Kennung: 1062

Zürich, 15. August 1893 (Dienstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Reclam, Anton Philipp
 
Korrespondenzübersicht
 

Inhalt

Herrn Philipp Reclam juniorAnton Philipp Reclam gründete 1828 einen Verlag, der ab 1837 unter dem Namen Philipp Reclam jun. firmierte. Sein Sohn Hans Heinrich wurde 1868 Teilhaber, ab 1890 führte er den Verlag als Inhaber. Ob Wedekind dieser Wechsel bekannt war, konnte nicht geklärt werden.

Leipzig.


Sehr geehrter Herr,

durch meine Beziehun freundschaftlichen BeziehungenEmma Herwegh lebte von 1843 bis 1848 sowie von 1878 bis zu ihrem Tod 1904 in Paris. Wedekind lernte sie im Frühjahr 1893 dort kennen, es entwickelte sich ein reger Austausch [vgl. ihre Briefe an ihn sowie sein Pariser Tagebuch]. zu Frau Emma Herwegh, der Wittwe des Dichters, gelangte ich zur Kenntniß einer kleinen MonographiSchreibversehen, statt: Monographie. Das Buch „Zur Geschichte der deutschen demokratischen Legion aus Paris. Von einer Hochverräterin“ war 1849 bei Wilhelm Levysohn in Grünberg erschienen und mittlerweile nicht mehr im Handel erhältlich [vgl. den auf Juni 1893 datierten erschlossenen Brief Herweghs an Wedekind]. Wedekinds Versuche, in Zürich einen Verleger zu finden, scheiterten, ebenso seine Anfragen bei Reclam und Dietz [vgl. auch den auf den 15.8.1893 datierten erschlossenen Brief Wedekinds an Dietz]. Emma Herwegh dankte Wedekind für seine Bemühungen [vgl. ihren auf den 21.8.1893 datierten erschlossenen Brief]. Ihre Schrift erschien drei Jahre später in: 1848. Briefe von und an Georg Herwegh. Hg. von Marcel Herwegh. München 1896, S. 127-214. die sich, soweit irgend mein Urtheil reicht, wie kaum ein anderes geschichtliches DocumentIn ihrem auf den 14.8.1893 datierten erschlossenen Brief nannte Emma Herwegh ihre Schrift „ein historisches Document“ [vgl. auch Kutscher 1, S. 273]. zur HerausgabeIm Zusammenhang mit seinen Bemühungen um die Publikation notierte Wedekind im Konvolut der Losen Blätter zudem: „Dieses Buch nicht anonym. Vorrede E. H. – 30 Jahre – Alleinige Besitzerin. – Vergriffen – Vergriffen im Moment. Keine Bedingung erfüllt. Bruchsal.“ [Nb 67 (Lose Blätter), Blatt 78v]. in der UniversalbibliothekDie Buchreihe des Verlags Philipp Reclam jun. wurde 1867 begründet. Auch Kutscher erwähnte sie in diesem Zusammenhang, ihm dürfte der abgesandte Brief vorgelegen haben [vgl. Kutscher 1, S. 273]. eignen möchte. Ich bemerke im Voraus, daß ich nicht an einer derartige Möglichkeit gedacht haben würde die Möglichkeit dieser einer solchen Herausgabe nie in Betracht gezogen haben würde, wenn die Schrift irgendwelche Angriffe gegenüber heute noch

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Papier. Notizbuchblatt. 11 x 17,5.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der unvollständige Briefentwurf ist notiert in Nb 67, Blatt 79r. Ein abgesandter Brief ist nicht überliefert, wird aber von Kutscher bezeugt [vgl. Kutscher 1, S. 273].

Datum, Schreibort und Zustellweg

In ihrem auf den 14.8.1893 datierten erschlossenen Brief riet Emma Herwegh Wedekind davon ab, sich bei seinem Bemühen um eine Neuausgabe ihrer Schrift „Zur Geschichte der deutschen demokratischen Legion aus Paris. Von einer Hochverräterin“ [ursprünglich: Grünberg 1849] an deutsche Verleger zu wenden. Seine Verwendung einer ihrer Formulierungen in seinem Brief an Reclam lässt jedoch darauf schließen, dass er sich nicht daran hielt. Als Schreibdatum wird der Tag des vermuteten Eintreffens von Emma Herweghs Brief als Ankerdatum angenommen. Als Schreibort wird Wedekinds wahrscheinlicher Aufenthaltsort angenommen.

  • Schreibort

    Zürich
    15. August 1893 (Dienstag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort


    Datum unbekannt

  • Empfangsort


    Datum unbekannt

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
L 3501/67
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Anton Philipp Reclam, 15.8.1893. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Cordula Greinert

Zuletzt aktualisiert

11.03.2020 13:11