Kennung: 2419

München, 28. Februar 1911 (Dienstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Stollberg, Georg

Inhalt

Lieber Herr Stollberg,

zu meinem großen Bedauern mußte ich gestern NachmittagDer praktische Arzt, den Wedekind dem Tagebuch zufolge am 27.2.1911 aufgesucht hat („Besuch bei Horncke“), Dr. med. Paul Hornke, Spezialist für Hals-, Nasen und Ohrenkrankheiten (Dienerstraße 6, 1. Stock), hatte werktags von 14 bis 16 Uhr Sprechstunde [vgl. Adreßbuch für München 1911, Teil III, S. 71]. Besuche bei diesem Arzt, der am 19.11.1907 in München promoviert worden ist [vgl. Chronik der Ludwig-Maximilians-Universität München für das Jahr 1907/1908. München 1908, S. 17], sind im Tagebuch seit dem 9.4.1910 verzeichnet. zum Arzt, sonst hätten wir uns das Vergnügen nicht entgehen lassen zu Ihnen zu kommen. Die Besetzung habe ich auf beigelegtem ZettelDem Brief liegt die Besetzungsliste für die Gastspielpremiere „Der Stein der Weisen“ am 4.3.1911 im Münchner Schauspielhaus (Regie: Georg Stollberg) nicht mehr bei. Frank Wedekind spielte den Nekromanten Basilius Valentinus, Hans Raabe den Dominikanermönch [vgl. die folgende Erläuterung] und Tilly Wedekind war in den anderen vier Rollen des Stücks zu sehen. Diese Besetzung sowie überhaupt die Premiere von „Der Stein der Weisen“ zusammen mit einem Stück von Edward Locke war erst kurzfristig publik geworden: „Den Abend eröffnet Wedekinds ‚Der Stein der Weisen‘, worin außer Frank Wedekind und Frau noch Herr Hans Raabe auftritt.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 64, Nr. 101, 2.3.1911, Vorabendblatt, S. 3] ausgefüllt. Für Herrn Hans Raabe (PorphyrionFigur aus Wedekinds Stück „Der Stein der Weisen“ (1909): „PATER PORPHYRION, ein Dominikanermönch“ [KSA 6, S. 235]. Diese Rolle spielte Hans Raabe, Schauspieler am Theater am Gärtnerplatz und am Münchner Schauspielhaus [vgl. Neuer Theater-Almanach 1911, S. 577].) sende ich ein Exemplar | mit. Für den Fall, daß noch etwas zu besprechen ist, komme ich heute AbendWedekind hielt am 28.2.1928 im Tagebuch fest: „Besuch bei Stollberg.“ um 6 Uhr jedenfalls aufs Bureau. Die ProbenWedekind notierte am 2. und 3.3.1911: „Probe von Stein der Weisen“ [Tb], am 4.3.1911: „Generalprobe. Nachmittag geschlafen. Premiere von Stein der Weisen mit Sang der Seele.“ [Tb] Das war die Doppelpremiere von Wedekinds Versdrama und Edward Lockes Stück „Der Sang der Seele“ („The Climax“, 1910; übersetzt von Erich Motz), beide unter der Regie von Georg Stollberg am Münchner Schauspielhaus. habe ich mir notiert.

Mit besten Grüßen
Ihr
Frank Wedekind.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 14,5 x 19 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 28.2.1911 ist als Ankerdatum gesetzt – dem Briefinhalt zufolge das wahrscheinliche Schreibdatum; darüber hinaus entspricht das Papierformat dem des zwei Tage zuvor geschriebenen Briefs [vgl. Wedekind an Georg Stollberg, 26.2.1911]. Schreibort war demnach München.

  • Schreibort

    München
    28. Februar 1911 (Dienstag)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Ignaz Georg Stollberg
Signatur des Dokuments:
IGS 135
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Georg Stollberg, 28.2.1911. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

20.02.2022 14:06