20. Juli 1916
Dir.Die Direktion des Drei Masken Verlags (Nollendorfstraße 13/14) lag in den Händen von Ludwig Friedmann, der als Geschäftsführer ausgewiesen ist [vgl. Berliner Adreßbuch 1917, Teil I, S. 507]. Die folgenden Kürzel auf dem Durchschlag waren nicht aufzulösen (vermutlich gehörten sie zu Geschäftszeichen, die auf dem Durchschlag nur in dieser Form greifbar sind). IE G.
Herrn Frank Wedekind
München
Prinzregentenstr. 51
Sehr
geehrter Herr!
Ich bestätige Ihnen dankend den Empfang des
ManuskriptsHinweis auf ein nicht überliefertes Begleitschreiben zu der „Till Eulenspiegel“-Sendung; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Ludwig Friedmann, 19.7.1916. „Till Eulenspiegel“, das ich sofort vervielfältigen lassen werde,
um dann ein Buch Herrn Dr. Altmann zu schicken. Ich bitte Sie freundlichst mir
mitzuteilenvgl. Wedekind an Ludwig Friedmann, 22.7.1916., ob Sie bereits ein Exemplar des „Till Eulenspiegel“ zum Druck
gegeben haben und wann wir auf ein Druckexemplar des Werkes rechnen können.
Ebenso bitte ich um freundliche Benachrichtigung, ob wir auf ein Exemplar des
„Schnellmaler“ rechnen können, wann die Erstaufführung in den Kammerspielen
sein wird und wer mit den Kammerspielen den Vertrag über dieses Werk
geschlossen hat.
Ich bitte mich ferner wissen zu lassen, wann die
Erstaufführung ist, und die Güte zu haben, dies auch Herrn Dr. Altmann
mitzuteilennicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Georg Altman, 21.7.1916. Wedekind hatte zuletzt am 31.5.1916 in Berlin eine „Unterredung mit Direktor Altman“ [Tb], dem Direktor des Kleinen Theaters in Berlin., der zur Zeit in EibseeGeorg Altman war in einem 1913 erbauten kleinen Hotel am Eibsee, der heute zur Gemeinde Grainau gehört. ist, da wir ja Altmann, wie Sie wissen, das
Recht eingeräumt haben, sich kurz nach der ErstaufführungDie Uraufführung von „Till Eulenspiegel“ an den Münchner Kammerspielen fand erst am 1.12.1916 statt. Georg Altmans Vorhaben, das Stück am Kleinen Theater in Berlin aufzuführen, hatte sich schon zuvor zerschlagen. des Werkes sich über
dasselbe zu entscheiden.
Ich erlaube mir ferner an die Vertragsangelegenheit zu
erinnern und nehme an, dass Sie inzwischen im Sinne der Benachrichtigung,
welche Sie seinerzeit von Herrn Dr. KaufmannArthur Kauffmann war Teilhaber des Georg Müller Verlags. erhiel|ten mit diesem oder Herrn
Georg Müller gelegentlich über diese Sache gesprochen haben. Sobald ich
hierüber von Ihnen Nachricht erhalten habe, werde ich mir erlauben Ihnen den
neuen vom 1. Oktober an geltenden BühnenvertragWedekind hat in seinem Brief vom 23.6.1916 an seinen Verleger Georg Müller die Bühnenvertriebsrechte an seinen Werken zum 1.10.1916 gekündigt, die dann an den Drei Masken Verlag gingen. über Ihre Werke einzusenden.
Ich schreibe in diesen Tagen nochmals an sämtliche in
Betracht kommende Bühnen wegen Ihrer Gastspiele.
Mit vielen Grüssen und ausgezeichneter Hochachtung