Kennung: 2506

Salzburg, 21. Dezember 1913 (Sonntag), Brief

Autor*in

  • Strindberg, Friedrich

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Salzburg / 21.12.

13.


Liebster Herr Wedekind!

Heute weiß ich wenigstens Gewißheit! Großmama schrieb mir in einer sehr lieben KarteDie Karte von Marie Uhl an Friedrich Strindberg ist nicht überliefert. wegen meiner AnkunftFriedrich Strindberg fuhr auf Einladung Wedekinds vom 23.12.1913 bis 1.1.1914 nach München [vgl. Tb].. Ich fahre hier am Montag oder Dienstag ab. In dieser Hinsicht ist meine Abreise unsicher und ich muß darum Herrn Wedekind telegraphierenvgl. Friedrich Strindberg an Wedekind, 22.12.1913.. Der Zug aber ist sicher und zwar komme ich um 8’38 in Salzburg von Mondsee aus an, fahre um 9’07 ab und bin um 12’20 in München. Jedenfalls aber zur größeren Sicherheit | werde ich den Zug auch mittelegraphieren. Großmama schrieb mir nämlich ungenau und ich glaube sicher, daß meine liebe Großmama diesen Zug meint. Da in Mondsee die Post erst um 8h aufgemacht wird, glaube ich, daß das Telegramm um 11h ungefähr ankommt. Wenn dies nicht der Fall ist, so komme ich erst am nächsten Tag, am Dienstag, in dem Fall ich auch telegraphieren werde. Wie ist das umständlich und ich kann doch leider nicht anders, da ich nichts sicheres weiß! Leider kann ich auch gar nichts erfahren! wie sehr ich auch danach forsche!

Und nun nur noch wenige Tage! Dann kann ich kommen!! Wie riesig ich mich darauf freue!! Ich kanns gar nicht sagen. Die „Zensur“Friedrich Strindberg hatte von Wedekind ein mit einer handschriftlichen Widmung versehenes Exemplar des Dramas erhalten [vgl. Wedekind an Friedrich Strindberg, 11.10.1913]. habe ich schon so oft gelesen, daß – allerdings ich sie nicht auswendig kann – aber doch schon so ziehmlich, wenn man mir beginnt in/an/ | einem Satz, ich fortfahren kann. Aber vollständig sie zu verstehen kann ich mich nicht rühmen, denn z.B. über den plötzlich hereinbrechenSchreibversehen, statt: hereinbrechenden. Schluß kann ich nichts bestimmtes mir erklären. Ich freue mich schon, wenn ich aus Herrn Wedekinds eigenem Munde Aufklärung erhalte. Über was ich mich alles freue – ich kanns eben sowenig aufzählen, da es eben soviel ist we/i/e die Freude selbst.

Noch viele herzliche Grüße
über die wenigen Tage
In innigster Liebe
Fritz.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 11,5 x 18 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Salzburg
    21. Dezember 1913 (Sonntag)
    Sicher

  • Absendeort

    Salzburg
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 165a
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Friedrich Strindberg an Frank Wedekind, 21.12.1913. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

11.03.2022 11:53