Kennung: 4629

Berlin, 3. Oktober 1903 (Samstag), Telegramm

Autor*in

  • Neues Theater Berlin, (Theater)

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Telegramm.


= rp = frank wedekind
muenchen franz josefstrasse 42 |


Kgl. Bayer. Telegraphenanstalt München.


Aufgegeben in Berlin [...]


= da schluszWedekinds Einakter „Der Kammersänger“ (1899) endet mit dem Selbstmord der weiblichen Hauptfigur Helene Marowa [vgl. KSA 4, S. 44f.]; dieser Schluss wurde in der „Kammersänger“-Inszenierung des Neuen Theaters (Direktion: Max Reinhardt) in Berlin [vgl. Neuer Theater-Almanach 1904, S. 245], die am 30.9.1903 unter Max Reinhardts Regie Premiere hatte, zunächst so gespielt, dann aber durch einen anderen Schluss ersetzt (siehe unten). von kammersänger taeglich widerspruch findet, erbitten einwilligungWedekind erinnerte den Wortlaut des Telegramms in der „Vorrede“ zu „Oaha“ (1909) leicht abweichend und datierte irrtümlich ein falsches Jahr: „eines Tages, als ich gerade einer Lungenentzündung wegen das Bett hüten mußte, erhielt ich folgendes Telegramm: / Berlin, den 1904. / Bitten um Erlaubnis, Schluß von Kammersänger ändern zu dürfen, da sonst gezwungen das Stück vom Repertoire abzusetzen.“ [KSA 5/II, S. 306] zu kleiner aenderungNach Wedekinds pauschaler Einwilligung [vgl. Wedekind an Neues Theater Berlin, 4.10.1903] änderte Max Reinhardt in der Berliner „Kammersänger“-Inszenierung (siehe oben) den Schluss des Einakters, „Reinhardts Variante des Dramenschlusses, der von 1904 an als ‚Berliner Schluß‘ bekannt wurde. In dieser Fassung täuscht Helene ihren Selbstmord nur vor, um den Abgang Gerardos mit den Worten zu kommentieren: ‚Nicht einmal darauf reagiert dieser Dummkopf!‘“ [KSA 4, S. 393] da sonst gezwungen waeren abzusetzen grusz = neues theater.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Maschinenschrift.
Schreibwerkzeuge:
Fernschreiber.
Schriftträger:
Papier. Telegrammformular. 26 x 13,5 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Das Telegramm enthält Zustellvermerke von fremder Hand sowie Stempelaufdrucke und ist mit einer Marke („Telegramm“) versehen. Wedekind hat auf das Telegramm mit Bleistift das Datum „3.10.3.“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Aufgegeben: Berlin, 3.10.1903 um 17.55 Uhr. Aufgenommen: München, 3.10.1903 um 18.53 Uhr.

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 169
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

(Theater) Neues Theater Berlin an Frank Wedekind, 3.10.1903. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

20.12.2023 15:21