An das tit. hochlöbl. Pfarramt der
Aegidienkirche.
Hannover.

Ew. Hochwürden!

Wollen Ew. HochwürdenErster Pfarrer der Aegidienkirche zu Hannover war im Jahr 1906 Dr. Hermann Hilmer [vgl. Adreßbuch, Stadt- und Geschäftshandbuch der Königlichen Residenzstadt Hannover und der Stadt Linden für 1906, Abt. I.1, S. 78]; er stand seit 1873 im Dienst der Gemeinde. mir gestatten da ich im Begriff bin mich zu verheiratenWedekind hatte sich am 18.2.1906 mit Tilly Newes verlobt. Das Paar wurde am 1.5.1906 in Berlin auf dem Standesamt XIIa (Friedrich-Wilhelmstadt und Moabit) getraut. , Sie höflichst und in geziemender Weise um Ausstellung einer schriftlichen BescheinigungWedekind hatte sich mit Brief vom 24.2.1906 bei seiner Mutter Emilie Wedekind-Kammerer nach dem für seinen Geburtsschein zuständigen Pfarramt in Hannover erkundigt; eine Antwort von ihr ist ebensowenig überliefert, wie das entsprechende Dokument, das das Pfarramt der Aegidienkirche für Wedekind ausgefertigt haben dürfte. meiner GeburtWedekinds Geburt im Haus Große Aegidienstraße 13 am Sonntag, 24.7.1864 ist durch den Eintrag im Kirchenbuch der Aegidienkirche dokumentiert [vgl. Niemann/Weber 1995, S. 114]. zu ersuchen. Ich bin am 24. Juli des Jahres 1864 in Hannover in der große Aegidienstraße geboren. Mein Vater war Dr. Med. Friedrich Wilhelm Wedekind geb. 1816 meine Mutter Frau Emilie Wedekind, geborene Kammerer, geboren 1840. Die Anzeige meiner Geburt wurde von der Hebamme Frau JahnFrau Dorothea Jahn war im Jahr 1864 in Hannover unter der Adresse Seilwinderstraße 10 als Stadthebamme niedergelassen [vgl. Adreßbuch der königlichen Haupt- und Residenzstadt Hannover für 1864, Abt. I.4, S. 208 und Abt. II, S. 52]. erstattet. ConfirmiertWedekind wurde am 25.12.1879 in der evangelisch-reformierten Stadtkirche zu Aarau durch Pfarrer Emil Zschokke konfirmiert. Hierzu und zu dem erwähnten pfarramtlichen Attest vgl. Wedekinds Brief an den Aarauer Pfarrer Rudolf Wernly vom 22.2.1906. wurde | ich auf Weihnachten 1879 in Aarau in der Schweiz, worüber ich ein Pfarramtliches Attest des Evang-ref. Stadtpfarramtes der Stadt Aarau erhalten habe.

Wollen nun/Ew./ Hochwürden mich gütigst wissen lassen welche Gebühren ich für Ausstellung meines Geburtsscheins zu entrichten habe.

In dem ich höflichst um baldige Erledigung meines Gesuches bitte, zeichnet

Ew. Hochwürden
Hochachtungsvoll ergebener
Frank Wedekind.

z. Z. Berlin, Schiffbauerdamm 6 III
den 1. März 1906.