Kennung: 1113

Köln, August 1906 - November 1907, Visitenkarte

Autor*in

  • Weinhöppel, Hans Richard

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Herrn Frank Wedekind
München. Berlin


Hans Richard Weinhöppel
Lehrer am Kölner ConservatoriumWeinhöppel war seit April 1906 als Lehrer am Kölner Conservatorium tätig [vgl. Musikalisches Wochenblatt, Jg. 37, Nr. 9, 1.3.1906, S. 85 und Nr. 13, 29.3.1906, S. 266].


Bachemerstr. 231/I
Lindenthal |


Lieber Frank, Mein Verleger, Herr Friedrich Hofmeister, der sich mir als ganz außerordentlich rührig und coulant bewährt hat, möchte den Scharfrichter-VerlagDer Scharfrichter Verlag (Leipzig) wurde im Frühjahr 1902 von Wilhelm Salzer, dem damaligen Leiter der Elf Scharfrichter, gegründet. Der Leipziger Musikverleger Friedrich Hofmeister, der das Unternehmen bald darauf in Kommission übernommen hatte, eröffnete das Verlagsproramm im Oktober 1902 mit Kompositionen von Hannes Ruch (= Weinhöppel) und publizierte auch in der Folge überwiegend Werke von Mitgliedern der Elf Scharfrichter und ihrem Umfeld, darunter neben insgesamt 36 Titeln aus Weinhöppels Scharfrichter-Repertoire auch Lieder von Marya Delvard, Hans Dorbe, Robert Kothe und Wedekind [vgl. KSA 1/III, S. 332f., Kemp 2017, S. 78f. sowie die Hinweise bei (Hans) Richard Weinhöppel: Das Gitarrenspiel bei den „Elf Scharfrichtern“. In: Musik im Haus (Wien), Jg. 6 (1927), H. 2, S. 39f.]. weiter ausbauen und mit Dir in Unterhandlung treten, betreff weiterer CompositionenVon Wedekind waren im Scharfrichter Verlag 1902/03 vier nummerierte Hefte mit Einzeldrucken (jeweils Text und Partitur für Begleitung mit Gitarre und Klavier) zu den Liedern „Die Heilsarmee“, „Eh Du mon Dieu, mon Dieu“, „Der Zoologe von Berlin“ und „Der Tantenmörder“ unter dem gemeinsamen Titel „Die Elf Scharfrichter. Balladen von Frank Wedekind“ erschienen [vgl. KSA 1/III, S. 332]. Soweit ermittelt hat der Verlag keine weiteren Publikationen von Wedekind verlegt. von Deiner Hand. Jedenfalls wird Herr Hofmeister Dir schreiben und das weitere wird sich ja finden.

Herzlichst grüßt Dich

Dein getreuer Richard

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 10,5 x 6,5 cm. Mit gedrucktem Namen und Adresse. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Die Nachricht kann nicht vor April 1906 geschrieben worden sein, als Weinhöppel seine Stelle als Gesangslehrer am Kölner Konservatorium antrat. Weitere Eingrenzungen des Schreibzeitraums ergeben sich: (1) aus Wedekinds Brief an Otto Julius Bierbaum vom 16.5.1906, in dem er darauf hinweist, Weinhöppel habe seit seiner Abreise von Berlin Ende Februar „nicht ein Wort von sich hören“ lassen (wobei er allerdings die kollektive Postkarte von Weinhöppel u. a. aus Wien vom 28.3.1906 unterschlägt); (2) aus Weinhöppels Karte an Wedekind vom 24.8.1906, die er explizit als (erstes?) „Lebenszeichen“ aus Köln deklarierte; (3) aus dem Umstand, dass Weinhöppel unter der auf der Visitenkarte angegebenen Adresse – Bachemer Straße 231/I – nur im Kölner Adressbuch für das Jahr 1907 verzeichnet ist, während ihn das Adressbuch des Folgejahres (mit vermutlichem Redaktionsschluss im letzten Quartal 1907) bereits unter einer neuen Adresse – Kamekestraße 21/III – führt [vgl. Greven’s Adressbuch für Köln und Umgebung, Jg. 53 (1907), Teil 2, S. 775 und Jg. 54 (1908), Teil 2, S. 448]. Hieraus ergibt sich für die vorliegende Korrespondenz ein vermutlicher Schreibzeitraum, der von frühestens Ende August 1906 bis spätestens Oktober/November des Folgejahres reicht.

Als Empfangsort kommen innerhalb des angenommenen Schreibzeitraums sowohl Berlin als auch München infrage, wobei ersteres wahrscheinlicher ist.

  • Schreibort

    Köln
    August 1906 - November 1907
    Ermittelt (unsicher) - Sicher

  • Absendeort

    Köln
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin oder München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 180
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Hans Richard Weinhöppel an Frank Wedekind, 0.8.1906 - 0.11.1907. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Mirko Nottscheid

Zuletzt aktualisiert

13.04.2020 15:14