Kennung: 2202

München, 31. Oktober 1890 (Freitag), Widmung

Autor*in

  • Rudinoff, Willy

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

[Radierung: Wedekind mit GitarreWilly Rudinoff zufolge (1930 in einem Brief an Artur Kutscher) zeige die Radierung Wedekind, „wie er in der ‚Dichtelei‘ Brigitte B. singt.“ [Raff 2015, S. 131] Das kann so nicht stimmen, da Wedekinds berühmte Ballade „Brigitte B.“ erst im Sommer 1894 entstand [vgl. KSA 1/III, S. 454].:]


Meinem lieben Frank Wedekind

München
1890


W. Rudinoff

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Papier. 15,5 x 20 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Die handschriftliche Widmung befindet sich auf einer Radierung Willy Rudinoffs, die Frank Wedekind sitzend mit Gitarre zeigt und in mehreren Exemplaren (in Lenzburg, London, Marbach und Wien) mit jeweils leichten Unterschieden überliefert ist [vgl. Raff 2015, S. 187, 199]. Der ursprünglich mit Bleistift geschriebene Text der Widmung auf dem Blatt ist teilweise nachgezogen, um ihn auf den Abzügen stärker hervorzuheben. Das in Lenzburg erhaltene Exemplar (hier abgebildet, neben dem Exemplar aus dem Deutschen Literaturarchiv Marbach [Inventar-Nr. B 96.534], dem ebenfalls für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks gedankt sei) war seit 1930 im Besitz von Paul Fechter (ihm von Rudinoff zugeeignet), der es am 29.7.1934 mit einer Widmung Tilly Wedekind vermachte. Das Exemplar in London ist online präsent [https://www.britishmuseum.org/collection/object/P_1928-0521-1].

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 31.10.1890 ist als Ankerdatum gesetzt – orientiert an der ähnlichen, von Artur Kutscher als Faksimile gedruckten Porträtzeichnung [vgl. Kutscher 3, nach S. 192], die Rudinoff von Wedekind in der Münchner Künstlerkneipe Dichtelei (Türkenstraße 81) angefertigt hat [vgl. Willy Rudinoff an Wedekind, 30.10.1890], da die Vorlage der vorliegenden Radierung bei gleicher Gelegenheit entstanden ist (und bald darauf weiter ausgeführt worden sein dürfte), wie Rudinoffs Brief an Paul Fechter (er erhielt einen Abzug der vorliegenden Radierung) vom 18.4.1930 belegt: „Ich lege Ihnen auch eine Radierung bei, welche ich von Wedekind gemacht habe. Die Zeichnung hierzu entstand in München, in einem kleinen Weinlokal ‚Dichtelei‘ genannt.“ [Raff 2015, S. 128] Bestätigt wird dies durch einen Brief Rudinoffs an Artur Kutscher, der 1930 ebenfalls eine „Radierung ‚Wedekind‘, wie er in der ‚Dichtelei‘ Brigitte B. singt“, erhielt ‒ mit der Bemerkung zum genannten Faksimile: „Die Bleistiftskizze dazu haben Sie ja in ihrem Buch veröffentlicht.“ [Raff 2015, S. 131]

  • Schreibort

    München
    31. Oktober 1890 (Freitag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort


    Datum unbekannt

  • Empfangsort


    Datum unbekannt

Erstdruck

Wilhelm Morgenstern alias Willi Rudinow. Graphiker, Varieté-Künstler, Opernsänger ‒ und Freund Frank Wedekinds (= Wedekind-Lektüren. Schriften der Frank Wedekind-Gesellschaft. Bd. 6).

Autor:
Thomas Raff
Verlag:
Würzburg: Königshausen & Neumann
Jahrgang:
2015
Seitenangabe:
199
Kommentar:
Die Radierung mit der Widmung ist nach dem Exemplar in Marbach als Faksimile gedruckt [S. 20] und die Widmung im Wortlaut zitiert [S. 199].
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Historisches Museum Schloss Lenzburg

CH-5600 Lenzburg
Schweiz
Schloss Lenzburg

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Wedekind-Archiv
Signatur des Dokuments:
D 509
Standort:
Historisches Museum Schloss Lenzburg (Lenzburg)

Danksagung

Wir danken dem Historischen Museum Schloss Lenzburg für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Willy Rudinoff an Frank Wedekind, 31.10.1890. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

10.11.2021 15:58