Kennung: 1618

München, 17. Januar 1918 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Friedmann, Ludwig

Inhalt

München 17. Januar 1918.


Sehr geehrter Herr Friedmann!

Mit bestem Dank bestätige ich Ihnen den Empfang von M. 3071,33 durch die Filiale der Dresdener Bank. undSchreibversehen (da richtig Großschreibung nach Punkt), statt: Und. der Abrechnung für Monat Dezember. Ich habe aber k/g/ar keine AbrechnungDer von Ludwig Friedmann unten auf dem Brief geschriebenen Notiz zufolge ist die November-Abrechnung an Wedekind versandt [vgl. Drei Masken Verlag an Wedekind, 8.12.1917] und das Geld für Dezember an die Dresdner Bank Filiale München überwiesen worden, welche den Eingang am 10.12.1917 bestätigt habe. für Monat November erhalten. Die Dezember-Abrechnung enthält nur zwei Posten vom Monat Oktober. Sollte im Oktober wirklich nicht mehr gespielt worden sein?

Mit der VerschiebungDie Uraufführung von „Herakles“ war noch für die laufende Spielzeit am Deutschen Theater in Berlin geplant, kam aber nicht zustande. ‒ „Herakles“ wurde erst posthum am 1.9.1919 im Prinzregententheater in München uraufgeführt. von „Herakles“ erkläre ich mich, indem ich Ihren Gründen | beipflichte und Ihnen für deren ausführliche Mitteilungnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Ludwig Friedmann an Wedekind, 29.12.1917. danke einverstanden.

Von Bernau in WienAlfred Bernau war Intendant, Oberspielleiter und erfolgreicher Direktor der Wiener Kammerspiele [vgl. Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1918, S. 616]. Ludwig Friedmann war vermutlich darüber informiert, dass ein Wechsel zu einer anderen Bühne in Aussicht stand: Bernau wurde am 4.3.1918 vom Ausschuss des Vereins des Deutschen Volkstheaters in Wien zum Direktor dieser Bühne gewählt und sollte den Posten am 1.7.1918 übernehmen. habe ich keinerlei Gastspielantrag erhalten, glaube auch nicht daß ich mich unter den bestehenden VerkehrsverhältnissenDas Reisen war durch die Kriegsbedingungen erschwert. leicht zu einem Gastspiel in Wien entschließen könnte. Ihre Gründe, Bernau keine Stücke von mir zu überlassen muß ich anerkennen.

In vorzüglicher Hochschätzung
Ihr
Frank Wedekind.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Kariertes Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 13,5 x 22,5 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Seite 1 ist oben mit Bleistift von fremder Hand nach vorangestelltem „b.“ (= beantwortet?) mit einem Datumsvermerk ‒ 23.1.1918 (korrigiert aus: 18.1.1918) ‒ versehen, mit dem Namenskürzel „F“ (= Friedmann?) gezeichnet. Bei der Bleistiftnotiz „Frank Wedekind“ darunter von anderer fremder Hand dürfte es sich um einen nachträglichen archivalischen Vermerk handeln. Seite 2 enthält unten eine flüchtige Bleistiftnotiz von der Hand Ludwig Friedmanns: „Nov. Abr. am 8.XII gesandt / hier Dez. / Geld an Dresdener Bank / München 3345,36. / Bank hat 10.XII bestätigt.“

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Empfangsdatum 18.1.1918 ‒ es liegt auch nahe, da für den Postweg von München nach Berlin ein Tag zu veranschlagen ist ‒ ist nach dem durch den Bleistiftvermerk auf Seite 1 des Briefs notierten ursprünglichen Datum erschlossen.

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Stadtarchiv Karlsruhe

Markgrafenstraße 29
D-76133 Karlsruhe
Deutschland

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Abteilung 8: Archivische Sammlungen, Autographen, Sammlung Frank Wedekind
Standort:
Stadtarchiv Karlsruhe (Karlsruhe)

Danksagung

Wir danken dem Stadtarchiv Karlsruhe für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Ludwig Friedmann, 17.1.1918. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

11.04.2022 10:57