Bitte wählen Sie je ein Dokument für die linke und rechte Seite über die Eingabefelder aus.
D r.
Wilhelm Rosenthal
Ludwig Strauss III
Rechtsanwälte.
Telephonruf Nr. 171.
7. Januar 1908.
Herrn
Frank Wedekind,
Sehr geehrter Herr Wedekind,
In der Angelegenheit
Da ich aber bisher keine Antwort erhalten habe, wollte ich
bei Herrn Dr. Ellbogen monieren beanstanden.. Heute nun erhielt ich plötzlich den Besuch der
Frau Strindberg, welche auf der Durchreise nach Paris ist, wo sie beruflich zu arbeiten hat.
Sie hat mir erklärt, dass sie auf Veranlassung ihrer
Ich habe ihr gesagt, dass diese Mitteilungen Sie nichts
angehen können; ich habe ja auch gar nicht die Möglichkeit diese Angaben zu |
kontrollieren.
Schliesslich hat mir dann Frai Schreibversehen, statt: Frau. Strindberg die hier
abschriftlich anliegende Erklärung abgegeben, worin sie gegen Zalung von
Mk. 1200 – für
sich und das Kind
definitiv auf alle
Ansprüche für die Vergangenheit verzichtet und sich zunächst mit einem unterhaltsbeitragSchreibversehen, statt: Unterhaltsbeitrag.
von Mk. 50.– pro
Monat, beginnend am 1. Januar 08 zufrieden gibt.
Da ich annehmen konnte, dass sie prinzipiell mit diesem
Vorschlag einverstanden sein werden, und mir Frau Strindberg erklärte, dass sie
unbedingt sofort einen kleinen Betrag benötige, habe ich ihr aus dem bei mir
hinterlegten | Betrage Wedekind hatte am 25.11.1907 einen Transfer von 1500 Mark an Rosenthal veranlasst: „Entnommen und an Rosenthal geschickt M.1500,–“ [Tb]. Mk. 100.– ausgezalt.
Ich bitte nun um gütige Mitteilung, ob ich den Vorschlag der
Frau Strindberg, welcher ja, wenigstens für die Vergangenheit, ein für allemal
die Sache erledigt, für Sie annehmen soll, da Frau Strindberg, nachdem einige
Monate in den Verhandlungen ein sehr langsames Tempo geherrscht hat, jetzt
wieder sehr pressant österreichisch für: dringlich. tut, bitte ich wenn möglich um kurze telegrafische Mitteilung.
Mit den besten Grsüsen Schreibversehen, statt: Grüssen. bin ich wie immer
[Beilage 1:]
Abschrift
München, den 6. Januar 08.
Erscheint Frau Frieda Strindberg, geb. Uhl in Wien,
Veitgasse 3 und erklärt:
Ich bin bereit, auf alle Ansprüche, welche ich selbst
für mich oder für mein Kind Max Friedrich aus irgend welchem Rechtsgrunde gegen
Herrn Frank Wedekind in Berlin bis zum 1. Januar 1908 geltend machen kann, insbesondere auf jeden Ersatz
von Unterhaltsbeitrag bis zu diesem Zeitpunkte gegen eine einmalige Zalung von
Ich selbst werde, sobald es mir möglich ist, diesen
Betrag für das Kind Max Friedrich wieder hinterlegen.–
Als Unterhaltsbeitrag für die Zukunft des Kindes Max
Friedrich beanspruche ich einen | monatl. Beitrag von Mk. 50.– fünfzig Mark – bis auf weiteres, wobei ich
erkläre, selbst auf diesen Beitrag zum Unterhalt zu verzichten, sobald ich aus
eigenen Mitteln den gesamten Unterhalt des Kindes bestreiten kann.
Ich ersuche Herrn Wedekind von vorstehendem zu
verständigen und mir den Betrag der Abfindungssumme an die von mir anzugebende
Adresse einzusenden.
L. U.
Frieda Strindberg Uhl.
––––––––
Beglaubigt:
DWRosenthalRechtsanwalt.
[Beilage 2:]
Abschrift
München, den 6. Januar 08.
Erscheint Frau Frieda Strindberg, geb. Uhl in Wien,
Veitgasse 3 und erklärt:
Ich bin bereit, auf alle Ansprüche, welche ich selbst
für mich oder für mein Kind Max Friedrich aus irgend welchen Rechtsgründen
gegen Herrn Frank Wedekind in Berlin bis zum 1. Jan
Ich selbst werde, sobald es mir möglich ist, diesen
Betrag für das Kind Max Friedrich wieder hinterlegen.–
Als Unterhaltsbeitrag für die Zukunft des Kindes Max
Friedrich beanspruche ich einen monatl. Beitrag von Mk. 50.– fünfzig Mark – | bis auf weiteres, wobei ich erkläre, selbst auf
diesen Beitrag zum Unterhalt zu verzichten, sobald ich aus eigenen Mitteln den
gesamten Unterhalt des Kindes bestreiten kann.
Ich ersuche Herrn Wedekind von vorstehendem zu
verständigen und mir den Betrag der Abfindungssumme an die von mir anzugebende
Adresse einzusenden.
L. U.
Frieda Strindberg
Uhl.
––––––––
Beglaubigt:
Ludwig Strauß IIIRechtsanwalt.
Bestehend aus 4 Blatt, davon 8 Seiten beschrieben
München
7. Januar 1908 (Dienstag)
Sicher
München
Datum unbekannt
Datum unbekannt
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia
Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13
Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.
Wilhelm Rosenthal an Frank Wedekind, 7.1.1908. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (05.12.2025).
Tilman Fischer