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T. W.
Mein lieber Frank,
Gott sei Dank, es geht besser mit der Genesung ihrer Mutter Mathilde Newes (siehe den vorangehenden Brief vom Vortag).. Wenn es so anhält, ist das
Schlimmste wohl überstanden. Ich gehe gleich morgen auf den Bahnhof, werde mich
nach den Zügen erkundigen, u. kann hoffentlich gleich weg. Ich denke ich fahre
mit dem 5 Uhr Schnellzug nach Wien u. die | Nacht durch nach München. Wenn der
Zug so furchtbar früh ankommt, brauchst Du mich nicht abholen, ich nehme mir
eine Droschke u. fahr’ nach Hause. Ich sage das aber nur aus Rücksicht für
Dich, lieber Frank.
Früher konnte ich nicht weg, weil die Temperatur noch sehr schwankte. Jetzt, wo es besser ist, kann ich es kaum
erwarten, wieder bei Dir zu | sein. Ausser beim Arzt, war ich gar nicht weg,
immer um Mama beschäftigt; auch Nachts Dora geholfen. Den Arzt wollte ich nur
gleich fragen, damit ich Dir etwas Bestimmtes
Telegraphiere Dir morgen gleich,
wann ich ankomme.
Innigst umarmt Dich
Deine Tilly
Hustest Du immer noch?
Bestehend aus 2 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben
Das Schreibdatum ist durch den Briefinhalt belegt.
Graz
23. Februar 1909 (Dienstag)
Ermittelt (sicher)
Graz
Datum unbekannt
Datum unbekannt
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia
Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13
Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.
Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 23.2.1909. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (16.11.2025).
Ariane Martin