Kennung: 351

München, 21. Januar 1910 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Holzbock, Alfred

Inhalt

Sehr geehrter Herr HolzbockAlfred Holzbock war Schriftsteller in Berlin (Dessauer Straße 15) [vgl. Berliner Adreßbuch 1910, Teil I, S. 1119] und Redakteur des „Berliner Lokal-Anzeiger“ (Redaktion: Zimmerstraße 36-41) [vgl. Berliner Adreßbuch 1910, Teil I, S. 172]. Wedekind war seit Jahren mit ihm bekannt, wie seine Notiz „Holzbock“ [Tb] am 13.8.1904 dokumentiert.!

Würden Sie sich nicht dazu verstehen können, einmal an verschiedene Schauspieler, aber ausschließlich an Schauspieler, von Kainz abwärts, die Frage zu richten: „Wie denken SieDie Frage „Wie denken Sie über Frank Wedekind als Schauspieler?“ hatte Wedekind am 16.1.1910 bereits dem „Berliner Tageblatt“ für eine Umfrage unter Schauspielern vorgeschlagen [vgl. Wedekind an Berliner Tageblatt, 16.1.1910]. Weder im „Berliner Tageblatt“ noch im „Berliner Lokal-Anzeiger“ ist eine solche Umfrage „Wie denken Sie über Frank Wedekind als Schauspieler?“ bisher nachgewiesen. Möglicherweise sprach Wedekind ein paar Tage später mit dem Theaterreferenten des „Berliner Lokal-Anzeiger“ persönlich über diesen Plan; er notierte am 3.2.1910 in Berlin: „Besuch auf Lokalanzeiger und bei Holzbock.“ [Tb] über Frank Wedekind als Schauspieler?“ ‒ Ich würde es nicht für richtig halten, die Frage an Theaterleiter, z.B. Reinhardt oder Barnowsky zu richten weil deren Urtheil vielleicht zu meinen Gunsten gefärbt sein könnte. DagenSchreibversehen, statt: Dagegen. würde die | Beantwortung, wenn sie ausschließlich durch Schauspieler erfolgt, doch jedenfalls ein interessantes Resultat ergeben. Als Form vielleicht: In Anbetracht der verschiedenartigen sich völlig widersprechenden Urtheile, die in Presse und Publikum über Wedekinds schauspielerische Thätigkeit laut werden, erlaube ich mir, an Sie die Frage zu richten e.ct. oder irgend etwas ähnliches.

Ich hoffe, geehrter Herr Holzbock, daß Sie meinen Vorschlag, auch wenn | Sie ihn nicht gerechtfertigt finden, deshalb nicht für eine unangebrachte Zudringlichkeit halten werden.

In vorzüglicher Hochschätzung
mit besten Grüßen
Ihr
Frank Wedekind.


München, 21. Januar 1910

Prinzregentenstraße 50.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 13,5 x 18 cm.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Seite 3 ist über zwei Seiten des Doppelblatts geschrieben. Oben links auf Seite 1 ist von fremder Hand mit Bleistift „Wedekind“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    21. Januar 1910 (Freitag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Staatsbibliothek zu Berlin ‒ Stiftung Preußischer Kulturbesitz

Potsdamer Straße 33
10785 Berlin
Deutschland

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Alfred Holzbock
Signatur des Dokuments:
Nachlass Alfred Holzbock
Standort:
Staatsbibliothek zu Berlin ‒ Stiftung Preußischer Kulturbesitz (Berlin)

Danksagung

Wir danken der Staatsbibliothek zu Berlin ‒ Preußischer Kulturbesitz für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Alfred Holzbock, 21.1.1910. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (08.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

15.01.2024 17:45