Kennung: 1696

München, 9. Februar 1905 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Ruederer, Josef

Inhalt

Lieber Herr Ruederer!

ich danke Ihnen herzlichst für die ehrenvolle Aufgabe die Sie mir zugedachtRekurs auf ein nicht überliefertes Schreiben; erschlossenes Korrespondenzstück: Josef Ruederer an Wedekind, 8.2.1905. haben und es thut mir, zumal mir die Rolle sehr gut gefällt aufrichtig und ehrlich leid | daß ich mich Ihres Vertrauens nicht würdig zeigen kann. Am 18 FebruarWedekind notierte am 18.2.1905 im Tagebuch: „Uraufführung Hidalla.“ Sie fand unter der Regie von Georg Stollberg im Münchner Schauspielhaus statt. Die Proben zu „Hidalla oder Sein und Haben“ hatten am 6.2.1905 begonnen, der letztgültige „Abschluß mit Stollberg über Hidalla“ [Tb] datiert vom 20.1.1905. also am Tag nachDer Tag nach dem 18.2.1905 war der 17.2.1905, für den die vom Neuen Verein veranstaltete Vorstellung von Walter Harlans „Jahrmarkt in Pulsnitz. Ein dionysischer Schwank“ zusammen mit Max Reinhardts Parodie auf Maurice Maeterlincks „Pelléas et Mélisande“ am 9.2.1905 ausführlich angekündigt wurde: „Der Neue Verein hat Walter Harlans ‚Jahrmarkt in Pulsnitz‘ [...] zur Aufführung angenommen. Er wird bei dem Intimen Lustspielabend in Szene gehen, der Freitag, 17. Februar, stattfindet. Außerdem wird, wie schon bekannt gegeben, Reinhardts Parodie ‚Carléas et Élisande‘ aufgeführt. Da nach den Aufführungen die angrenzenden Säle zum Tanz zur Verfügung stehen, werden die Damen gebeten, in Gesellschaftstoilette zu erscheinen, Herren im Frack.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 58, Nr. 67, 10.2.1905, Vorabend-Blatt, S. 9] Der Lustspielabend fand im Hotel Tresler (Sonnenstraße 21/23) statt und begann um 20.30 Uhr, „Ende des Tanzes nach 4 Uhr.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 58, Nr. 79, 17.2.1905, Vorabend-Blatt, S. 3] dem Jahrmarkt von PulswitzSchreibversehen oder Verballhornung; recte: Pulsnitz. soll meine Hidalla gespielt werden, in der mir Director Stollberg selber eine größere RolleWedekind spielte in der Münchner Inszenierung von „Hidalla“ die Hauptrolle des Karl Hetmann. zugetheilt hat. Ich wage es nun nicht diese beiden Aufgaben | miteinander zu vereinigen. Wollen Sie das bitte auch Herrn Dr Rosenthal sagen der so liebenswürdig war, in der gleichen Angelegenheit an mich zu schreibenSchreiben nicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wilhelm Rosenthal an Wedekind, 8.2.1905.. Mit der Bitte mich den geehrten Mitgliedern des VorstandesZum Vorstand des Neuen Vereins e.V. in München gehörten aktuell zumindest der Vorsitzende Dr. Josef Ruederer [vgl. Adreßbuch von München für das Jahr 1905, Teil III, S. 114] und der Rechtanwalt Dr. Wilhelm Rosenthal, der dann Vorsitzender wurde [vgl. Adreßbuch von München für das Jahr 1906, Teil III, S. 144]. bestens zu empfehlen
und ergebensten Grüßen
Ihr FrWedekind.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 12,5 x 20 cm.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Datierung nach der nicht vollständig (ohne Namen) ausgeführten Notiz „Briefe an“ im Tagebuch vom 9.2.1905, die durch den Briefinhalt und seine Kontexte bestätigt ist.

Als Empfangsort anzunehmen ist Josef Ruederers Wohnort München (Uhlandstraße 4) [vgl. Adreßbuch von München für das Jahr 1905, Teil I, S. 431].

  • Schreibort

    München
    9. Februar 1905 (Donnerstag)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Josef Ruederer
Signatur des Dokuments:
JR B 532
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Josef Ruederer, 9.2.1905. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

22.12.2020 16:07