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Nov. 15. 81. Solothurn.
Lieber Franklin!
d/D/ir –, du fühlst
dich nicht wohl nicht in deiner
u> sagen wohin du gehst. O über die manchmal verdammt zärtliche
lästige vorsorgliche Liebe der Mütter!
Wenn du hier wärest
würde dich ein ganz anderer Geist anwehen | du fühltest dich wohl. Du
weisst ich kann nicht viel & trotz der eigent. guten Klasse in die ich gerathen bin, bin ich
doch einer der Besseren. Allerdings muss man arbeiten. Wie gehts in Aarau? nichts neues
pikantes. Deine Flamme nicht ermittelt.?
Was die Bucolica
anbetrifft so ist dein Grund ein entschiedener Schwindel du willst sie einfach
wider haben damit dein Schmerzenskind nicht verloren geht. So behalt sie ich
wollte sie als Andenken an fidele Zeit anecxiren Schreibversehen, statt: anektiren (entsprechend der damals üblichen Orthographie)..
Was sagt UphuesGoswin Karl Uphues, der Deutschlehrer Frank Wedekinds (und ehemals auch Oskar Schiblers).?
Was macht die Klasse die Schüler der III. Klasse des Gymnasiums (Schuljahr 1881/82), die ehemaligen Klassenkameraden Frank Wedekinds bis zu seiner Nichtversetzung im Frühjahr 1881 und Oskar Schiblers bis zu seinem Wechsel an die Kantonsschule Solothurn.?
Wie stehtsSchreibversehen, statt: stehst. du zu ihr?
Sieh alles interessirt mich. Was aus dem langweiligen Aarau kömmt. |
Du hast die Geschichte Wedekind hatte in seinem Brief dein Freund darauf angesprochen [vgl. Wedekind an Oskar Schibler, 10.11.1881].
mit der Zündhölzchen Büchse falsch aufgefasst. Da ich die brennende Liebe nicht
in meiner Nähe haben kann so wollte ich wenigstens einin> Symbol
derselben besitzen. Sieh wie unschuldig.
Meine Poesie ist auf den Hund ich habe keine Zeit &
keine Anregung. Das hiesige Vereinsleben ekelt mich an & doch tret geh
ich vielleicht in einen ein. Man n muss dies thun der Gesellschaft wegen.
Meine ganze Klasse mit Ausnahme von 1 ist in der
Leb wohl lieber Franklin Gruss & Kuss von deinem Fr.
Grüss alle Grüssbaren.
<Am linken Rand um
90 Grad gedreht:>
Schreib bald denk an die feierlichen Eid alle 14 Tage!!!
Bestehend aus 2 Blatt, davon 4 Seiten beschrieben
Solothurn
15. November 1881 (Dienstag)
Sicher
Solothurn
Datum unbekannt
Datum unbekannt
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia
Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13
Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.
Oskar Schibler an Frank Wedekind, 15.11.1881. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (26.10.2025).
Anke Lindemann