Post-Karte.
An Herr Frank Wedekind
in München
Franz Josefstr. 42 |
„Und ist erstZitat des ersten Verses der letzten Strophe aus Wedekinds Gedicht „Abschied“ (1903): „Und ist erst das Seelenleben entweibt“ [KSA 1/I, S. 528], das in der „Fackel“ erschienen war [vgl. Frank Wedekind: Zwei Gedichte. In: Die Fackel, Jg. 5, Nr. 143, 6.10.1903, S. 26]. das
Seelenleben entweibt .....“
Janikowski
GRUSS AUS DEM
ETABLISSEMENT RONACHERDie Bildpostkarte dürfte im bekannten Wiener Varietétheater Etablissement Ronacher (Wien I, Himmelpfortgasse 25) geschrieben worden sein [vgl. Nottscheid 2008, S. 136].
WIEN
VARIÉTÉ
Herzlichste Grüße in unbegrenzter Verehrung senden:
Karl Kraus
Fred Fakler
Mizzi Hazanynicht sicher zu entziffern; der Name wurde bisher unsicher als ‚Hartmann‘ gelesen [vgl. Nottscheid 2008, S. 30, 137].
[am linken Rand um 90
Grad gedreht:]
Egon Friedell
[am rechten Rand um 90
Grad gedreht:]
deine mit VerunglückteAnspielung auf die „Durchfallskatastrophe“ [Die Fackel, Jg. 3, Nr. 87, Ende November 1901, S. 26] der Eröffnungsvorstellung des literarischen Kabaretts Jung-Wiener Theater zum lieben Augustin (Direktion: Felix Salten) am 16.11.1901 im Theater an der Wien, das nach wenigen Vorstellungen eingestellt wurde. Wedekind trug dort unter anderem seine Lieder „Brigitte B.“ und „Ilse“ vor [vgl. KSA 1/III, S. 468]. Karl Kraus, der seinerzeit die Presseresonanz kritisierte, meinte auch, es habe „das allergeringste Verständnis für die Individualität Wedekind’s [...] Herr Salten bewiesen, indem er ihn vor ein zweitausendköpfiges Publicum hinausstellte, dessen Anblick den an intimen Kneipabenden Bewährten nach seinem eigenen, vor Wiener Freunden abgelegten Geständnis völlig aus der Fassung gebracht hat.“ [Die Fackel, Jg. 3, Nr. 86, Mitte November 1901, S. 20] Adele Nova, Schauspielerin am Jantsch-Theater [vgl. Neuer Theater-Almanach 1905, S. 608] im Prater in Wien, soll seinerzeit in der Eröffnungsvorstellung des Varietés ebenfalls „aufgetreten“ [Nottscheid 2008, S. 137] sein; ihr Name ist im Programm [vgl. https://www.theatermuseum.at/onlinesammlung/detail/81854/] und in den Besprechungen allerdings nicht genannt. des lieben Augustin Nova