Briefwechsel

von Frank Wedekind und Emil Gutmann

Frank Wedekind schrieb am 19. Mai 1908 in Wien folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Emil Gutmann

[Hinweis in Frank Wedekinds Brief an Tilly Wedekind vom 19.5.1908 aus Wien:]


Eben habe ich schriftlich auf zwei Vorträge für nächsten Winter zugesagt.

Frank Wedekind schrieb am 13. November 1908 in München
an Emil Gutmann

[Hinweis und Zitat in J. A. Stargardt: Katalog 712 (2024), Nr. 182:]


WEDEKIND, Frank [...]. 13.XI.1908. [...]

An den […] Konzert- und Theater-Agenten […] Gutmann, der sich Portraitphotographien erbeten hatte.

„... Ich war neulich bei IhnenWedekind notierte am 30.10.1908: „Besuch bei Emil Gutmann.“ [Tb] Das Konzert-Bureau Emil Gutmann in München (Theatinerstraße 38) [vgl. Adreßbuch für München 1909, Teil I, S. 186] vermittelte neuerdings seine Lesereisen. um Ihnen zu sagen, daß ich kein Clichéfrz.) Klischee oder Abklatsch, im Buchdruck die Druckform für das Hochdruckverfahren. von mir hierhabe, daß vielleicht in Berlin bei Blumenthalbei Dr. phil. Oscar Blumenthal, Schriftsteller in Berlin (Kaiserallee 20) [vgl. Berliner Adreßbuch 1909, Teil I, S. 220], und zwar in seiner Eigenschaft als Eigentümer des Berliner Lessingtheaters [vgl. Neuer Theater-Almanach 1909, S. 291], kurz: beim Lessingtheater (Friedrich-Karl-Ufer 1) [vgl. Berliner Adreßbuch 1909, Teil III, S. 235].(?), Potsdamerstraßeeine weitere stichwortartig genannte Adresse in Berlin, bei welcher der Theateragent Emil Gutmann wegen Fotografien Wedekinds zu Werbezwecken anfragen könnte: die Konzertdirektion Jules Sachs (Inhaber: Erich Sachs und Sally Liebling) in Berlin (Lützowplatz 4) [vgl. Adreßbuch für Berlin 1909, Teil I, S. 379], die in der Zeit, als sie Vortragsabende Wedekinds vermittelte [vgl. Wedekind an Konzertdirektion Jules Sachs, 6.2.1905], noch ihren Sitz in der Potsdamerstraße hatte (Potsdamerstraße 96a) [vgl. Adreßbuch für Berlin 1905, Teil I, S. 295]; seinerzeit war ein Auftritt Wedekinds zusammen mit Richard Dehmel, von dem auch im vorliegenden Brief die Rede ist, angezeigt: „Die Konzertdirektion Jules Sachs veranstaltet in diesem Winter eine Reihe literarischer und wissenschaftlicher Vortragsabende [...]. Der nächste derartige Abend, an dem Frank Wedekind und Richard Dehmel eigene Werke vorlesen werden, findet am 3. Dezember im Beethoven-Saal statt.“ [Berliner Tageblatt, Jg. 34, Nr. 609, 30.11.1905, Morgen-Ausgabe, S. (3)], welche zu haben sind, wo verschiedene Postkarten für mich angefertigt wurden. Die Vorlesungvom „Konzert Bureau Emil Gutmann“ im Bayrischen Hof in München am 11.11.1908 um 19.30 Uhr veranstaltet: „I. Populärer Dichter-Abend: Richard Dehmel“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 61, Nr. 525, 9.11.1908, Generalanzeiger, S. 2], der erste von 5 Abenden, darunter am 25.11.1908 als „III. Populärer Dichter-Abend: Frank Wedekind“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 61, Nr. 553, 25.11.1908, Generalanzeiger, S. 2]. von Dehmel konnte ich zu meinem großen Bedauern nicht besuchen, da ich an dem Abend im Theater zu thunWedekind hat am 11.11.1908 „Probe“ [Tb] notiert. Das war ‒ nach langwierigen Auseinandersetzungen mit der Polizeidirektion um die Freigabe ‒ eine Probe für die am 14.11.1908 anstehende Premiere von „Frühlings Erwachen“ am Münchner Schauspielhaus unter seiner Regie [vgl. KSA 2, S. 922]. hatte ...“

Frank Wedekind schrieb am 21. November 1908 in München folgende Postkarte
an Emil Gutmann

Königreich Bayern
Postkarte


Herrn Director
Emil Gutmann
München
Theatinerstrasse 38. |


Sehr verehrter Herr Gutmann!

Ich würde folgendermaßen schreibenHinweise für die Programmgestaltung der Lesung, in der Presse angekündigt vom „Konzert Bureau Emil Gutmann“ im Bayrischen Hof in München am 25.11.1908 um 19.30 Uhr: „III. Populärer Dichter-Abend: Frank Wedekind“ mit der „Vortrags-Ordnung: I. ‚Die Zensur‘, II. Akt, II. Szene. II. ‚Totentanz‘. III. Gedichte.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 61, Nr. 553, 25.11.1908, Generalanzeiger, S. 2] Die dritte von fünf Veranstaltungen eine Reihe von Lesungen (Richard Dehmel, Joseph Ruederer, Wedekind, Detlev von Liliencron, Herman Bang) war fast gleichlautend im gedruckten Programm wiedergegeben: „III. Populärer Dichter-Abend Frank Wedekind Vortragsordnung: I. ‚Die Zensur‘, 2. Szene II. ‚Totentanz‘, drei Szenen III. Gedichte“ [KSA 1/IV, S. 1310]; das Plakat ist erhalten [Stadtarchiv München, Plakatsammlung 292].
Zensur,Wedekind notierte am 22.11.1908: „Ich suche vergeblich Zensur zu studieren“ [Tb], dann am 24.11.1908: „Abends […] studiere ich Zensur.“ [Tb] zweite Scene
Tod/t/entanz,Wedekind notierte am 23.11.1908: „Abends […] studiere ich Totentanz.“ [Tb] Er hielt am 25.11.1908 die Lesung (siehe oben) fest: „Vortrag von Totentanz.“ [Tb] drei Scenen
GedichteWedekind las am 25.11.1908 im Bayerischen Hof (siehe oben) „Die sieben Heller“ [vgl. KSA 1/II, S. 1371], „Schweig und sei lieb“ [vgl. KSA 1/II, S. 2021f.] sowie „Das Lied vom armen Kind“ [vgl. KSA 1/II, S. 1155f.], anders als geplant aber nicht „Der Zoologe von Berlin“ [vgl. KSA 1/II, S. 1299]..

Besten Dank für die KartenHinweis auf ein nicht überliefertes Begleitschreiben zu Freikarten (entweder für den Wedekind-Abend am 25.11.1908 oder für eine andere vom Konzertbüro Emil Gutmann organisierte Veranstaltung); erschlossenes Korrespondenzstück: Emil Gutmann an Wedekind, 20.11.1908..

Mit bestem Gruß
Ihr ergebener
Frank Wedekind

Emil Gutmann schrieb am 4. Dezember 1908 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[Hinweis in Wedekinds Brief an Emil Gutmann vom 5.12.1908 aus München:]


[...] wie Sie vorschlagen [...]

Frank Wedekind schrieb am 5. Dezember 1908 in München folgenden Brief
an Emil Gutmann

Sehr geehrter Herr Gutmann!

ich bin sehr gern bereit, wie Sie vorschlagenHinweis auf ein nicht überliefertes Schreiben; erschlossenes Korrespondenzstück: Emil Gutmann an Wedekind, 4.12.1908. den Vortrag mit gleichem ProgrammWedekind las am 25.11.1908 im Bayerischen Hof in München die zweite Szene von „Die Zensur“, „Totentanz“ sowie abschließend Gedichte [vgl. Wedekind an Emil Gutmann, 21.11.1908]. auch anderwärtsWedekinds Lesung am 25.11.1908 in München (siehe oben) wurde mit dem gleichen Programm am 13.3.1909 in Dresden, am 17.3.1909 in Budapest und am 18.3.1909 in Wien wiederholt. zu halten, eventuel auch vor Monat März, schon während des Winters. Was das Honorar betrifft, so könnte Wien vielleicht doch M. 500 bringen während | ich in kleineren Orten auch gerne für M 300 sprechen würde.

Ich lese ebenDas „Konzert Bureau Emil Gutmann“ hat angezeigt: „Meister-Dirigenten Zyklus veranstaltet vom Münchner Tonkünstler-Orchester IV. Abonnement-Konzert Donnerstag den 10. Dezember Abends ½8 Uhr im Kgl. Odeon. Für Professor Max Schillings, welcher die Vertragserfüllung trotz gerichtlicher Feststellung seiner Verpflichtung verweigerte und kontraktbrüchig geworden ist, wurde für die Leitung des IV. Abonnement-Konzertes des Münchener Tonkünstler-Orchesters Oskar Fried (Berlin) verpflichtet. Das Programm wird folgende Werke umfassen: I. Abteilung: Bruckner: VII. Symphonie II. Abteilung: a) Richard Wagner: Eine Faust-Ouverture b) Richard Strauss: ‚Don Juan‘ Tondichtung für grosses Orchester“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 61, Nr. 567, 3.12.1908, Morgenblatt, S. 3]. dasSchreibversehen, statt „daß“. Fr/O/skar Fried bei Ihnen dirigiertWedekind hat das vom Konzertbüro Emil Gutmann veranstaltete Konzert am 10.12.1908 im Münchner Konzerthaus Odeon, bei dem Oskar Fried Anton Bruckners 7. Symphonie, Richard Wagners „Faust“-Ouvertüre und die symphonische Dichtung „Don Juan“ von Richard Strauss dirigierte (siehe oben), besucht und verbrachte den Rest des Abends mit dem befreundeten Dirigenten, wie er am 10.12.1908 notierte: „Friedkoncert im Odeon. Brucknersymphonie Faustuvertüre Don Juan. Mit Diner in 4 Jahreszeiten. Mit Fried [...] in der Torggelstube.“ [Tb] Wedekind kannte Oskar Fried seit 1892, hatte ihn zwischenzeitlich aus den Augen verloren und ihn am 22.10.1905 in Berlin wiedergetroffen: „Ich sehe Oskar Fried wieder.“ [Tb] Danach hat er ihn nachweislich am 10.12.1906, 25.2.1907, 6.1.1908, 16.3.1908, 28.7.1908, 29.7.1908, 7.8.1908 und 12.8.1908 gesehen [vgl. Tb].. Fried würde sich jedenfalls ebenso darüber freuen wie ich, wenn wir uns an dem Abend sehen könnten. Vielleicht haben Sie zwei KartenFreikarten für das von Oskar Fried dirigierte Konzert (siehe oben), die eine für Frank Wedekind, die andere vermutlich für Tilly Wedekind. übrig.

Im voraus bestens dankend
Ihr ergebener
Fr Wedekind.


5.12.8.

Emil Gutmann schrieb am 21. Dezember 1908 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[Hinweis in Wedekinds Brief an Emil Gutmann vom 22.12.1908 aus München:]


[...] mit Ihrem Vorschlag [...] erkläre ich mich hiemit einverstanden.

Frank Wedekind schrieb am 22. Dezember 1908 in München folgenden Brief
an Emil Gutmann

Sehr geehrter Herr Gutmann!

mit Ihrem VorschlagHinweis auf ein nicht überliefertes Schreiben; erschlossenes Korrespondenzstück: Emil Gutmann an Wedekind, 21.12.1908., am 17 März für 400 M. (vierhundert Mark) in Budapest vorzutragenWedekind las ‒ wie zuerst am 25.11.1908 im Bayerischen Hof in München ‒ am 17.3.1909 im Royal-Saal in Budapest die zweite Szene von „Die Zensur“, „Totentanz“ sowie abschließend Gedichte., erkläre ich mich hiemit einverstanden. Ebenso bin ich bereit zum nämlichen Honorar in Nürnberg und Stuttgart Vortrag zu haltenWedekind hat am 21.3.1909 im Oberen Museum in Stuttgart einen „Vortrag“ [Tb] gehalten und dabei ‒ wie zuerst am 25.11.1908 im Bayerischen Hof in München ‒ die zweite Szene von „Die Zensur“, „Totentanz“ sowie abschließend Gedichte gelesen, nicht aber in Nürnberg, wo die Lesung nicht zustande kam.. Für Nürnberg und Stuttgart würde ich dann die Zeit zwischen 20. März und 4. April vorschlagen also etwa 21. und 23. März oder 22. und 24. | wenn möglich so, daß ein Tag zwischen beiden Vorträgen frei bleibt ‒ oder aber 1. und 3. April, da ich auf den fünften AprilWedekind war am 5.4.1909 in München, nicht in Hamburg. Er hat sich möglicherweise in der Stadt vertan, denn für den 5.4.1909 hatte er vorläufig einen Vortrag in Dresden verabredet [vgl. Wedekind an Emil Gutmann, 19.1.1909]. Eine Lesung in Hamburg ‒ der am 26.11.1909 notierte „Vortrag im Conventgarten“ [Tb] ‒ fand Monate später mit etwas anderem Programm („Totentanz“ und „Der Stein der Weisen“) statt. von früher her für Hamburg verpflichtet bin.

Sollte das Weingartner-KonzertDas „Konzert Bureau Emil Gutmann“ hat für den 5.1.1909 um 19.30 Uhr im Konzerthaus Odeon im Rahmen des „Meister-Dirigenten Zyklus veranstaltet vom Münchner Tonkünstler-Orchester“ das „V. Konzert“ angezeigt: „Dirigent Felix Weingartner Mitwirkend: k. und k. Kammersängerin Marie Gutheil-Schoder vom k. k. Hofoperntheater in Wien Erstes Auftreten in München. PROGRAMM: Berlioz: Ouvertüre ‚Rob Roy‘ Weingartner: Gesänge mit Orchester-Begleitung: Des Kindes Scheiden – Vöglein Schwermut – Lied der Chawaze (Marie Gutheil-Schoder) Symphonie Es-dur Gesänge mit Orchester-Begleitung: Mondaufgang – Traumgott – Plauderwäsche (Marie Gutheil-Schoder) Beethoven: Ouvertüre ‚Egmont‘.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 61, Nr. 585, 14.12.1908, Generalanzeiger, S. 2]. Wedekind hat am 5.1.1909 das „Weingartnerkonzert“ [Tb] besucht. nicht ausverkauft werden, so wäre ich Ihnen, da Sie mir einmal das freundliche Anerbieten gemachtWedekind hat Emil Gutmann zuletzt am 18.12.1908 gesehen [vgl. Tb]. haben, für zwei PlätzeFreikarten für das genannte Konzert (siehe oben). sehr verbunden.

Mit freundlichem Gruß
Ihr ergebener
Frank Wedekind


22.12.8.

Emil Gutmann schrieb am 2. Januar 1909 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind , Frank Wedekind

[Hinweis in Wedekinds Brief an Ernst August Saatweber vom 23.2.1909 aus München:]


Ich wurde von Herrn Gutmann angefragt ob ich in Barmen denselben Vortrag halten wolle [...]

Frank Wedekind schrieb am 3. Januar 1909 in München
an Emil Gutmann

[1. Hinweis und Zitat in Karl Ernst Henrici: Katalog 154 (1929), Nr. 657:]


Wedekind [...] Brief [...] 3.1.1909 [...]

An Gutmann: „Ich bin gerne bereit am 28. MärzWedekind las am 28.3.1909 auf einer Matinee am Stadttheater in Barmen, die Ernst August Saatweber veranstaltet hat [vgl. Wedekind an Ernst August Saatweber, 23.2.1909, 4.3.1909 und 23.3.1909], „Rabbi Esra Kammersänger Gedichte.“ [Tb] Sie war angekündigt: „Stadttheater Barmen. Sonntag, 28. März, vorm. 11 Uhr. Dritte literarische Matinee. Rezitationen-Gastspiel von Frank Wedekind.“ [Velberter Zeitung, Jg. 28, Nr. 73, 27.3.1909, S. (1)] in Barmen für M. 400 (vierhundert Mark) vorzutragen. Ein Aufführungsrecht für einzelne Vorträge wird allerdings beim Cabaret bezahlt ...“


[1. Hinweis und Referat in J. A. Stargardt: Katalog 448 (1940), Nr. 208:]


WEDEKIND, Frank [...] 3.I.1909 [...]

An Gutmann. Betrifft eine Vorlesung in Barmen [...]

Frank Wedekind schrieb am 9. Januar 1909 in München folgenden Brief
an Emil Gutmann , Emil Gutmann

Sehr geehrter Herr Gutmann!

gemäß unserer Verabredung bestätige ich Ihnen, daß ich gerne bereit bin am 13. MärzWedekind notierte am 13.3.1909 in Dresden: „Vortrag“ [Tb]; das war die vom Goethebund veranstaltete Lesung: „Frank Wedekind las am Sonnabend im Dresdner Goethebund einige seiner Dichtungen vor“ [Dresdner Neueste Nachrichten, Jg. 17, Nr. 72, 16.3.1909, S. 2] – die zweite Szene aus „Die Zensur“, „Totentanz“ und Gedichte, ein erstmals am 25.11.1908 im Bayerischen Hof in München präsentiertes Programm. in Dresden und eventuelSchreibversehen, statt: eventuell. am 15 MärzWedekind notierte am 15.3.1911 seine „Ankunft in München“ [Tb]; ein Vortrag in Prag an diesem Tag war nicht zustande gekommen. in Prag Vortrag zu halten, beide Male zu einem Honorar von M 400.

Mit besten Grüßen
Ihr
Frank Wedekind.


9.1.9.

Frank Wedekind schrieb am 19. Januar 1909 in München folgenden Brief
an Emil Gutmann

Sehr geehrter Herr Gutmann!

es ist richtig, daß ich mit der Dittmannschen BuchhandlungBuchhandlung Carl Tittmann in Dresden (Prager Straße 19), Inhaber: Oskar Engler [vgl. Adreßbuch für Dresden 1909, Teil V, S. 62]. Er hat die seit 1881 existierende Buchhandlung zwei Jahre zuvor von Anna Tittmann (geb. Sulzberger) übernommen, die sie seit dem Tod ihres Gatten 1892 geführt hatte. einen Vortragsabend auf den 5 April in Dresden abgemacht habe. Formell wäre das ja kein Hinderungsgrund für einen anderen Vortragsabend am 13 März. Nun hatte mir aber Herr DitmannWedekind meint Oskar Engler, den Inhaber der Buchhandlung Carl Tittmann (siehe oben). im Oktober durch meinen SchwagerWalther Oschwald, der Gatte Erika Wedekinds. in Dresden sagen lassen, daß ihm mein Vortrag am | 5 AprilWedekind hielt am 5.4.1909 keinen Vortrag in Dresden. gar nicht recht bequem wäre, da er fürchte kein Publicum mehr dafür zu finden. Ich ließ Herrn Ditmann antworten, daß ich gar nichts dagegen hätte den Vortrag auf nächsten Winter zu verschieben, suchte Herrn Ditmann dann noch persönlich zu sprechen, was mir aber nicht gelang. Als Honorar war mit Herrn Tittmann gleichfalls M 400 ausgemacht.

Daß der eine Abend den andern beeinträchtigen würde, ist selbstverständlich, und ich bin gern damit einverstanden daß nur en ein Abend stattfindet. Vielleicht haben Sie die Güte, in diesem Sinne an | die Herren in Dresden zu schreiben. Als Datum wäre wohl der 13 MärzWedekind notierte am 13.3.1909 in Dresden: „Vortrag“ [Tb]; das war die vom Goethebuch veranstaltete Lesung: „Frank Wedekind las am Sonnabend im Dresdner Goethebund einige seiner Dichtungen vor“ [Dresdner Neueste Nachrichten, Jg. 17, Nr. 72, 16.3.1909, S. 2] – die zweite Szene aus „Die Zensur“, „Totentanz“ und Gedichte, ein erstmals am 25.11.1908 im Bayerischen Hof in München präsentiertes Programm. besser als der 5 April.

Mit besten Grüßen
Ihr
Frank Wedekind.


19.1.9.

Frank Wedekind schrieb am 27. Januar 1909 in München folgenden Brief
an Emil Gutmann

Sehr geehrter Herr Gutmann!

Mit Ihrem Vorschlag, in Nürnberg am 24. MärzDie Lesung am 24.3.1909 in Nürnberg kam nicht zustande. Sie wurde schon früher erwogen [vgl. Wedekind an Emil Gutmann, 22.12.1908]. und in Leipzig am 26.Die Lesung am 26.3.1909 in Leipzig kam nicht zustande. vorzutragen bin ich sehr einverstanden. Am 14. in LeipzigDie Matinee am 14.3.1909 in Leipzig kam nicht zustande. eine Matinée zu veranstalten, halte ich künstlerisch für nicht ersprießlich, da die persönliche Frische doch die Hauptbedingung der guten Wirkung ist.

Mit besten Grüßen
Ihr ergebener
Frank Wedekind.


27.1.9.


[Kuvert:]


Wedekind

Emil Gutmann schrieb am 4. März 1909 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[Hinweis in Wedekinds Brief an Emil Gutmann vom 8.3.1909 aus München:]


Mit bestem Dank bestätige ich Ihnen den Empfang Ihrer Benachrichtigung vom 4.3.9 [...]

Frank Wedekind schrieb am 8. März 1909 in München folgenden Brief
an Emil Gutmann

Sehr geehrter Herr Gutmann!

Mit bestem Dank bestätige ich Ihnen den Empfang Ihrer Benachrichtigung vom 4.3.9nicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Emil Gutmann an Wedekind, 4.3.1909.

Über die Schweizer VortragsturneeSchreibversehen, statt: Vortragstournee. bestätige ich Ihnen, was wir darüber besprachenWedekind hat mit Emil Gutmann am 2.3.1909 gesprochen: „Nachher mit Gutmann [...] in der Torggelstube.“ [Tb], daß ich es für richtiger halte, bis zum Herbst damit zu warten. Was den Preis betrifft lassen wir uns vielleicht besser ein Anerbieten machen, als daß wir uns mit unserer Forderung einem hämischen Achselzucken aussetzen. Vor meiner AbreiseWedekind notierte am 12.3.1909 seine Abreise nach Dresden: „Abfahrt von München“ [Tb]; ein Treffen mit Emil Gutmann vor dieser Reise ist nicht belegt. Wedekind war am 14.3.1909 wieder zurück in München. komme ich jedenfalls noch zu Ihnen.

Ihr ergebener
Frank Wedekind.


8.3.9.

Emil Gutmann schrieb am 21. März 1909 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[Hinweis in Wedekinds Brief an Emil Gutmann vom 23.3.1909 aus München:]


[…] eben komme ich nach Hause und finde Ihren Brief.

Frank Wedekind schrieb am 23. März 1909 in München folgenden Brief
an Emil Gutmann

Sehr geehrter Herr Gutmann!

eben komme ich nach HauseWedekind war am Vorabend von einer Vortragsreise aus Stuttgart zurückgekommen (Aufbruch dorthin am 20.3.1909), wie er am 22.3.1909 notierte: „Rückfahrt nach München. […] Tilly holt mich ab. Torggelstube.“ [Tb] und finde Ihren Briefnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Emil Gutmann an Wedekind, 21.3.1909.. Ich halte Kulanz und Entgegenkommen in solchem Fallnicht ermittelt; vermutlich die Verschiebung einer Lesung oder eines Gastspiels. Wedekind suchte Emil Gutmann den Tag darauf auf, wie er am 24.3.1909 notierte: „Unterredung mit Gutmann wegen Theatergastspielen.“ [Tb] für das richtige. Wollen Sie also bitte den Herren mittheilen, daß ich mit der Verschiebung einverstanden bin.

Mit besten Grüßen
Ihr ergebener
Frank Wedekind.


23.3.9.

Frank Wedekind schrieb am 13. April 1909 in München
an Emil Gutmann

[Hinweis und Zitat in J. A. Stargardt: Katalog 448 (1940), Nr. 207:]


WEDEKIND, Frank [...] 13.IV.1909. [...]

An Gutmann. „Der Preis von 600 M, den ich für Totentanz erhieltWedekinds Einakter „Totentanz“ (1905) erschien im Vorabdruck am 4.7.1905 in der „Fackel“ in Wien – er erhielt dafür ein Honorar von 300 Mark [vgl. Wedekind an Karl Kraus, 8.7.1905]. Die Buchausgabe im Albert Langen Verlag erschien noch im selben Jahr, „wobei die erste und zweite Auflage bereits im Oktober 1905 ausgeliefert waren.“ [KSA 6, S. 613] Wedekind erhielt vom Albert Langen Verlag am 7.10.1905 für die erste Auflage ein Honorar von 150 Mark, am 11.11.1905 für die zweite Auflage Tantiemen in unbekannter Höhe sowie am 15.1.1906 für die dritte und vierte Auflage ein Honorar von 300 Mark [vgl. KSA 6, S. 618]., fiel mir nur gerade so ein. Ich würde Sie ersuchen, im Falle Sie den Süddeutschen Monatsheften gegenüber von dem Einakter sprechenWedekind bot seinen neuen Einakter „Der Stein der Weisen“ (1909) später den „Süddeutschen Monatsheften“ in München für einen Vorabdruck an [vgl. Wedekind an Süddeutsche Monatshefte, 8.5.1909]., von unserer Seite aus keinen Preis zu bestimmen, sondern das Angebot zu erwarten...“

Frank Wedekind schrieb am 30. Mai 1909 in München folgenden Brief
an Emil Gutmann

Sehr geehrter Herr Gutmann!

beiliegend übersende ich Ihnen den unterschriebenen Vertrag mit Jarnonicht überliefert. Der Vertrag mit Josef Jarno, Direktor des Lustspieltheaters und des Theaters in der Josefstadt in Wien [vgl. Neuer Theater-Almanach 1909, S. 652, 656], dürfte Wedekinds Gastspiel am Lustspieltheater in Wien vom 15. bis 19.12.1909 geregelt haben (gespielt wurde „Der Kammersänger“, „Die Zensur“ und „Musik“).. Über Währendorferüber Fritz Waerndorfer, Theaterunternehmer in Wien, der als „Eigentümer und Konzessionär des Kabaretts ‚Fledermaus‘“ [Henry kontra „Fledermaus“. In: Neuigkeits-Welt-Blatt, Wien, Jg. 35, Nr. 86, 12.4.1908, S. 9] im Zusammenhang einer Affäre mitsamt juristischer Auseinandersetzungen um dieses Kabarett, das er im Sommer 1909 verkaufte, im Gespräch war. Wedekind hat ihn am 16.11.1908 in München getroffen: „Um Mittag kommt Wärendorfer aus Wien. Abend mit ihm“ [Tb]. haben wir gesprochenBesprechungen mit Emil Gutmann fanden am 13.4.1909, 21.4.1909 und 23.4.1909 statt, wie Wedekind an diesen drei Tagen im Tagebuch jeweils notierte („Unterredung mit Gutmann“).. Ich glaube, es liegt nicht in unserem Interesse, literarische Matineen in einer Stadt wie Wien so zu entwerthen, wie es Herr Währendorfer vor hat. Mit der Entscheidung über die übrigen Vorschlägenicht ermittelt. möchte ich bis Mitte Juli warten. Außerdem übersende ich Ihnen ein Schreibennicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Verein der Literaturfreunde in Erfurt an Wedekind, 29.5.1909. Der „Verein der Literaturfreunde in Erfurt“ [Adressbuch der Stadt Erfurt 1909, S. 63] veranstaltete Dichterabende. Vorsitzender war der Märchenforscher und Gymnasialprofessor Dr. Adolf Thimme, Schriftführer der Oberinspektor der Thuringia Versicherungs-AG Moritz Wernicke. Eine Lesung Wedekinds in Erfurt kam nicht zustande. der Literaturfreunde in Erfurt.

Mit besten Grüßen in vorzüglichster Hochschätzung
Ihr
Frank Wedekind.


30.5.9.

Frank Wedekind schrieb am 7. Juni 1909 in München folgenden Brief
an Emil Gutmann

Sehr verehrter Herr Gutmann!

Beiliegende Anzeigenicht überliefert. bekomme ichHinweis auf ein nicht überliefertes Begleitschreiben zur Sendung; erschlossenes Korrespondenzstück: Konzertdirektion Hermann Wolff an Wedekind, 4.6.1909. Die Konzertdirektion Hermann Wolff hatte ihren Sitz in Berlin (Flottwellstraße 1) [vgl. Berliner Adreßbuch 1909, Teil IV, S. 222]. von der Konzertdirektion Wolff. Vielleicht ist etwas mit ihr zu machen.

Kommenden Freitagden 11.6.1909, an dem Wedekind notierte: „Vortrag von Stein der Weisen im Kleinen Theater mit Gussy Holl zu Gunsten Zoologischer Garten.“ [Tb] Seine Lesung (siehe unten) dürfte er am 5.6.1909 mit Emil Meßthaler verabredet haben (siehe unten), dem ehemaligen Direktor des Deutschen Theaters in München und des Intimen Theaters in Nürnberg, der an der Benefizveranstaltung beteiligt war, wie ie Presse meldete: „Auch in diesem Jahre veranstaltet Direktor Hermann Wagner vom Kleinen Theater hier eine Vorstellung, deren Reinerträgnis zugunsten des Zoologischen Gartens abgeführt wird. Abgesehen von den Mitgliedern des Theaters werden Frank Wedekind, Direktor Emil Meßthaler, Ferdinand Seiler und Frl. Gussy Holm in der Vorstellung mitwirken. Das Programm wird sich sehr reichhaltig gestalten. Der Beginn des Vorverkaufs wird bekannt gegeben.“ [Verein Zoologischer Garten München. In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 62, Nr. 258, 5.6.1909, Vorabendblatt, S. 4] werde ich im Kleinen Theaterdas am 5.10.1907 im Gebäude der Tonhalle eröffnete Kleine Theater (Direktion: Hermann Wagner) in München (Türkenstraße 5) [vgl. Neuer Theater-Almanach 1909, S. 536]. Hier fand am 11.6.1909 die Benefizveranstaltung statt (siehe oben), bei der Wedekind sein noch ungedrucktes Versdrama „Der Stein der Weisen“ las, nicht seine Erzählung „Der Brand von Egliswyl“, wie zunächst vorgesehen. Wedekind notierte am 7.6.1909: „Ich werde am Freitag nicht Brand v. E. sondern Stein der Weisen vortragen“ [Tb].Stein der Weisenvorlesen. Es handelt sich um eine Gefälligkeit gegenüber Direktor MeßthalerWedekind notierte am 5.6.1909 bei seinem Schneider Johann Christoph Jureit eine Begegnung mit Emil Meßthaler: „Bei Jureit treffe ich Meßthaler“ [Tb]; er dürfte die „Stein der Weisen“-Lesung (siehe oben) hier mit ihm verabredet haben.. Ich werde dafür SorgenSchreibversehen, statt: sorgen. daß man Ihnen Plätze zuschickt. Dr. Cossmann hat mir das Manuskript zurückgeschicktHinweis auf ein nicht überliefertes Begleitschreiben zur Rücksendung des Typoskripts „Der Stein der Weisen“; erschlossenes Korrespondenzstück: Paul Nikolaus Cossmann an Wedekind, 6.6.1909. – Wedekind hatte sein Versdrama „Der Stein der Weisen“ (1909) der Zeitschrift „Süddeutsche Monatshefte“ in München (Königinstraße 103) [vgl. Adreßbuch für München 1909, Teil II, S. 270] geschickt [vgl. Wedekind an Süddeutsche Monatshefte, 8.5.1909], einen der „Durchschläge“ der „maschinenschriftlichen Abschrift“, die er in einem „Münchner Schreibbüro“ [KSA 6, S. 902] hatte anfertigen lassen, und zum Vorabdruck angeboten; er notierte am 8.5.1909: „Stein der Weisen an Süddeutsche Monatshefte geschickt.“ [Tb] Paul Nikolaus Cossmann, der Herausgeber der „Süddeutschen Monatshefte“ – Redaktionssitz und Verlag war seine Wohnung in München, wo er als Privatgelehrter lebte (Königinstraße 103) [vgl. Adreßbuch für München 1910, Teil I, S. 81; Teil III, S. 146], dürfte mit der Rücksendung des Typoskripts eine Veröffentlichung in den „Süddeutschen Monatsheften“ abgelehnt haben..

Mit besten Grüßen
Ihr
Frank Wedekind.

Frank Wedekind schrieb am 12. Juni 1909 in München folgenden Brief
an Emil Gutmann

Sehr geehrter Herr Gutmann!

wegen AbdruckWedekind hatte sein Versdrama „Der Stein der Weisen“ für einen Vorabdruck den „Süddeutschen Monatsheften“ angeboten und es mit einer Absage zurückerhalten [vgl. Wedekind an Emil Gutmann, 7.6.1909]. von Stein der Weisen ersuche ich Sie nichts weiter unternehmen zu wollen, da ich darüber mit der MünchnerJugendWedekind hatte am 7.6.1909 notiert, dass er „Stein der Weisen […] an die ‚Jugend‘ sende“ [Tb], an die „Jugend. Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben“ (herausgegeben und verlegt von Georg Hirth, Chefredakteur: Siegfried Sinzheimer) in München (Lessingstraße 1) [vgl. Adreßbuch für München 1909, Teil III, S. 137]. Er schickte der Zeitschrift einen der „Durchschläge“ der „maschinenschriftlichen Abschrift“ seines Versdramas, die er am 26.4.1909 in einem „Münchner Schreibbüro“ [KSA 6, S. 902] hatte anfertigen lassen [vgl. Wedekind an Jugend, 7.6.1909], möglicherweise das von den „Süddeutschen Monatsheften“ zurückerhaltene Exemplar (siehe oben). Wedekind erhielt ausweislich seines Kontobuchs bereits am 14.6.1909 das Honorar – „Honorar von der Jugend für Stein der Weisen 500“ [KSA 6, S. 907] – und suchte die Redaktion, um eine Änderung am Text zu überbringen [vgl. KSA 6, S. 902], am 15.6.1909 nochmals auf: „Besuch auf der Jugend“ [Tb]. Der Vorabdruck seines ersten Versdramas ist dann in der Münchner „Jugend“ erschienen [vgl. Frank Wedekind: Der Stein der Weisen. Eine Geisterbeschwörung. In: Jugend, Jg. 14, Bd. 1, Nr. 30, 22.7.1909, S. 694-706]. handelseinig geworden bin.

In Bezug auf BerlinZusammenhang nicht sicher ermittelt; möglicherweise ging es darum, dass auch „Die neue Rundschau“ in Berlin einen Vorabdruck von „Der Stein der Weisen“ abgelehnt hatte [vgl. Oscar Bie an Wedekind, 10.5.1909]. bin ich vollkommen Ihrer Ansicht.

Mit besten Grüßen
Ihr ergebener
Frank Wedekind.


12.6.9.

Frank Wedekind schrieb am 2. Juli 1909 in München folgende Postkarte
an Emil Gutmann

Königreich Bayern
Postkarte


Herrn Emil Gutmann
München
Theatinerstrasse 38. |


Sehr geehrter Herr Gutmann!

Für Morgen Samstagden 3.7.1909, an dem Wedekind notierte: „Vorstellung M. v. Keith 1“ [Tb], die Premiere des „Marquis von Keith“ im Rahmen des ersten Wedekind-Zyklus am Schauspielhaus in München (1. bis 30.7.1909). liegen zwei Plätzezwei Karten für die Premiere des „Marquis von Keith“ (siehe oben), die für Emil Gutmann bereit lagen. für Sie an der Kasse.

Mit besten Grüßen
Ihr
F. Wedekind.

Frank Wedekind schrieb am 2. Dezember 1909 in München folgenden Brief
an Emil Gutmann

Herrn Emil Gutmann, Konzertbüreau,
München.


Sehr geehrter Herr Gutmann!

Bezugnehmend auf unsere gestrige UnterredungWedekind hat seine Unterredung mit Emil Gutmann am 1.12.1909 in München im Tagebuch nicht notiert. übertrage ich Ihnen hiermit auf fünf Jahre das alleinige ausschließliche aber in keiner Weise übertragbare Recht, VortragsverträgeEmil Gutmann war darauf spezialisiert, Lesereisen von Schriftstellern zu organisieren. Er war in München und Berlin „der Impresario der Moderne“, der „Schöpfer des ‚reisenden Dichters‘“, der Wedekind und andere Autoren „in den deutschen Städten als Vorleser eigener Werke vor ihr Publikum treten“ ließ [Ein Manager-Schicksal. In: Prager Tagblatt, Jg. 39, Nr. 106, 19.4.1914, S. 11]. für mich abzuschließen.

Hochachtungsvoll
Frank Wedekind.


München, 2.12.9.

Emil Gutmann schrieb am 5. Januar 1910 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[Hinweis in Wedekinds Brief an Emil Gutmann vom 6.1.1910 aus München:]


[...] in Erwiderung Ihrer Zuschrift vom 5.1.10. [...]

Frank Wedekind schrieb am 6. Januar 1910 in München folgenden Brief
an Emil Gutmann

Sehr geehrter Herr Gutmann!

in Erwiderung Ihrer Zuschrift vom 5.1.10.nicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Emil Gutmann an Wedekind, 5.1.1910. Das Schreiben könnte mit dem wenige Tage zurückliegenden Gespräch zu tun gehabt haben, das Wedekind am 27.12.1909 notierte: „Besuch bei Emil Gutmann.“ [Tb] übersende ich Ihnen anliegenden Checknicht überliefert. Wedekind notierte den Scheck am 6.1.1910 in seinem Kontobuch: „An E. Gutmann […] Check Provision M. 252.50 ₰“ – eine Vermittlungsprovision für den Theateragenten Emil Gutmann..

In vorzüglicher Hochschätzung
Frank Wedekind.


München 6.1.10.

Frank Wedekind schrieb am 7. Januar 1910 in München folgende Postkarte
an Emil Gutmann

Königreich Bayern
Postkarte


Herrn Emil Gutmann
München
Theatinerstrasse 38. |


Sehr geehrter Herr Gutmann! In der NotizDie Notiz ‒ ein bisher unbekannter Text Wedekinds ‒ wurde breit gestreut als anonyme Pressenotiz veröffentlicht: „Die Direktion Stollberg – Schmederer vom Münchener Schauspielhaus hat Frank Wedekind und seine Gattin für den Monat Juli dieses Jahres zu einem einunddreißigtägigen Gastspiel engagiert. Zur Aufführung gelangen folgende Dramen: ‚Der Marquis von Keith‘, ‚So ist das Leben‘, ‚Hidalla‘, ‚Musik‘, ‚Erdgeist‘, ‚Der Liebestrank‘, ‚Zensur‘ und ‚Der Kammersänger‘.“ [Leipziger Tageblatt, Jg. 104, Nr. 11, 12.1.1910, 4. Beilage, S. (1)] Sie erschien so in zahlreichen Zeitungen, darunter „Berliner Tageblatt“ [Jg. 39, Nr. 20, 12.1.1910, Abend-Ausgabe, S. (3)], „Salzburger Volksblatt“ [Jg. 40, Nr. 8, 12.1.1910, S. 7], „Grazer Tagblatt“ [Jg. 20, Nr. 13, 13.1.1910, Morgen-Ausgabe, S. 17], „Generalanzeiger der Stadt Mannheim und Umgebung“ [Nr. 21, 14.1.1910, S. 3], „Neues Wiener Journal“ [Jg. 18, Nr. 5833, 18.1.1910, S. 8]. Sie erschien in leicht komprimierter Form, aber ebenfalls so, dass in dieser Ankündigung des Wedekind-Zyklus am Münchner Schauspielhaus vom 1. bis 31.7.1910 nicht eigens gesagt ist, dass Wedekind die genannten Stücke verfasst hat, auch in den „Münchner Neuesten Nachrichten“ [Jg. 63, Nr. 15, 12.1.1910, Vorabendblatt, S. 2]. über mein Gastspiel habe ich absichtlich vermieden zu erwähnen das/ß/ die Stücke von mir sind, um der Notiz dadurch etwas Selbstverständlicheres zu geben. Nachdem Sie die Liebenswürdigkeit haben, die Notiz versenden zu wollen, würde ich Sie höflichst ersuchen ohne mich zu benachrichtigen nichts daran ändern zu wollen.

Indem ich Ihnen für Ihre Liebenswürdigkeit meinen besten Dank sage

In vorzüglicher Hochschätzung
Frank Wedekind.

Emil Gutmann schrieb am 11. März 1910 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[1. Hinweis in Wedekinds Kontobuch vom 12.3.1910:]


Von Gutmann Honorar für Vortrag in Prag [...]


[2. Hinweis in Wedekinds Brief vom 16.3.1910 aus München:]


Mit bestem Dank bestätige ich Ihnen den Empfang [...] Honorar für den Vortrag in Prag [...]

                                                                                            


          

Frank Wedekind schrieb am 16. März 1910 in München folgenden Brief
an Emil Gutmann

FRANK WEDEKIND.


MÜNCHEN, den
16.III 10.
Franz Josefstr. 42/II.
Prinzregentenstraße 50


Sehr geehrter Herr Gutmann!

Mit bestem Dank bestätige ich Ihnen den EmpfangHinweis auf ein nicht überliefertes Begleitschreiben zur Geldsendung; erschlossenes Korrespondenzstück: Emil Gutmann an Wedekind, 11.3.1910. von M. 187,75 Wedekind hat im Kontobuch am 12.3.1910 den Betrag von 187,75 Mark als Einnahme notiert und vermerkt: „Von Gutmann Honorar für Vortrag in Prag minus Provision“ – den vorliegenden Brief, der den Empfang des Honorars bestätigt, hat er erst vier Tage später geschrieben. als Honorar für den Vortrag in PragWedekind notierte am 4.3.1910 vor Ort seinen „Vortrag in Prag“ [Tb], den er um 19.30 Uhr im Vortragssaal des Hotel Central hielt, wie die Presse angekündigt hat: „Der viel umstrittene Autor von ‚Frühlingserwachen‘, ‚Erdgeist‘ ec. wird morgen 7½ Uhr Abends im Zentralhotel am Vortragstische erscheinen. Sein Programm umfaßt die zweite Szene aus dem Drama ‚Die Zensur‘, aus ‚Totentanz‘ drei Szenen und zum Schluß eine Auswahl lyrischer und humoristischer Gedichte, die der Elf Scharfrichterzeit angehören“ [Vorlesung Frank Wedekind. In: Prager Abendblatt, Jg. 44, Nr. 50, 3.3.1910, S. 6] – das war das zuerst bei dem Wedekind-Abend im Bayerischen Hof in München am 25.11.1908 gebotene Programm. abzüglich Ihre Provision. Die gewünschte Vollmachtnicht überliefert. lege wir/ich/ unterzeichnet bei.

Mit ergebensten Grüßen
Ihr
Frank Wedekind.


[Beilage 1:]


[Foto]

Tilly Wedekind als „Lulu in Erdgeist |

Tilly Wedekind


[Beilage 2:]


[Foto]

Emil Gutmann schrieb am 26. April 1910 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[Hinweis in Wedekinds Brief an Emil Gutmann vom 8.5.1910 aus München:]


[...] in Erwiderung Ihres Geehrten vom 26.4. [...]

Frank Wedekind schrieb am 8. Mai 1910 in München folgenden Brief
an Emil Gutmann

Sehr geehrter Herr Gutmann,

in Erwiderung Ihres Geehrtenzeitgenössisch in Geschäftskorrespondenz übliche Verkürzung, statt: geehrten Schreibens. vom 26.4.Schreiben nicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Emil Gutmann an Wedekind, 26.4.1910. übersende ich Ihnen inliegend eine Anzahl Kritikennicht überliefert; Besprechungen von Gastspielen (Zeitungsausschnitte), die dem Brief einmal beilagen., alles was ich über Gastspiele finden kann.

In vorzüglicher Hochschätzung
Frank Wedekind.


8.5.10.

Frank Wedekind schrieb am 29. Mai 1910 in München folgenden Brief
an Emil Gutmann

Sehr geehrter Herr Gutmann!

InliegendDie Briefbeilage ist nicht erhalten. übersende ich Ihnen einen Antrag von Heidelbergnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Harmonie-Gesellschaft an Wedekind, 28.5.1910. Die Harmonie-Gesellschaft in Heidelberg (Hauptstraße 110) [vgl. Adreßbuch der Stadt Heidelberg für das Jahr 1910, S. 472], ein Kulturverein mit etwa 500 Mitgliedern (1. Vorsitzender war der Bankdirektor Philipp Hefft), dürfte eine Lesung von Wedekind angefragt haben. unter M. 400 würde ich natürlich nicht gern in Heidelberg vortragenFrank Wedekind unternahm erst vom 6. bis 8.2.1911 eine Vortragsreise nach Heidelberg, wo er mit Tilly Wedekind am 7.2.1911 auftrat: „Gemeinsamer Vortrag in der Harmonie.“ [Tb].

Mit besten Grüßen
Hochachtungsvoll
Ihr
Frank Wedekind.


29.5.10.

Emil Gutmann schrieb am 1. Januar 1911 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[Hinweis in Wedekinds Brief an Emil Gutmann vom 2.1.1911 aus München:]


[...] Dank für Ihren freundlichen Neujahrsglückwunsch [...]

Frank Wedekind schrieb am 2. Januar 1911 in München folgenden Brief
an Emil Gutmann

Sehr geehrter Herr Gutmann!

Empfangen Sie meinen verbindlichsten Dank für Ihren freundlichen Neujahrsglückwunschnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Emil Gutmann an Wedekind, 1.1.1911. den ich ebenso herzlich erwidere.

Inliegend der unterzeichnete Vertrag nicht überliefert. Der Vertrag dürfte Wedekinds Gastspiel vom 23. bis 29.1.1911 an der Kleinen Bühne in Wien geregelt haben, wo am 23.1.1911 „Der Stein der Weisen“ uraufgeführt wurde.für die kleine Bühne. ,,Mit allen Hunden gehetzt“ möchte ich aus verschiedensten Gründen nicht an der kleinen Bühne aufführen, hauptsächlich auch deshalb weil die Zeit für eine genügende Einstudierung viel zu kurz wäre.

Direktor Willy NordauWilhelm Nordau in Kassel (obere Königstraße 39) [vgl. Adreßbuch der Residenzstadt Cassel für das Jahr 1911, Teil IV, S. 244], Direktor des dortigen Residenztheaters [vgl. Neuer Theater-Almanach 1911, S. 361]. in Cassel fragt in Beiliegendemzeitgenössisch in Geschäftsbriefen übliche Verkürzung, statt: in beiliegendem Schreiben. Das Schreiben ist nicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Willy Nordau an Wedekind, 30.12.1910. an, ob wir noch einmal noch einmalWedekind war vom 9. bis 15.12.1910 zu einem Gastspiel „Der Liebestrank“ (Premiere: 12.12.1910) am Residenztheater (Direktion: Willy Nordau) in Kassel. Er notierte zur dritten und letzten Vorstellung am 14.12.1910: „Liebestrank vor gänzlich leerem Haus. 10 Personen. Ich verzichte auf 100 M. Mit Direktor und Familie im Hotel“ [Tb]. Ein weiteres Gastspiel in Kassel kam nicht zustande. spielen wollen. Ich würde dafür ,,So ist das Leben“ vorschlagen, das wir kurz z vorherWedekind reiste am 8.2.1911 ab zu Gastspielen am Schauspielhaus in Düsseldorf (hier spielte er am 10. und 11.2.1911 in „So ist das Leben“) und am Deutschen Theater in Köln (hier spielte er am 17. und 19.2.1911 in „Erdgeist“, am 18.2.1911 in „Hidalla“, am 20.2.1911 in „Die Zensur“ und in „Der Kammersänger“) und fuhr von dort am 21.2.1911 zurück nach München. | in Düsseldorf und Cöln spielen, sodaß auch für die nötige Reklame gesorgt wäre.

Ich lege noch einen Brief von Königsbergnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Ludwig Goldstein an Wedekind, 30.12.1910. Dr. phil. Ludwig Goldstein, Feuilletonchef der „Königsberger Hartungschen Zeitung“, war zugleich Vorsitzender des Goethebundes in Königsberg [vgl. Kürschners Deutscher Literatur-Kalender auf das Jahr 1911, Sp. 45] und dürfte Wedekind zu einer Lesung nach Königsberg in Preußen eingeladen haben. Eine Lesung dort wurde im Jahr darauf realisiert, am 4.11.1911, als Wedekind zu einem Gastspiel im Neuen Schauspielhaus (Direktion: Josef Geißel) in Königsberg [vgl. Neuer Theater-Almanach 1911, S. 515] vom 1. bis 5.11.1911 in der Stadt war. bei, würde es aber nicht für praktisch halten eines einzelnen Vortrags wegen die weite Reise zu machen, zumal wenn das Ergebnis der Gastspiele Nürnberg und WienWedekind traf am 12.1.1911 zu einem Gastspiel am Stadttheater in Nürnberg ein, wo er bis zum 18.1.1911 blieb; er reiste am 20.1.1911 von München ab zu dem Gastspiel am Kleinen Theater in Wien, dessen Vertrag mit ihm dem vorliegenden Brief beilag (siehe oben). ein günstiges sein sollte.

Mit dem Ausdruck vorzüglichster Hochschätzung
und ergebenstem Gruß
Ihr
Frank Wedekind.


München 2.1.11.

Frank Wedekind schrieb am 3. Januar 1911 in München
an Emil Gutmann , Emil Gutmann

[1. Hinweis und Zitat bei Antiquariat Düwal (Berlin), Nr. 29245: http://www.duewal.de (zuletzt abgerufen 23.8.2023):]


Wedekind, Frank [...] o.D. (1911). [...]

An einen Herrn Gutmann über geplante Vorträge Wedekinds: [...] „Mit der Vortr.-Rede-Wedekind ... am 3. Februar 11. erkläre ich mich zu den von Ihnen genannten Bedingungen einverstanden“ (1911). [...]


[2. Digitalisat (Ausschnitt) bei Antiquariat Düwal (Berlin), Nr. https://www.antiquariat.de/tigross.jsp;jsessionid=B93CFA03F9F875BECDC5F784806A37B5?id=43214267 (zuletzt abgerufen 23.8.2023):]


Sehr geehrter Herr [Gutmann!]

Mit dem Roda-Rod[a-Wedekind-AbendDas „Konzert-Bureau Emil Gutmann“ annoncierte für den 3.2.1911 (siehe unten) um 20 Uhr im Hotel Vier Jahreszeiten: „Bunter Abend (‚Scherz, Ernst, Satire und Ironie‘) Frank und Tilly Wedekind Roda Roda Vortragsfolge: Frank Wedekind: Der Brand von Egliswyl – Roda Roda: Geschichten aus dem Morgenland – Tilly Wedekind: Lieder aus ‚vier Jahreszeiten‘ (auf der Laute begleitet von Frank Wedekind) – Frank Wedekind: Die Schutzimpfung – Roda Roda: Schwänke.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 64, Nr. 24, 16.1.1911, Generalanzeiger, S. 2] Die Presse meldete: „Frank und Tilly Wedekind und Roda Roda veranstalten gemeinsam [...] im Konzertsaal des Hotels Vier Jahreszeiten einen Bunten Vortragsabend, wobei die Autoren als Interpreten neuer eigener Dichtungen wirken, während Tilly Wedekind eine größere Anzahl Gesänge von Frank Wedekind zum Vortrag bringt, die der Dichter selbst auf der Laute begleiten wird. Für die Veranstaltung wurden populäre Preise festgesetzt.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 64, Nr. 36, 23.1.1911, S. 3] Dann griff die Zensur ein: „‚Scherz, Ernst, Satire und Ironie‘. In dem bereits angekündigten Programm dieses bunten Vortragsabends, den Frank und Tilly Wedekind und Roda Roda am Freitag, 3. Februar, im Jahreszeitensaal veranstalten, hat die Polizeidirektion mehrere Vortragsstücke für die öffentliche Vorlesung verboten. Um einer Verschiebung der Veranstaltung auszuweichen, wurde von einer Beschwerde gegen dieses Verbot abgesehen. Das neue Programm wird in den nächsten Tagen bekanntgegeben werden.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 64, Nr. 42, 26.1.1911, Morgenblatt, S. 2] Das Programm wurde grundsätzlich geändert [vgl. Wedekind an Emil Gutmann, 25.1.1911].] am 3. Februar 11Wedekind notierte am 3.2.1911: „Abend mit Roda Roda in 4 Jahreszeiten.“ [Tb] Die Presse hatte morgens gemeldet: „Heute finden statt: Im Jahreszeitensaal pünktlich 8 Uhr abends der bunte Vortragsabend Frank und Tilly Wedekind und Roda Roda.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 64, Nr. 56, 3.2.1911, Morgenblatt, S. 3] Das „Konzert-Bureau Emil Gutmann“ hatte am Vorabend nochmals angezeigt: „Morgen Freitag, 8 Uhr BUNTER ABEND Frank und Tilly WEDEKIND RODA RODA Rezitationen eigener heiterer und ernster Dichtungen, Schwänke und Schnurren, Lieder zur Laute etc.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 64, Nr. 55, 3.2.1911, Vorabendblatt, S. 3][. erkläre ich mich] zu den von Ihnen gena[nnten Bedingungen] einverstanden. Über d[...] Einakter möchte ich ers[t (...).] Das wird mir Donners[tag (...)] Nachmittag möglich se[in. (...)] finden vormittag od[er (...).]

Mit besten Grüß[en]
Ihr e[rgebener]
[Frank Wedekind.]


Beiliegend meinen Vorschlag für das Frankfurter Programmnicht realisiert.

Frank Wedekind schrieb am 9. Januar 1911 in München folgende Postkarte
an Emil Gutmann

Königreich Bayern
Postkarte


Herrn Emil Gutmann
Konzertbureau
München
Theatinerstrasse 38. |


Sehr geehrter Herr Gutmann!

Eben erhalte ichHinweis auf ein nicht überliefertes Begleitschreiben zum gegengezeichneten Gastspielvertrag (siehe unten); erschlossenes Korrespondenzstück: Louise Dumont an Wedekind, 8.1.1911. unterzeichneten VertragDas von der Direktion des Düsseldorfer Schauspielhauses unterzeichnete Exemplar ist verschollen; überliefert ist allerdings ein von Wedekind unterzeichnetes Exemplar des Gastspielvertrags, „welcher zwischen dem Schauspielhaus in Düsseldorf, Direktion: Frau Luise Dumont und Herrn Lindemann einerseits und Herrn Frank Wedekind, Schriftsteller in München andererseits [...] geschlossen wurde: Die Direktion des Schauspielhauses in Düsseldorf engagiert Herrn Frank Wedekind und Frau Tilly Wedekind für ein zweimaliges Gastspiel in dem Schauspiel ‚So ist das Leben‘ von Frank Wedekind, das im Schauspielhause in Düsseldorf am Freitag den 10. und Samstag den 11. Februar 1911 zur Aufführung gebracht wird. Herr Frank Wedekind hat im genannten Schauspiel die Rolle des ‚König Nicolo‘, Frau Tilly Wedekind die Rolle der ‚Prinzessin Alma‘ darzustellen. Die übrigen Darsteller des Stückes stellt die Direktion des Schauspielhauses Düsseldorf. Herr Frank Wedekind und Frau Tilly Wedekind erhalten für diese Leistungen ein Honorar von 600 Mark [...]. Herr Frank Wedekind und Frau Tilly Wedekind verpflichten sich, an zwei Proben, die den Aufführungstagen unmittelbar vorangehen, teilzunehmen.“ [Theatermuseum Düsseldorf, Dumont-Lindemann-Archiv, SHD 8008-1] von Frau Dümont-Lindemann, Düsseldorf. Würde Sie aber wie verabredetbei einem Gespräch am 7.1.1911: „Besuch bei Gutmann“ [Tb]. bitten mit Absendung meines Vertrags noch zu warten bis CölnWedekind fuhr am 12.2.1911 von Düsseldorf nach Köln, um dort mit Proben zu beginnen, reiste von Köln am 14.2.1911 für einen Vortrag nach Brüssel und traf am 16.2.1911 wieder in Köln ein, um dort bis zum 20.2.1911 am Deutschen Theater (Direktion: Alfred Bernau) [vgl. Neuer Theater-Almanach 1911, S. 374] in einem Gastspiel aufzutreten (gespielt wurde „Erdgeist“, „Hidalla“, „Die Zensur“ und „Der Kammersänger“) [vgl. Tb]. entschieden ist.

Mit hochachtungsvollem Gruß
Ihr
Frank Wedekind.

Frank Wedekind schrieb am 25. Januar 1911 in Wien folgenden Brief
an Emil Gutmann

HOTEL TEGETTHOFFWedekind war seit dem 21.1.1911 in Wien: „Ankunft in Wien. Wir wohnen Hotel Tegetthoff.“ [Tb] Er hat früher schon in diesem Hotel logiert (so bereits 1907, 1908, 1909)., I. JOHANNESGASSE 23, WIEN

TELEGRAMM-ADRESSE: TEGETTHOFFHOTEL, WIEN. INTERNATIONALER HOTEL-TELEGRAPHEN-CODE.


Sehr geehrter Herr Gutmann!

Beiliegend der Kontraktnicht überliefert. Hinweis auf ein nicht überliefertes Begleitschreiben zu einem Gastspielvertrag; erschlossenes Korrespondenzstück: Willy Nordau an Wedekind, 24.1.1911. Willy Nordau, Direktor des Residenztheaters in Kassel [vgl. Neuer Theater-Almanach 1911, S. 361], hatte Interesse an einem weiteren Gastspiel Wedekinds [vgl. Wedekind an Emil Gutmann, 2.1.1911], das nicht zustande kam. von Cassel. Ihr Telegrammnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Emil Gutmann an Wedekind, 25.1.1911. kam mir sehr überraschend. Ich hatte hier noch keine Zeile geschrieben und glaube auch nicht daß ich in diesen Tagen noch dazu komme. Die Premiere verlief über Erwarten gutWedekind, der vom 23. bis 29.1.1911 ein Gastspiel an der Kleinen Bühne in Wien hatte, wo sein Versdrama „Der Stein der Weisen“ (1909) uraufgeführt wurde (insgesamt 7 Vorstellungen), notierte am 23.1.1911: „Um 3 Uhr Generalprobe [...] Um 8 Uhr Vorstellung. [...] Uraufführung von Stein der Weisen. Starker Beifall“ [Tb]. Die Pressekritik zeichnete sich zwar durch „Ungleichgewichtigkeit“ [KSA 6, S. 1005] aus, die Generalprobe und Uraufführung waren gleichwohl ein Erfolg [vgl. KSA 6, S. 1014-1016]: „Der ‚Stein der Weisen‘ wurde gestern nachmittag zuerst einem geladenen Publikum vorgeführt, das der interessanten und originellen Dichtung mit großem Interesse folgte.“ [E.B.: Frank Wedekind in der Kleinen Bühne. In: Neues Wiener Journal, Jg. 19, Nr. 6199, 24.1.1911, S. 8] „Wedekind als Darsteller des Alchimisten [...] ist ein sehr guter Sprecher, und er verstand es, den geistigen Gehalt seiner Rolle herauszuschälen. Das Publikum dankte ihm durch freundlichen Beifall, der auch Frau Tilly Wedekind, die sich in der Verwandlungsrolle als gewandte Schauspielerin erwies, [...] in gleichem Maße galt.“ [Frank Wedekind in der „Kleinen Bühne“. In: Neues Wiener Tageblatt, Jg. 45, Nr. 24, 24.1.1911, S. 13] „Wedekind spielt selbst mit seiner starren Eindringlichkeit den Alchimisten, seine Frau Tilly die Metamorphose von Lehrling, Balletteuse und Narr mit intelligenter Deklamation. Man applaudierte ihnen sehr lebhaft.“ [c.h.: Kleine Bühne. In: Die Zeit, Jg. 10, Nr. 2994, 24.1.1911, Morgenblatt, S. 3] „Das Publikum war von dem Gebotenen mehr bestürzt als begeistert. Aber das war es vermutlich, was Wedekind hatte erreichen wolle.“ [Kleine Bühne. In: Wiener Abendpost. Beilage zur Wiener Zeitung, Nr. 19, 24.1.1911, S. 7] „Die Dichtung übte stärkere Wirkung, als man gedacht, ihre grandiose Führung zwang auch Gegner in den Bann. Die Fülle der in diesem Buch souverän gebändigten Elemente nahm bald gefangen.“ [p.f.: Wedekind in Wien. In: Wiener Allgemeine Zeitung, Nr. 9845, 25.1.1911, S. 3] „‚Der Stein der Weisen‘, die neueste Dichtung Frank Wedekinds, [...] hat zu Recht Aufsehen erregt. Dieses Werk Wedekinds ist von solcher dramatischer Kraft, so erfüllt von bizarren Gedanken und doch wieder dichterischen Feinheiten, daß das Interesse, das ihm entgegengebracht wird, über die literarischen Kreise weit hinausgeht, wie der starke Besuch beweist, den die Kleine Bühne gegenwärtig zu verzeichnen hat.“ [Frank Wedekind in der Kleinen Bühne. In: Arbeiter-Zeitung, Jg. 23, Nr. 26, 26.1.1911, Morgenblatt, S. 7], aber gestern Abendder 24.1.1911. Der Hinweis erlaubt die Datierung des vorliegenden Briefs auf den Folgetag. war der Besuch sehr schwachWedekind notierte zur zweiten Vorstellung seines Versdramas „Der Stein der Weisen“ an der Kleinen Bühne in Wien am 24.1.1911: „2. Vorstellung. Das Haus ist leer“ [Tb]. Sein Stück wurde gleichwohl nach der vierten Vorstellung verlängert, wie er am 26.1.1911 festhielt: „Wie verlängern das Gastspiel um zwei Tage.“ [Tb]. Am 3.IIEmil Gutmann organisierte eine bereits angekündigte Veranstaltung [vgl. Wedekind an Emil Gutmann, 3.1.1911], die am 3.2.1911 mit Frank und Tilly Wedekind sowie Alexander Roda Roda im Hotel Vier Jahreszeiten stattfinden sollte, beworben als „Bunter Abend (‚Scherz, Ernst, Satire und Ironie‘)“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 64, Nr. 24, 16.1.1911, Generalanzeiger, S. 2], und auch stattfand. Wedekind notierte am 3.2.1911: „Abend mit Roda Roda in 4 Jahreszeiten.“ [Tb] Die Presse hatte morgens gemeldet: „Heute finden statt: Im Jahreszeitensaal pünktlich 8 Uhr abends der bunte Vortragsabend Frank und Tilly Wedekind und Roda Roda.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 64, Nr. 56, 3.2.1911, Morgenblatt, S. 3] Das „Konzert-Bureau Emil Gutmann“ hatte am Vorabend nochmals angezeigt: „Morgen Freitag, 8 Uhr BUNTER ABEND Frank und Tilly WEDEKIND RODA RODA Rezitationen eigener heiterer und ernster Dichtungen, Schwänke und Schnurren, Lieder zur Laute etc.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 64, Nr. 55, 3.2.1911, Vorabendblatt, S. 3] könnte ich vielleicht zwei Akte aus Oaha vorlesenWedekinds Vorschlag reagiert auf ein Zensurverbot, die angekündigte Veranstaltung am 3.2.1911 (siehe oben) betreffend; „die Polizeidirektion“ München hatte „mehrere Vortragsstücke für die öffentliche Vorlesung verboten.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 64, Nr. 42, 26.1.1911, Morgenblatt, S. 2] Die Presse berichtete über die Programmänderung: „‚Scherz, Ernst, Satire und Ironie‘. Das Programm des bunten Vortragsabends am Freitag, 3. Febr., im Jahreszeitensaale wurde infolge des Polizeiverbotes nunmehr wie folgt festgestellt: Frank Wedekind wird zwei Akte seiner noch unaufgeführten Witzblatt-Satire ‚Oaha‘ vorlesen, Roda Roda eine Humoreske ‚Die Hausfrau, die Wirtschaft und die Sekretärin‘, sowie eine reiche Auswahl neuer Schwänke und Schnurren; Tilly Wedekind wird nach einer kurzen Einleitung (‚Aufklärungen‘) Frank Wedekinds von diesem auf der Laute begleitet, folgende Lieder singen: Der Taler, Die Wetterfahne, Franziskas Abendlied, Des Glückes Laune, Der blinde Knabe, Das arme Mädchen, Ilse, Brigitte B., Mein Lieschen.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 64, Nr. 47, 29.1.1911, S. 3]. Das ist das einzige, was ich in München noch nicht vorgelesen habe. Sonst wüßte ich keinen Ausweg als meine Mitwirkung wegfallen zu lassen.

Mit besten Grüßen
Ihr
ergebener Frank Wedekind.

Emil Gutmann schrieb am 25. Januar 1911 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[Hinweis in Wedekinds Brief an Emil Gutmann vom 25.1.1911 aus Wien:]


Ihr Telegramm kam mir sehr überraschend.

Frank Wedekind schrieb am 2. März 1911 in München
an Emil Gutmann

[Zitat in J. A. Stargardt: Katalog 699 (2013), Nr. 403:]


Mit bestem Dank empfangen Sie die beiden Kritikennicht identifiziert (Zeitungsausschnitte), wohl nicht überliefert. zurück nebst einem Checknicht überliefert; wohl ein Scheck für Emil Gutmanns Vermittlungen. zur Begleichung meiner Schuldigkeit. Für Samstag Abendder 4.3.1911, an dem Wedekind notierte: „Premiere von Stein der Weisen mit Sang der Seele.“ [Tb] Wedekinds Versdrama „Der Stein der Weisen“ hatte an diesem Abend um 19.30 Uhr am Münchner Schauspielhaus (Direktion: Georg Stollberg) seine Münchner Premiere, zusammen mit dem anschließend gespielten Stück „Der Sang der Seele“ (1909) von Edward Locke (deutsch von Erich Motz): „Samstag, den 4. März. Gastspiel Frank Wedekind und Frau. Erstaufführung: Der Stein der Weisen Eine Geisterbeschwörung von Frank Wedekind [...] Hierauf: Uraufführung: Der Sang der Seele. (The Climax). 3 Alte von Edward Locke.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 64, Nr. 106, 4.3.1911, General-Anzeiger, S. 2] werde ich mir gestatten, Ihnen zwei Plätzezwei Karten für die Premiere am 4.3.1911 (siehe oben). zuzusenden [...]

Frank Wedekind schrieb am 15. März 1911 in München
an Emil Gutmann

[1. Hinweis, Referat und Zitat in Leo Liepmannssohn: Katalog 46 (1921), Nr. 742:]


Wedekind, (Frank) [...] 18.3.11. [...]

Ablehnung eines Engagements. „An demselben Theater bin ich schon einmal ohne einen Pfennig Ertrag geblieben.“


[2. Hinweis und Zitat in Antiquariat Hassfurther: Katalog 17 (1993), Nr. 292:]


WEDEKIND, Frank [...] 15.III.(19)11. [...]

„An demselben Theater bin ich auf eine solche Abmachung hin schon einmal ohne einen Pfennig Ertrag geblieben...“


Frank Wedekind schrieb am 11. Juli 1911 in München folgende Postkarte
an Emil Gutmann

Königreich Bayern
Postkarte


Herrn Emil Gutmann
Konzertbureau
München
Theatinerstrasse 38.


Sehr geehrter Herr Gutmann!

besten Dank für das Anerbieten von KrelingerZusammenhang nicht ermittelt. Es dürfte sich um einen Vorschlag des Theatergeschäftsbüros Ludwig Crelinger (Inhaber: Richard Feitsch) in Berlin (Mittelstraße 38) [vgl. Berliner Adreßbuch 1911, Teil I, S. 422] gehandelt haben., von dem ich leider keinen Gebrauch machen kann.

Mit besten Grüßen
Ihr
Frank Wedekind.

Frank Wedekind schrieb am 15. Juli 1911 in München
an Emil Gutmann

[Hinweis und Zitat in J. A. Stargardt: Katalog 580 (1967), Nr. 315:]


WEDEKIND, Frank [...]. (München) 15.VII.1911. [...]

An den Theateragenten Emil Gutmann. „... ein solches Serienspiel [wäre] wohl eher geeignet, meinen Kurs gegenüber dem StadttheaterZusammenhang nicht ermittelt; möglicherweise ging es um das Stadttheater Nürnberg, an dem Wedekind vom 14. bis 17.1.1911 ein Gastspiel hatte. zu drücken, statt ihn zu erhöhen ...“

Frank Wedekind schrieb am 22. Oktober 1911 in München folgenden Brief
an Emil Gutmann

Sehr geehrter Herr Gutmann!

Selbstverständlich bringe ich für meine RolleWedekind spielte bei seinem Gastspiel in „König Nicolo“ am Neuen Schauspielhaus in Königsberg (Direktion: Josef Geißel) vom 1. bis 5.11.1911 die Titelrolle; er hat dazu am 12.10.1911 notiert: „Mit Gutmann Königsberg abgeschlossen.“ [Tb] meine KostümeWedekind, am Vorabend in Königsberg eingetroffen, notierte dort am 31.10.1911: „Generalprobe mit Kostüm.“ [Tb] Das Rollenkostüm der von Wedekind gespielten Titelrolle im „König Nicolo“ (siehe oben) bestand „in höfischer Kleidung“, wobei das Auftreten „als Hofnarr [...] diskret durch eine entsprechende Kopfbedeckung angedeutet“ war, ergänzt durch „einen kurzen Narrenstab“ [KSA 4, S. 290]. nach Königsberg bri mit und ersuche Sie dem Theater das mitzutheilen.

Für Ihre Verhandlungen mit der PolizeiEmil Gutmann dürfte sich über die Aufführung von „König Nicolo“ in Königsberg (siehe oben) mit der dortigen Zensurbehörde verständigt haben. meinen besten Dank.

Mit besten Grüßen
Ihr ergebener
Fr Wedekind.


22.10.11.

Emil Gutmann schrieb am 27. Oktober 1911 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[Hinweis in Tilly Wedekinds Brief an Frank Wedekind vom 28.10.1911 aus München:]


[…] ich sende Dir anbei einen Brief von Gutmann.

Frank Wedekind und Tilly Wedekind schrieben am 31. Dezember 1911 in München
an Emil Gutmann , Elsa Gutmann

[Hinweis und Zitat in Karl Ernst Henrici: Katalog 107 (1926), Nr. 590:]


Wedekind, Frank [...]. Eigh. Widmung [...] auf: Felix und Galathea. Berlin o.J. 16 Seiten.

„Herrn und Frau Emil Gutmann senden die schönsten Glückwünsche zu Neujahr 1912. Frank, Tilly Wedekind.“

Emil Gutmann schrieb am 11. Januar 1912 in München folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[Hinweis in Tilly Wedekinds Brief an Frank Wedekind vom 12.1.1912 aus München:]


Guttmann’s Briefe lege ich bei.

Frank Wedekind schrieb am 12. Februar 1912 in München
an Emil Gutmann

[Hinweis und Zitat in Karl Ernst Henrici: Katalog 154 (1929), Nr. 659:]


Wedekind [...] 12.II.1912. [...]

An Gutmann: „In Coblenz erzählte mir Herr Direktor SchröderWedekind hat während seines Aufenthalts vom 18. bis 22.1.1912 in Koblenz, wo er am Stadttheater (Direktion: Ludwig Meinecke, Oberregie und Geschäftsleitung: Karl Ludwig Schröder) [vgl. Neuer Theater-Almanach 1912, S. 352] ein Gastspiel in „König Nicolo“ (20.1.1912) gab, Karl Ludwig Schröder dem Tagebuch zufolge fast täglich getroffen – so am 18.1.1912 („Mit Schröder und seinen Leuten im Restaurant der Festhalle“), 19.1.1912 („Abends mit [...] Schröder in der Festhalle und im Schloßcafé“), 20.1.1912 („Weinstube mit Schröder und Frau“) und 21.1.1912 („Zu Mittag bei Schröder“)., dass Sie ihm auf seinen Vorschlag mit der Vereinigungder Verband Rheinisch-Westfälischer Theaterleiter, gegründet am 15.3.1911 in Düsseldorf; Schriftführer und Schatzmeister war Karl Ludwig Schröder (siehe oben). Rheinischer Theaterdirektoren Gastspiele für mich abzuschliessen, geschrieben hätten, dass ich sehr besetzt sei und deshalb mit der Vereinigung nicht abschließen möchte ...“


[Hinweis und Referat in J. A. Stargardt: Katalog 448 (1940), Nr. 208:]


WEDEKIND, Frank [...] 12.II.1912. [...]

An Gutmann: Betrifft [...] Gastspielverträge mit der „Vereinigung Rheinischer Theaterdirektoren.“


Frank Wedekind schrieb am 18. April 1912 in München folgenden Brief
an Emil Gutmann

Sehr geehrter Herr Gutmann!

Inliegend der Vertragnicht überliefert; der Gastspielvertrag für das Gastspiel am Intimen Theater (Direktion: Hans Blum) [vgl. Neuer Theater-Almanach 1912, S. 574] in Nürnberg vom 20. bis 27.5.1912 (gespielt wurde jeweils dreimal „Musik“, „Der Liebestrank“ und „Die Zensur“ sowie einmal „Der Kammersänger“). für Nürnberg. Zu den neuen RepertoirenListen von Wedekinds Stücken, die einstudiert waren und aktuell gespielt werden konnten., die ich habe drucken lassen erwarte ich in den nächsten Tagen noch einige Plakatbildernicht überliefert.. Sobald ich sie erhalten werde ich Ihnen 50 Exemplare schicken. Inliegend ein Briefnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Ludwig Goldstein an Wedekind, 16.4.1912. Dr. phil. Ludwig Goldstein, Theaterkritiker und Feuilletonchef der „Königsberger Hartungschen Zeitung“ [vgl. Kürschners Deutscher Literatur-Kalender auf das Jahr 1911, Sp. 533], dürfte Wedekind ein „Franziska“-Gastspiel am Stadttheater in Königsberg vorgeschlagen haben, das nicht zustande kam. von Herrn Dr. Goldstein in Königsberg. Vielleicht wäre es möglich am Stadttheater in Königsberg mit | „Franziska“ zu gastieren.

Mit besten Grüßen
Ihr ergebener
Frank Wedekind.


18.4.12.

Frank Wedekind schrieb am 19. Juni 1912 in Berlin folgenden Brief
an Emil Gutmann

Geehrter Herr Guttmann

ich werde um ½ 5 Uhr bei Ihnenum 16.30 Uhr am 19.6.1912 in Berlin: „Unterredung mit Gutmann.“ [Tb] Privatadresse und Sitz des Konzertbüros Emil Gutmann in Berlin – Eintrag in das Berliner Handelsregister am 16.1.1912 [vgl. Berliner Tageblatt, Jg. 41, Nr. 34, 19.1.1912, Abend-Ausgabe, 2. Beiblatt, S. (3)] – war Karlsbad 33, 3. Stock [vgl. Berliner Adreßbuch 1913, Teil I, S. 980, 1551]. sein

Mit bestem Gruß
FW.

Emil Gutmann schrieb am 27. Juni 1912 in Berlin folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[1. Hinweis in Frank Wedekinds Postkarte an Tilly Wedekind vom 29.6.1912 aus Dresden:]


Dank für das Telegramm von Gutmann [...]


[2. Hinweis in Tilly Wedekinds Brief an Frank Wedekind vom 29.6.1912 aus Lenzburg:]


Meinen [...] Eilbrief mit Telegramm hast Du wohl erhalten.

Emil Gutmann schrieb am 9. Juli 1912 in Berlin folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[Hinweis in Frank Wedekinds Postkarte an Tilly Wedekind vom 10.7.1912 aus München:>


Von Gutmann [...] erhalte ich täglich Briefe, öffne sie aber nicht.

Frank Wedekind schrieb am 10. Juli 1912 in München folgenden Brief
an Emil Gutmann

Sehr geehrter Herr Gutmann!

Inliegend erlaube ich mir Ihnen Checknicht überliefert; ein Scheck für Emil Gutmanns Gastspiel- und Vortragsvermittlung – für das Gastspiel am Intimen Theater in Nürnberg vom 20. bis 27.5.1912 sowie vermutlich für die „Franziska“-Lesung am 30.3.1912 im großen Foyer des Deutschen Volkstheaters in Wien (oder für die vom Akademischen Verband für Literatur und Kunst veranstaltete „Franziska“-Lesung im Saal der Kleinen Bühne am 29.2.1912 oder für den Liederabend von Frank und Tilly Wedekind am 3.3.1912 ebenfalls im Saal der Kleinen Bühne in Wien). über M. 205 zu übersenden

und zwar für Wien M. 30
für Nürnberg M. 175
Summe. M. 205

Leider hat mir mein Arztder praktische Arzt Dr. med. Johannes Hauschildt in München (Nicolaistraße 7) [vgl. Adreßbuch für München 1912, Teil I, S. 226]; den letzten Besuch bei seinem Hausarzt hat Wedekind am 20.10.1911 notiert: „Wegen Hämorrhoiden bei Hauschild“ [Tb]. Ob er Wedekind tatsächlich untersagt hat, Geschäftspost zu erledigen, ist fraglich, wie auch Wedekinds Postkarte an seine Frau nahelegt: „Von Gutmann […] erhalte ich täglich Briefe, öffne sie aber nicht. Gutmann schrieb ich, der Arzt habe es mir verboten.“ [Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 10.7.1912] verboten für die nächsten 8 – 14 Tagen noch untersagt, geschäftliche Angelegenheiten zu erledigen. |

Mitte Juli kommt meine Frau aus der Schweiz zurückTilly Wedekind war seit Mitte Juni 1912 zu Besuch bei ihrer Schwiegermutter in Lenzburg; sie kam am 15.7.1912 mit dem Zug um 17.50 Uhr zurück nach München, wie ihr Mann an diesem Tag notierte: „Um 5 Uhr 50 kommt Tilly mit den Kindern von Lenzburg“ [Tb].. Die Geschäfte werden dann so rasch wie möglich erledigt sein.

Mit besten Grüßen
Ihr ergebener
Frank Wedekind.

Frank Wedekind schrieb am 7. Dezember 1912 in München
an Emil Gutmann

[Hinweis und Zitat in Leo Liepmannssohn: Katalog 46 (1921), Nr. 743:]


Wedekind (Frank) [...] München, 7.12.12. [...]

Interessanter Brief, in Vortrags- u. juristischen Angelegenheiten: „Die gemeinsamen Gesangsvorträge mit meiner Frau möchte ich vorderhand überhaupt außer Acht lassen und im nächsten Jahr mit ernsten Vorträgen über moderne Ethik beginnen, in der Art wie sie Harden über Politik hältWedekind hatte am 15.11.1912 den letzten Vortrag Maximilian Hardens in München besucht: „Mit Tilly in Hardenvortrag Balkan.“ [Tb] Die Presse vermerkte diesen Besuch: „Wie groß das Verlangen nach Klarheit über die politische Lage ist, bewies der gestrige Vortrag Maximilian Hardens. Hunderte wollten von dem Mann der ‚Zukunft‘ wenigstens etwas über die Gegenwart unterrichtet werden. In der Garderobe schon entstanden förmliche Balkanwirren, und im Saal, in dem man Politiker, Männer der Wissenschaft, Schriftsteller, wie Richard Voß, Frank Wedekind, Justizrat Dr. Bernstein, Roda Roda, den man auf dem Kriegsschauplatz wähnte, den Leibarzt Bismarcks Geheimrat Dr. Schweninger, sah, war kein Platz mehr frei.“ [H.R.: Harden über die politische Lage. In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 65, Nr. 587, 17.11.1912, Vorabendblatt, S. 4].“

Frank Wedekind schrieb am 21. Dezember 1912 in München
an Emil Gutmann

[Hinweis und Zitat in J. A. Stargardt: Katalog 532 (1957), Nr. 191:]


WEDEKIND, Frank [...]. München 21.XII.1912. [...]

An den Theateragenten Emil Gutmann. „... Dank für Ihre für mich so günstige ZeugenaussageZusammenhang nicht eindeutig ermittelt; es könnte sich um die publizistische Auseinandersetzung um die Einladung Wedekinds an die Universität Dublin gehandelt haben, in der Wedekind zur Richtigstellung einen offenen Brief verfasst hatte [vgl. Wedekind an Münchner Neueste Nachrichten, 10.12.1912]; Emil Gutmann könnte sich in der Abgelegenheit zu Gunsten Wedekinds geäußert haben. Oder es ging um etwas anderes, das mit einer Sendung vom Vortrag zu tun gehabt haben kann. Wedekind notierte am 20.12.1912: „Beitrag an Gutmann.“ [Tb] Unklar ist, um welchen Beitrag es sich handelt. ...“

Frank Wedekind schrieb am 15. Januar 1913 in München
an Emil Gutmann

[Hinweis und Zitat in F. A. Stargardt: Katalog 645 (1989), Nr. 395:]


WEDEKIND, Frank [...]. 15.I.1913.

An den Agenten Gutmann, den er ersucht, „mit Vereinen die nicht M. 500 zu zahlen bereit sind keine Abschlüsse zu treffen, sondern abzuwarten ob diese ... nicht ein oder mehrere Jahre später das Honorar zahlen können ...“

Emil Gutmann schrieb am 16. Januar 1913 in Berlin folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[Hinweis in Wedekinds Brief an Emil Gutmann vom 27.1.1913 aus München:]


Mit bestem Dank für Ihre geehrten Zeilen vom 16.I […]

Frank Wedekind schrieb am 27. Januar 1913 in München folgenden Brief
an Emil Gutmann

Sehr geehrter Herr Gutmann!

Mit bestem Dank für Ihre geehrten Zeilen vom 16.Inicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Emil Gutmann an Wedekind, 16.1.1913. theile ich Ihnen mit daß meine Frau nicht beabsichtigt im nächsten Herbst an diesen Vorträgennicht ermittelt. theilzunehmen.

Mit besten Grüßen
Ihr ergebener
Frank Wedekind.


27.I.13.

Emil Gutmann schrieb am 7. März 1913 in Berlin folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[Hinweis in Wedekinds Brief an Emil Gutmann vom 8.3.1913 aus München:]


[…] Dank für Ihre Aufforderung […]

Frank Wedekind schrieb am 8. März 1913 in München folgenden Brief
an Emil Gutmann

Sehr geehrter Herr Gutmann!

Mit verbindlichstem Dank für Ihre Aufforderungnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Emil Gutmann an Wedekind, 7.3.1913. – Emil Gutmann vertrat als inzwischen in Berlin tätiger Konzertagent Felix Weingartner mit besonderem Engagement, da die Berliner Generalintendantur dem Wiener Musiker öffentliche Auftritte verweigerte, wie dieser sich erinnerte: „Der Konzertagent Emil Gutmann, ein Sohn des bekannten Wieners Albert Gutmann, war auf die glänzende Idee gekommen, in der weiteren Umgebung Berlins, wo mich der Arm der Generalintendantur nicht erreichen konnte, Konzerte unter meiner Leitung zu veranstalten.“ [Felix Weingartner: Lebenserinnerungen. Bd. 2. Hamburg 2014, S. 226] die Felix Weingartner FeierDie Feier zum 50. Geburtstag Felix Weingartners am 2.6.1913 wurde von einem aus Freunden und Verehrern des Musikers zusammengesetzten Komitee organisiert. Sie sollte am 26. und 27.5.1913 in Berlin stattfinden, im Marmorfestsaal des Zoologischen Gartens, als geschlossene Gesellschaft vor geladenem Publikum. Der Jubilar sollte an diesen beiden Tagen zwei Konzerte dirigieren. betreffend theile ich Ihnen mit, daß ich mich sehr freuen werde, mich an der AdresseÜber die Grußadresse berichtete die Presse: „Die Freunde des Dirigenten haben ihm eine künstlerisch ausgestattete Adresse übermittelt, die mehrere hundert Unterschriften aufweist.“ [Felix Weingartners 50. Geburtstag. In: Berliner Tageblatt, Jg. 42, Nr. 273, 2.6.1913, Montags-Ausgabe, S. (2); vgl. Felix Weingartners 50. Geburtstag. In: Neues Wiener Journal, Jg. 21, Nr. 7044, 4.6.1913, S. 7] mit meiner Unterschrift zu betheiligen.

Mit besten Grüßen
Ihr ergebener
Frank Wedekind.


8.3.13.

Emil Gutmann schrieb am 13. März 1913 in Berlin folgendes Erschlossenes Korrespondenzstück
an Frank Wedekind

[Hinweis in Tilly Wedekinds Briefkarte an Frank Wedekind vom 14.3.1913 aus München:]


[...] da der Brief eingeschrieben war, öffnete ich ihn.