Briefwechsel

von Emilie Wedekind und Armin (Hami) Wedekind , Frank Wedekind

Emilie Wedekind und Ada Brockmann schrieben am 22. Juli 1872 in Hannover folgenden Brief
an Frank Wedekind , Armin (Hami) Wedekind , Friedrich Wilhelm Wedekind

[Hinweis in Armin Wedekinds Tagebuch vom 23.7.1872 in Bendlikon:]


DienstagFriedrich Wilhelm Wedekind war am 18.7.1872 mit den beiden Söhnen Frank und Armin zu einer Reise von Hannover in den Kurort Bendlikon aufgebrochen, wo die drei am 19.7.1872 abends ankamen und am 21.7.1872 das erste Bad nahmen.. 23 Juli. [...]. Dann brachte uns Annavermutlich Kindermädchen in der Familie Wedekind. einen Brief von Mama und AdaEs dürfte sich um Ada Brockmann, älteste Tochter von Friedrich Wilhelm Wedekinds Schwester Emma Brockmann in Clausthal handeln. Ada war zu Besuch bei der Familie Wedekind und fuhr am 23.8.1872 wieder nach Hause [vgl. Emilie Wedekind an Friedrich Wilhelm Wedekind, 25.8.1872 (Mü, Nachlass Frank Wedekind, Konvolut Burkhardt, Nidderau)]. [...] wir lasen ihn auf unserm Zimmer und waren sehr erfreut, daß alle unsere LiebenGemeint sein dürften insbesondere die kleinen Geschwister Willi und Erika sowie die Mutter Emilie Wedekind, die mit Donald schwanger war. sich wohl befinden.

Emilie Wedekind schrieb am 28. Juli 1872 folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Friedrich Wilhelm Wedekind , Armin (Hami) Wedekind , Frank Wedekind

[Hinweis in Armin Wedekinds Tagebuch vom 30.7.1872 in Bendlikon:]


Dienstag, den 30. Juli. Gleich nach dem Frühstück bekahmen wir einen Brief von Mama und lasen i[h]n sofort mit begier auf unserm Zimmer.

Emilie Wedekind schrieb am 4. August 1872 in Hannover folgenden Brief
an Armin (Hami) Wedekind , Frank Wedekind

Liebster, bester Hammi und BebyKosenamen Armin und Frank Wedekinds im Familienkreis.!

Habet vielmals Dank für Eure reizenden Briefenicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Frank Wedekind an Emilie Wedekind, 31.7.1872 und ein ebenfalls nicht überlieferter Brief von Armin Wedekind an Emilie Wedekind vom 31.7. und 1.8.1872.. Wie glücklich bin ich bei dem Gedanken daß Ihr, meine herzigen Kinder, nun in meiner HeimathEmilie Wedekind ist mit 7 Geschwistern im Züricher Vorort Riesbach aufgewachsen, wo ihr Vater Jakob Friedrich Kammerer eine Zündholzfabrik errichtet hat. Friedrich Wilhelm Wedekind war am 18.7.1872 mit den beiden Söhnen Armin und Frank nach Zürich gereist, um in Bendlikon zu kuren und die Gegend zu erkunden. Friedrich Wilhelm Wedekind hielt Ausschau nach einer geeigneten Immobilie und kaufte am 1.9.1872 Schloss Lenzburg, wohin die Familie noch im September übersiedelte. seid. Daß Ihr mein liebes theures VatherhausSchreibversehen, statt: theures Vaterhaus; das 1841 erbaute „Württembergische Haus“ an der Seefeldstraße in Riesbach (Haus 370), von dem eine Beschreibung Emilie Wedekinds überliefert ist: „Dieses neue Etablissement bestand aus einem zweistöckigen steinernen Hause. Parterre waren die Fabricksäle, Comptor, Laboratorium, Packstube, u. eine Art Küche zur Zubereitung der Zündmasse für die Schwefelhölzer. Oben im ersten Stock war die Wohnung der Familie. [...] Die Packstube […] im Winter angenehm durchwärmt, bildete durch ihren hellen heimeligen Raum, für uns Kinder einen angenehmen Aufenthalt, umsomehr, als dort meistens Kinder von 12-16 Jahren arbeiteten. Es wurde viel erzählt, man sang oft zweistimmige Volkslieder, auf dem Ofen brozelten die gebratenen Aepfel, und manchesmal wurde es unter dem jungen Volk so laut, daß die Aufseherin protestirte und [...] uns müßige Herrschaftskinder zum Tempel hinausjagte [Becker 2003, S. 12f.]. gesehen und auch die StelleCaroline Friederike Kammerer, die 1846 verstorbenen Mutter Emilie Wedekinds, ist in Riesbach bei Zürich beigesetzt worden. wo meine liebe unvergeßliche Mutter ruth/ht/. Denkt Ihr denn auch recht viel an Eure Mama? Wir sprechen stets von Euch und MiezeKosename Erika Wedekinds im Familienkreis. wünscht sehr daß Ihr bald wiederkommen möchtet. Seid nur aber auch recht außerordentlich artig, folgt Papa und wenn er et leidend ist dann pflegt ihn mir ja wie auch ich Euch pflege wenn Ihr krank seid. Aber hoffentlich wird sich | das Wetter wieder aufklären und Ihr Eure Bäder fortsetzen können. Wie gefällt es Euch denn im Riesbach und an der SeefeldstraßeÜber den Ort, wo das Vaterhaus in der Seefeldstraße stand, schrieb Emilie Wedekind: „Uns gegenüber waren damals nichts als Fruchtfelder, Äcker und Wiesen, und nichts verhinderte den Blick nach dem See, dem gegenüberliegenden Ufer und dem sich lang hinstreckenden Uetliberg. Hinter dem Hause war der Hof [...]. Daran stieß mit ihrem großen Einfahrtsthor, die Schmalseite der Remise mit dem Waschhaus. Daneben stand der Ziehbrunnen, der köstliches, klares Quellwasser spendete. Und nördlich am Hofe, sowie südlich vom Wohnhaus erstreckte sich der große schöne und wohlgepflegte Garten.“ [Becker 2003, S. 15]? Nicht warSchreibversehen, statt: wahr. da ist es schön. Morgen geht Willy wieder in die SchuleWie Armin und Frank Wedekind besuchte auch Willy Wedekind das Auhagen’sche Institut, eine Privatschule in der Hildesheimerstraße 58 in Hannover. Nach dem Ende der Sommerferien begann der Unterricht wieder am Montag, den 5.8.1872 [vgl. Emilie Wedekind an Friedrich Wilhelm Wedekind, 5.8.1872 (Mü, Nachlass Frank Wedekind, Konvolut Burkhardt, Nidderau)].. Habt Ihr nicht Euer Antwortenbuch mitgenommen? Ich habe in Eurem Schrank und auf dem schwarzen Ständer nachgesehen und gesucht aber ohne Erfolg. Ich werde nun morgen einen neues kaufen und es Euch schicken. Nun lebet wohl meine lieben Jungens, schreibet bald wieder an Eure treue Euch liebende
Mama.


Willy u. Mieze laßen vielmals grüßen. Auch AdaEs dürfte sich um Ada Brockmann, älteste Tochter von Friedrich Wilhelm Wedekinds Schwester Emma Brockmann in Clausthal handeln. Sie war zu Besuch bei der Familie Wedekind und fuhr am 23.8.1872 wieder nach Hause [vgl. Emilie Wedekind an Friedrich Wilhelm Wedekind, 25.8.1872 (Mü, Nachlass Frank Wedekind, Konvolut Burkhardt, Nidderau)]., Ludowike u.Sophilenicht ermittelt..

Emilie Wedekind schrieb am 23. Dezember 1884 in Lenzburg folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind , Armin (Hami) Wedekind

[Hinweis in Frank Wedekinds Brief an Emilie Wedekind vom 31.12.1884 aus München:]


[...] besten Dank für die zwanzig Mark. [...] Das beste Weihnachtsgeschenk war aber doch die Geschichte mit d dem Rector Keller und dem | Schluffinicht identifiziert.. Das freute uns beide unbändig und Walter O. ebenfalls, dem es Armin vorlas.