Kennung: 2207

München, 31. Dezember 1890 (Mittwoch), Visitenkarte

Autor*in

  • Rudinoff, Willy

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Willy Morgenstern


München Zieblandstraße 5, 1. Gartenhaus.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schriftträger:
Papier. 9,5 x 6 cm. Mit Namens- und Adressaufdruck.
Schreibraum:
Im Querformat bedruckt.
Sonstiges:
Die Visitenkarte enthält neben dem Textaufdruck keine Beschriftungen von Hand.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 31.12.1890 ist als Ankerdatum gesetzt. Willy Rudinoff hat lediglich 1890/91 in München gelebt, so dass die Visitenkarte nur aus dieser Zeit stammen kann. Es existiert zu seiner Person in München kein polizeilicher Meldebogen [vgl. Rapp 2015, S. 187]. Er hat sich am 14.10.1890 mit der Matrikelnummer 788 unter seinem Geburtsnamen Willy Morgenstern im Kunstfach „Naturklasse“ [00788 Willy Morgenstern, Matrikelbuch 1884-1920, https://matrikel.adbk.de/matrikel/mb_1884-1920/jahr_1890/matrikel-00788 (Zugriff am 15.10.2021)] an der Münchner Akademie der Bildenden Künste immatrikuliert [vgl. Rapp 2015, S. 17] und studierte dort „zwei Semester“ [Kutscher 1, S. 191]. Gustav Rickelt, der im Spätsommer 1889 als „junger Schauspieler [...] auf ein Jahr“ am Münchner Hoftheater „engagiert worden“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 42, Nr. 433, 20.9.1899, Vorabendblatt, S. 4] ist und in der Maximilianstraße 38 (3. Stock) [vgl. Adreßbuch von München für das Jahr 1890, Teil I, S. 283] wohnte, erinnerte sich, Willy Morgenstern, ein alter Bekannter aus Berlin, sei „in München gelandet, um in der Maler-Akademie aufgenommen zu werden. So kam er zu mir, aller Mittel entblößt. Meine Wirtin hatte ein kleines Zimmer frei, ich brachte ihn dort unter“ [Rickelt 1930, S. 162]. Ob dieses Zimmer die auf der Visitenkarte aufgedruckte Adresse hatte, darf bezweifelt werden, zumal davon auszugehen ist, dass sie nicht ganz zu Beginn von Rudinoffs Aufenthalt in München gedruckt wurde. Das Haus in der Zieblandstraße 5 war neuerdings und dann langjährig im Besitz des Kunstmalerehepaars Emil und Maria Rau, im 1. Gartenhaus (= Hinterhaus) wohnhaft gemeldet war der Leihhausschätzer Friedrich Brückner [vgl. Adreßbuch von München für das Jahr 1890, Teil II, S. 369]. Das ist die auf der Visitenkarte angegebene Adresse; hier also wohnte Rudinoff, aber wohl separat (nicht zusammen mit dem Leihhausschätzer), da in späteren Jahren im 1. Gartenhaus gelegentlich mehr als eine Person gemeldet ist.

  • Schreibort

    München
    31. Dezember 1890 (Mittwoch)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Aargauer Kantonsbibliothek

Aargauerplatz
5001 Aarau
Schweiz

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Wedekind-Archiv
Signatur des Dokuments:
Wedekind-Archiv B, Nr. 148
Standort:
Aargauer Kantonsbibliothek (Aarau)

Danksagung

Wir danken der Aargauer Kantonsbibliothek für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Willy Rudinoff an Frank Wedekind, 31.12.1890. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

20.10.2021 21:33