Kennung: 1478

Nürnberg, 21. April 1905 (Freitag), Postkarte

Autor*in

  • Meßthaler, Emil

Koautoren*in

  • Wiehe, Charlotte
  • Berény, Henri

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Königreich Bayern
Postkarte


An
Herrn Frank Wedekind.
in München.
Wohnung (Straße und Hausnummer) Franz Josefstr. 42. |


Lieber Herr Wedekind. Bitte senden Sie an m/M/adame WieheCharlotte Wiehe (geb. Hansen), in Paris lebende dänische Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin, seit dem 7.12.1899 in zweiter Ehe mit dem ungarischen Komponisten Henri Berény verheiratet, der die Postkarte ebenfalls unterschrieben hat, befand sich auf einer Gastspieltournee durch Europa. Nach ihrem Gastspiel am Münchner Schauspielhaus vom 16. bis 19.4.1905 mit französischen Komödien [vgl. Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 58, Nr. 170, 11.4.1905, Morgenblatt, S. 2] gastierte sie „mit ihrem Ensemble im Intimen Theater“ [Nürnberger Theater. In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 58, Nr. 195, 26.4.1905, Morgenblatt, S. 2] in Nürnberg, um dann zu einem Gastspiel am Theater des Westens in Berlin (siehe unten) zu reisen. In München wurde sie charakterisiert: „Es gibt keine ausgesprochenere Pariserin als die Dänin Charlotte Wiehe, die jetzt im Schauspielhaus zu Gaste ist: ihr Gang, ihre Gesten, die Art, wie sie die raffinierten Toiletten zu tragen weiß [...], ihre Komik, in die sich ab und zu ein kecker grotesker Zug mischt – das alles findet man sonst nur in den eleganten Theatern an den großen Boulevards.“ [Ernst Posselt: Charlotte Wiehe. (Als Gast im Münchner Schauspielhaus.) In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 58, Nr. 182, 18.4.1905, Vorabendblatt, S. 2] 1 Erdgeist & ev 1 Lulu unter Adreße:
Berlin. Theater des WestensCharlotte Wiehe (siehe oben) gastierte im Theater des Westens (Direktion: Aloys Prasch) [vgl. Neuer Theater-Almanach 1905, S. 293] in Berlin (Kantstraße 12) vom 29.4.1905 bis 5.5.1905, angekündigt: „Mad. Charlotte Wiehe beginnt am Sonnabend im Theater des Westens ein dreimaliges Gastspiel mit ‚Le je ne sais quoi‘ und ‚La main‘“ [Berliner Börsen-Zeitung, Nr. 191, 23.4.1905, Morgen-Ausgabe, S. 7], wobei das Lustspiel von Francis de Croisset und die Pantomime von Henri Berény (ihrem Gatten) nur den Auftakt bildeten und sie in weiteren französischen Boulevardstücken auftrat, dasselbe Repertoire wie in den anderen Städten (siehe oben).
Herzlichen Gruß
E Meßthaler.


Gruss unbekannter Weise
von
Henri Berény


mes meilleurs compliments(frz.) meine besten Empfehlungen
Charlotte Wiehe

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 5 Pfennig frankiert. Wedekind hat auf der Textseite am linken Rand mit Bleistift das Datum „22.4.5.“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Datum des Postausgangsstempels – 21.4.1905 – darf als Schreibdatum angenommen werden.

Uhrzeit im Postausgangsstempel Nürnberg: „8 – 9 Nm.“ (= 20 bis 21 Uhr). Uhrzeit im Posteingangsstempel München: „V 6 – 7“ (6 bis 7 Uhr).

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 114
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Emil Meßthaler, Charlotte Wiehe, Henri Berény an Frank Wedekind, 21.4.1905. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Mirko Nottscheid

Überarbeitet von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

12.11.2023 13:04