Kennung: 1082

München, 1. Juni 1891 - 30. Juni 1891, Visitenkarte

Autor*in

  • Augspurg, Anita

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Sehr geehrter Herr Wedekind!
Indem ich Ihnen mit vielem Dank das Lange’sche BuchUm welches Werk es sich hier handelt, konnte nicht abschließend geklärt werden. In Frage kommen (1) Helene Langes „Frauenbildung“ [Berlin 1889], über das Wedekind in seinem Berliner Tagebuch festhielt: „Eine Broschüre von Helene Lange über Frauenstudium droht, mich den Humor verlieren zu lassen. Sie ist klar und einfach geschrieben bietet sehr viel Material und weckt durch ihre Schilderung englischer Institute für den Augenblick eine ganz zweckwidrige Begeisterung in mir.“ [1.6.1889] oder (2) Friedrich Langes „Der Nächste. Soziales Drama in 5 Aufzügen“ [Hamburg 1890]; diesem sandte Wedekind nach seiner Abreise aus München von Paris aus ein Exemplar von „Frühlings Erwachen“ [vgl. Tb 17.6.1892]. zurücksende, muß ich mich entschuldigen erst so/ehr/ spät beim Lesen Ihrer „Kinder [u.] Narren“ die angenehme Entdeckung Ihrer freundlichen DedikationWedekinds „Kinder und Narren. Lustspiel in vier Aufzügen“ war Anfang März 1891 in einer ersten Auflage als Privatdruck erschienen [vgl. KSA 2, S. 643]. Das Widmungsexemplar ist nicht überliefert. gemacht zu haben. Nehmen Sie meinen erfreuten Dank hierüber auch nachträglich noch an: ich hatte gehofft, ihn heute Abend in der ModernenDie im Dezember 1890 gegründete Gesellschaft für modernes Leben veranstaltete in München regelmäßig Vortrags- und Theaterabende sowie Ausstellungen bildender Kunst [vgl. Wülfing/Bruns/Parr 1997, S. 162]. An welchem Abend Augspurg Wedekind zu treffen gehofft hatte, konnte nicht ermittelt werden. mündlich aussprechen zu können. | Das kleine Werk ist sehr hübsch, obgleich nicht so interessant-bedeutend wie die Kindertragödievgl. die auf Mai 1891 datierte Visitenkarte Augspurgs an Wedekind., was ja durch den heiteren Karakter von vorn herein weder beabsichtigt noch möglich war. Aber Ihr Talent spricht sich in dieser/m/ freundlichen Scherze ebenso unverkennbar aus.
Mit bestem Gruß Ihre

Anita Augspurg.

Anita Augspurg
München

v. d. Tannstrasse 15.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 9,5 x 5,5 cm. Mit gedrucktem Namen und Adresse.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Als Schreibzeitraum wird der Juni 1891 angenommen. Es wird davon ausgegangen, dass es sich bei den beiden erwähnten Werken um „die beiden neuerdings gesandten Bücher“ handelt, für die Augspurg Wedekind in ihrer auf Mai 1891 datierten vorausgegangenen Visitenkarte dankte. Der Inhalt der Visitenkarte spricht gegen eine rasche Abfolge der Korrespondenz, daher wurde der folgende Monat als Ankerdatum gewählt.

  • Schreibort

    München
    1. Juni 1891 - 30. Juni 1891
    Ermittelt (unsicher) - Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort


    Datum unbekannt

  • Empfangsort


    Datum unbekannt

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 4
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Anita Augspurg an Frank Wedekind, 1.6.1891 - 30.6.1891. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Cordula Greinert

Zuletzt aktualisiert

08.01.2021 17:46