectorationenExpektoration = Sichaussprechen (vor allem von Gefühlen)., wenn er sie für nöthig hält, seinem individuellen Ermessen überlassen ...“

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 0 Blatt, davon 0 Seiten beschrieben

Sonstiges:
Der Quelle zufolge handelt es sich um einen Brief mit 2 („1¾ “) beschriebenen Seiten [vgl. J. A. Stargardt: Katalog 655 (1994), Nr. 382].

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    19. Februar 1903 (Donnerstag)
    Unbekannt

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Cannstadt
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Es gibt keine Informationen zum Standort.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Karl Straup, 19.2.1903. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

06.09.2023 11:03