Kennung: 917

München, 15. Februar 1918 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Sadkowski, Eugenie von

Inhalt

München 15 Februar 1918.


Prinzregentenstraße 50.


Sehr verehrte gnädige Frau!

Darf ich Sie höflichst um die Liebenswürdigkeit ersuchen, mir die drei Exemplare von „Überfürchtenichts“ die Sie die Güte hatten mit andern Büchern bei sich in VerwahrungExemplare der Buchausgabe seines Einakters „Überfürchtenichts“ (1917) und weiteres Gepäck ließ Frank Wedekind offenbar bei Eugenie von Sadkowski (genannt: Jenny, eine Cousine seiner Frau) in Zürich zurück, als er wegen Tilly Wedekinds Selbstmordversuch, von dem er am 5.12.1917 erfuhr, am 8.12.1917 nach München aufbrach [vgl. Tb]. zu nehmen, als Drucksache eingeschrieben hierher senden zu wollen.

Tilly hat sich schon fast vollständig von ihrer schweren Erkrankung erholt. Sie weilt zwar noch | im Sanatorium Neu-WittelsbachDie Kuranstalt Neuwittelsbach in München (Romanstraße 11) wurde geleitet von dem Geheimen Sanitätsrat Dr. med. Rudolf von Hößlin, „Aufnahme von an chronischen und akuten, nicht ansteckenden Krankheiten Leidenden“ [Adreßbuch für München 1917, Teil III, S. 52]. Dort erholte sich Tilly Wedekind nach ihrem Selbstmordversuch (30.11.1917)., macht aber schon täglich lange Spaziergänge. Nur noch etwas Gelenkschmerzen sind zurückgeblieben und durch Bäder zu beheben.

Für die große Liebenswürdigkeit mit der Sie meine Bücher zu verwahren die Freundlichkeit haben sage ich Ihnen herzlichen Dank.

Mit besten Empfehlungen und Grüßen an Sie, verehrte gnädige Frau, an Herrn von Sadkowsky und den lieben HippolitFerdinand von Sadkowski, genannt: Hipolit, der Sohn von Eugenie und Stanislaus von Sadkowski, war in München häufiger Spielgefährte von Wedekinds Töchtern gewesen.
Ihr sehr ergebener
Frank Wedekind.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 11 x 17 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Die unbeschriebene Rückseite des Doppelblatts enthält einen Tintenfleck. Transkription und Angaben zur Materialität nach einer Fotokopie des handschriftlichen Originals in der EFFW Mainz; wir danken dem Antiquariat Richard Husslein (Planegg) für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    15. Februar 1918 (Freitag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Zürich
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Es gibt keine Informationen zum Standort.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Eugenie von Sadkowski, 15.2.1918. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

31.08.2024 12:08