Kennung: 2837

Klosterneuburg, 27. August 1905 (Sonntag), Bildpostkarte

Autor*in

  • Denk, Berthe Marie

Koautoren*in

  • Kraus, Karl

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Postkarte.


Herrn +++
Frank Wedekind
München
Franz Josefstr. 48. |


KlosterneuburgWedekind hatte am 14.6.1905 mit Berthe Marie Denk einen Ausflug dorthin unternommen: „Ankunft in Wien. [...] Spazierfahrt mit Bertha Denk nach Kloster Neuburg.“ [Tb],
N.-Oe.

+++

Allerschönsten Gruß und Dank für die lieben Kartenvgl. Oscar Friedmann, Wedekind, Bernhard Rehse, Carl Rößler an Karl Kraus, 24.8.1905 (und eine weitere nicht überlieferte Postkarte Wedekinds an Karl Kraus)., Ihr
Karl Kraus


Restauration „Stiftskellerbeliebtes Lokal von Wiener Ausflugsgästen in Klosterneuburg; Wedekind hat bei seinem Ausflug dorthin in Begleitung von Berthe Marie Denk die auf der vorliegenden Postkarte „abgebildete Stiftskeller-Restauration besucht“ [Nottscheid 2008, S. 151].“.

Gräfin PotockaBerthe Marie Denk unterzeichnet mit diesem Namen in Anspielung auf das ihr von Wedekind gewidmete Gedicht „An Bertha Maria, Typus Gräfin Potocka“ [KSA 1/I, S. 639] in der Sammlung „Die vier Jahreszeiten“ (1905), das wiederum anspielt auf die polnische Schriftstellerin Anna Gräfin Potocka (geb. Tyszkiewicz), deren Memoiren in deutscher Übersetzung in einer aktuellen Auflage vorlagen [vgl. Die Memoiren der Gräfin Potocka 1794-1820. Veröffentlicht von Casimir Stryienski. Nach der sechsten französischen Auflage bearbeitet von Oskar Marschall von Bieberstein. Mit prachtvollen Illustrationen und dem Porträt der Verfasserin von Angelica Kauffmann. Leipzig 1904], ein Buch, das Wedekind und Berthe Marie Denk gekannt haben dürften. „Wie aus der Einleitung zum Buch hervorgeht, repräsentierte Anna Potocka den Typus einer vornehmen und gebildeten Frau von aristokratischer Erziehung, die in Warschau und Paris mit führenden politischen Persönlichkeiten ihrer Zeit – allen voran mit Napoleon –, aber auch mit namhaften Künstlern in Kontakt kam und sich durch Geistesschärfe, literarische Bildung und schriftstellerische Begabung auszeichnete“ [KSA 1/I, S. 913]. Das Faksimile des Portraitgemäldes in dem Buch habe „starke Ähnlichkeit mit Photographien von Bertha Maria Denk“ [Nottscheid 2008, S. 150].!


Thomas Hieglseit 1894 Pächter des Stiftskellers in Klosterneuberg, bei den Gästen als geselliger ‚Stiftskellerwirt‘ beliebt., Klosterneuburg.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent und lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Textaufdrucke auf der Bildseite sind rot, die Ansicht des Stiftskellers ist schwarz-weiß (Foto). Die Empfängeradresse hat Berthe Marie Denk geschrieben. Die Bildpostkarte ist mit einer Briefmarke von 5 Hellern frankiert (um 180 Grad gedreht aufgeklebt). Wedekind hat auf die Adressseite mit blauem Buntstift das Datum „28.8.5“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Klosterneuburg darf als Schreibort und der 27.8.1905 als Schreibdatum angenommen werden – das legt die frühe Uhrzeit (4 bis 5 Uhr morgens) im Posteingangsstempel nahe sowie ein Brief vom Folgetag [vgl. Berthe Marie Denk an Wedekind, 28.8.1905].

Der Postausgangsstempel „POSTCONDUCTEUR IM ZUG WIEN TULLN NO 23“ enthält weder Datum noch Uhrzeit – die Bildpostkarte „entstand demnach vermutlich auf der Rückfahrt vom nahe Wien gelegenen Klosterneuburg“ [Nottscheid 2008, S. 151] und dürfte insofern auch von dort versandt worden sein (transportiert und gestempelt im Zug). Uhrzeit im Posteingangsstempel München 28.8.1905: „V. 4 – 5“ (= 4 bis 5 Uhr).

Erstdruck

Karl Kraus - Frank Wedekind. Briefwechsel 1903 bis 1917 (= Wedekind-Lektüren. Bd. 5)

Autor:
Karl Kraus, Frank Wedekind
Herausgeber:
Mirko Nottscheid
Verlag:
Würzburg: Königshausen & Neumann
Jahrgang:
2008
Seitenangabe:
46-47
Briefnummer:
33
Kommentar:
Mit Faksimile der Bildseite. Im Erstdruck ist die Bildpostkarte auf den 28.8.1905 (Posteingangsstempel) datiert und „Wien-Tulln“ als Absendeort angegeben.
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 88
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Berthe Marie Denk, Karl Kraus an Frank Wedekind, 27.8.1905. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

19.08.2023 12:23