Kennung: 1627

München, 28. Juli 1904 (Donnerstag), Visitenkarte

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Geller, Oskar

Inhalt

Verehrter Herr GellerOskar Geller, Redakteur in München (Baaderstraße 12) [vgl. Adreßbuch von München für das Jahr 1905, Teil I, S. 144], erinnerte sich später an Wedekind: „Mir persönlich war es vergönnt, zu Wedekind in sehr freundschaftliche Beziehungen zu treten. Wir waren fast jeden Tag, besser gesagt, jede Nacht beisammen, da wir in der ‚Torggelstube‘ am Platzl frohe Stunden im Kreise lieber Freunde, so besonders der Schauspieler Steinrück und Fritz Basil (Wedekinds dramatischer Lehrer) verbrachten. […] Nach den ‚Sitzungen‘ in der ‚Torggelstube‘ pflegte ich Wedekind auf seinen Spaziergängen durch die einsamen Straßen Münchens zu begleiten, und da hat er mehr denn einmal sein Herz vor mir ausgeschüttet, erbittert darüber, daß ihm vielfach vorgeworfen wurde, er mache sich in seinen Stücken, die er selbst gar nicht ernst nimmt, über das Publikum lustig.“ [Oskar Geller: Erinnerungen an Frank Wedekind. In: Neues Wiener Journal, Jg. 42, Nr. 14614, 29.7.1934, S. 16], ich hätte Sie gerne einen Moment gesprochen aber Sie schlafen zu fest.

Besten Gruß |

Frank Wedekind

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Papier. 9 x 5 cm. Mit Namensaufdruck.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Visitenkarte ist nach einem vormals im Autografenhandel [Antiquariat Thomas Rezek (München) via ZVAB (zuletzt abgerufen 16.6.2018)] zugänglichen Faksimile wiedergegeben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 28.7.1904 ist – recht spekulativ – als Ankerdatum gesetzt. Die undatierte Visitenkarte gibt keine Datierungshinweise, dürfte aber in München geschrieben worden sein, wo Oskar Geller seit 1904 durchgehend wohnte (davor in Berlin und Wien), zuerst in der Baaderstraße 12 [vgl. Adreßbuch von München für das Jahr 1905, Teil I, S. 144], seit 1907 in der Zweibrückenstraße 8 [vgl. Adreßbuch für München 1910, Teil I, S.163], seit 1914 in der Zeppelinstraße 18 [vgl. Adreßbuch für München 1915, Teil I, S. 192], seit 1915 in der Liebigstraße 12 [vgl. Adreßbuch für München 1916, Teil I, S. 194]. Wedekind hat die Visitenkarte bei Oskar Geller hinterlassen, als dieser noch schlief, könnte ihn aber noch an diesem Tag gesprochen haben – möglicherweise am 28.7.1904 (die erste nachweisbare Notiz zu Oskar Geller): „Nachmittags mit Geller im Hofgarten.“ [Tb]

  • Schreibort

    München
    28. Juli 1904 (Donnerstag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Es gibt keine Informationen zum Standort.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Oskar Geller, 28.7.1904. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

05.04.2024 14:45