Berlin,
den 22. April 1916.
Sehr verehrter Herr Wedekind!
Gestatten Sie mir meinen doppelten Dankvgl. Wedekind an Wilhelm Solf, 18.4.1916. ‒ Wedekind hat dem Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft 1914 die Buchausgabe seines Dramas „Bismarck“ gesandt. Ihr galt der Dank, außerdem Wedekinds Zusage einer „Bismarck“-Lesung am 15.5.1916 in der Deutschen Gesellschaft 1914 in Berlin. zu sagen, einmal für
die freundliche Zusage des Vortrags Ihres neuesten Werkes in der Deutschen
Gesellschaft. Dann für die große Freundlichkeit, mir ein Exemplar des
historischen Schauspiels „Bismarck“ zuzueignen. Trotzdem Sie mir dadurch das
Lesen so bequem gemacht haben, werde ich es jetzt nicht tun, da ich es
vorziehe, den frischen Eindruck Ihres Vortrags zu genießen.
Auf baldiges WiedersehenWedekind hatte Wilhelm Solf zuletzt am 17.4.1916 in Berlin in der Deutschen Gesellschaft 1914 (Wilhelmstraße 67) [vgl. Berliner Adreßbuch 1916, Teil II, S. 252] gesehen – „Klub. Exz. Solf“ [Tb] – und sah ihn dort dann am 15.5.1916 wieder, wie er notierte: „Mittag im Club mit Dr. Solf“ und abends die verabredete „Bismarck-Vorlesung.“ [Tb] und mit verbindlichstem Gruß
Ihr aufrichtig ergebener
Sf