Kennung: 889

Hamburg, 20. Dezember 1898 (Dienstag), Brief

Autor*in

  • Heine, Beate

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

BH


Hamburg,
Eichenallée 11.II
d. 20.12.98.


Mein lieber, lieber Freund ‒ machen Sie bitte nicht Ihr strenges Gesicht, wenn Sie nun doch eine Weihnachtskisteein Weihnachtspaket für Wedekind, mit dem vorliegenden Begleitbrief verschickt. bekommen, aber ‒ erstens hatte ich schon, als Ihr Briefvgl. Wedekind an Beate Heine, 15.12.1898. mit dem „ernsten Wort“ kam, Alles besorgt, was ich Ihnen schicken wollte, und zweitens lassen Sie mich auch mal ein ernstes Wort reden.: Warum wollen Sie mir die große Freude nehmen, Sie zu beschenken? Es wäre mir wirklich eine unnatürliche Entbehrung, es nicht zu thun. Nach meinem Mann habe ich zwar noch viele Menschen, die ich gern habe, sehr gern, herzlich gern ‒ aber, wenn ichs recht bedenke ‒ Niemand, der mir | so lieb ist, u. mir so nahe steht, wie Sie. Als wir zusammen waren, da zwang es mich, Ihnen mein innerstes Herz zu zeigen, Dinge mit Ihnen zu besprechen, die ich noch nie besprochen hatte ‒ ich hatte ein ganz schrankenloses Vertrauen u. den Wunsch, mich vor Ihnen so zu zeigen, wie ich wirklich innerlich beschaffen bin. Das ist mir noch nie vorher begegnet ‒ u. sehn Sie, deshalb sind Sie mir so nah ‒ u. deshalb möcht ich Ihnen die Weihnachtskiste schicken, das ist doch klar?? Bitte sagen Sie, daß ich recht habe. Also nun zum Ihnhalt! Die Makronen sind selbstgebacken u. sollen Sie an voriges Jahr erinnern. Der kleine Kalender gehört in’s Portemonnaie, also bei | Ihnen in die Weste. Schlipse u. Handschuh (entschuldigen Sie die Nützlichkeit) sind für die Pariser Reise berechnet ‒ und nun kommt die pièce de résistance(frz.) Hauptgericht, großes Fleischstück; hier: die Hauptsache., die Mappe, deren Einrichtung mir viel Kopfzerbrechen gemacht hat, u. die Ihnen das Arbeiten im Café erleichtern soll. Also, auf geht sie, wenn man die/en/ kleinen Schiebspangen/Knöpfchen/ Schieber im/un/term Schloß herunterschiebt; in die schmale Tasche gehört der Bloc, der, wie ich denke, das Bequemste für Manuskripte ist. Die beschriebenen Blätter sollen in die über der ersten liegende größere Tasche. Federhalter u. Blei sind von mir mit besonderer Andacht ausgesucht, u. bitte, schreiben Sie mir, ob Ihnen der Halter bequem ist. Die Schreibunterlage endlich ist nur durch das Gummiband | gezogen, damit sie nicht rausfällt, zum Schreiben müssen Sie sie einfach rausziehen u. brauchen dann die Mappe selbst nicht auf dem Tisch zu haben, wo doch so wenig Platz ist. So ‒ nun ist’s schon alle, das ist Alles, was ich für Sie habe ‒ thun Sie mir aber bitte die Liebe, mir offen zu schreiben, ob Ihnen das Ding wirklich bequem u. praktisch scheint ‒ ich dachte immer an Ihre schwarze offene Ledertasche, die wollte ich gern durch was Hübscheres ersetzen. Nun ‒ genug, und u. zu Ihrem lieben Brief ‒ haben Sie tausend Dank dafür, ich war ganz glücklich darüber. ‒ Daß ich nicht fragte, weshalb Sie nicht antworteten, lag daran, daß ich erstens doch denke, unsere Einrichtung ist so: Sie | schreiben und ich antworte! Sehn Sie, dann habe ich nie das Gefühl, daß Sie denken,/:/ „Herrgott noch mal, jetzt muß ich endlich antworten!“ ‒ sondern Sie schreiben von Neuem wenn Sie mögen ‒ nicht wahr? Ich will Sie um die Welt nicht zum Schreiben pööksen(in Hamburger Platt) prügeln., u. deshalb fragte ich auch nicht. Würden Sie mal gar zu lange schweigen, so durchbräche ich wohl mal diese selbstgesetzte Schranke! ‒ Also, Ihre Stimmung war schlecht! Ich habe mir schon sowas gedacht, daß Langen Ihnen unerträglich werden würde ‒ ich weiß ja doch von Ihnen, wie er ist u. wie Sie zu ihm stehen. Aber ‒ Grétor!!! Ich habe ganz laut „ach“ geschrien, als ich | lasin Wedekinds Brief [vgl. Wedekind an Beate Heine, 15.12.1898]., daß er in Z. erwartet wird. Von dem müssen Sie uns schreiben; ist er sehr herabgekommen? Also, statt des HaremsWilhelm Weigand kolportiert eine Erzählung Erich Freunds über Kindesmissbrauch im Ateliers des Malers Willy Gretor in Paris: „Als ihn Doktor Freund in einem dieser Werkräume besuchte, öffnete sich plötzlich die Tür eines Nebengelasses und eine splitternackte alte Vettel trat [...] an der Spitze einer kleinen Mädchenschar, Kinder unter vierzehn Jahren, einen Rundmarsch durch den Raum an. Der Maler erklärte, dieser Harem sei sein einziges Vergnügen, und lud seinen Besuch ein, sich zu bedienen, indem er eines der Geschöpfe zu seinem Gebrauch auswählte, was der Bedachte aber dankend ablehnte.“ [Wilhelm Weigand: Welt und Weg. Aus meinem Leben. Bonn 1940, S. 68] jetzt alte Bilder! Carl amüsirte sich herrlich darüber. Nun werden Sie gewiß wieder ganz pariserisch. Sehr, sehr leid that es uns Beiden, zu hören, daß es mit den politischen Dingen nichts wird ‒ das hätten wir Ihnen am Meisten gewünscht. Daß Sie auf FilissaFilissa heißt die Kaiserin in Wedekinds Tanzpantomime „Die Kaiserin von Neufundland“ (1897). u.s.w. bauen, ist sehr richtig u. gut. Aber Carl sowohl als ich denken, daß Sie die Karte „Erdgeist“ streichen sollen. Paris ist ja allerdings nicht Deutschland, aber ‒ Sie sollen jetzt ein neues (abendfüllendes) Drama schreiben und damit wuchern. Sie haben | den Erdgeist genügend ausprobirt, suchen Sie neue, frische Lorbeeren. Wie freue ich mich auf den Kammersänger ‒ der hängt doch nicht mit dem „Gastspiel“ zusammen„Das Gastspiel“ war der ursprünglich vorgesehene Titel von Wedekinds Einakter „Der Kammersänger“ [vgl. KSA 4, S. 323].? ‒ ‒ Von uns ist zunächst zu erzählen, daß wir vor 14 Tagen in Berlin waren, Carl mußte wegen wichtiger Gastspiele verhandeln ‒. u. ich freute mich, meine VerwandtenBeate Heine stammte aus Berlin. Dort lebte ihre Cousine Franka Petersen, zu der sie ein sehr gutes Verhältnis hatte. u. Freunde aufzusuchen. Denken Sie, wen treffen wir im „Fuhrmann HenschelGerhart Hauptmanns Schauspiel „Fuhrmann Henschel“ (1898) war am Deutschen Theater (Direktion: Otto Brahm) in Berlin am 5.11.1898 (Samstag) uraufgeführt worden; die Vorstellung begann um 19.30 Uhr [vgl. Berliner Börsen-Zeitung, Nr. 519, 5.11.1898, Morgen-Ausgabe, S. 12], ebenso die nächsten Vorstellungen am 6. und 7.11.1898 – eine davon dürften Carl und Beate Heine besucht und die Bekannten aus Leipzig getroffen haben, falls diese zur Opernpremiere „Tristan und Isolde“ (siehe unten) nach Berlin gekommen sein sollten, die ebenfalls am 5.11.1898 stattfand.? Merian u. BrecherHans Merian, Schriftsteller, Verlagsbuchhändler und Musikkritiker, lebte nach wie vor in Leipzig (Kantstraße 25) [vgl. Leipziger Adreß-Buch für 1899, Teil I, S. 606], ebenso Gustav Brecher (Czermals Garten 14) [vgl. Leipziger Adreß-Buch für 1899, Teil I, S. 95], Korrepetitor bei der Musikdirektion am Leipziger Stadttheater [vgl. Neuer Theater-Almanach 1899, S. 405].!!! Das war wirklich entzückend, weil so ganz unerwartet ‒ die waren zu einer Musik-PremièreRichard Wagners Oper „Tristan und Isolde“ hatte am 5.11.1898 (Samstag) im Königlichen Opernhaus in Berlin von 19 Uhr bis 23.15 Uhr [vgl. Berliner Börsen-Zeitung, Nr. 519, 5.11.1898, Morgen-Ausgabe, S. 12] Premiere ‒ unter der musikalischen Leitung des neuen Hofkapellmeisters Richard Strauss, der damit erstmals vor das Berliner Publikum trat. Hans Merian und Gustav Brecher (siehe oben) dürften dieser Premiere wegen von Leipzig nach Berlin gereist sein – möglich als Reiseanlass ist aber noch eine andere musikalische Premiere in diesen Tagen, das erste Konzert des Sängerbundes des Berliner Lehrervereins am 4.11.1898 in der Philharmonie. gekommen, wir aßen zusammen zu Abend und ließen uns vorklagen, daß es ohne uns in Leipzig nicht mehr schön sei. Vom Fhuhrmann Henschel haben wir | Beide den gleichen Eindruck empfangen. Es ist wie Carl sagt quälend aber nicht erschütternd ‒ u. ich meine, es ist wieder mal ein Lebensausschnitt von größter, consequentester Treue, u. es packt einen so furchtbar, daß mir beim Herausgehen z.B. die Knieen zitterten, so hin war ich ‒ aber ich habe nicht wie sonst bei Hauptmannschen Sachen das Gefühl einem durch die Kunst geläuterten Kunstwerk gegenüber zu stehen. Zum ersten Mal fühlte ich mich nicht erhoben, erbaut, schön ergriffen ‒ es war nur schrecklich. Uebrigens ist’s wieder mal unendlich fein beobachtet, mit solchem Humor, solcher Schärfe ‒! ‒ ‒ Carl wollte in Berlin einen ErsatzCarl Heine fand ihn doch; Therese Schrodt und Julia Schröffel waren „die zwei neu engagierten Liebhaberinnen“ [Neue Hamburger Zeitung, Jg. 3, Nr. 594, 20.12.1898, Abend-Ausgabe, S. (2)]. für unsere kranke erste Liebhaberin, fand aber Niemand, | dagegen schnappte er dem hiesigen StadttheaterdirektorMax Bachur war zusammen mit Franz Bittong Direktor des Stadttheaters in Hamburg [vgl. Neuer Theater-Almanach 1899, S. 362]. Bachur den „Gollinger“ vor der Nase weg, u. zwar mit Schweighofer’s Gastspiel als GollingerDas Lustspiel „Mathias Gollinger“ (1898) von Oscar Blumenthal und Max Bernstein hatte am 25.12.1898 am Carl Schultze-Theater in Hamburg Premiere (zeitgleich mit der Premiere der Berliner Inszenierung) ‒ ein Gastspiel des Charakterkomikers Felix Schweighofer, der die Titelrolle spielte.. Gott gebe, daß es einschlägt ‒ ich hab das Stück gelesen u. finde es sehr schwach ‒ nur Schweighofer kanns zwingen. Der ist gestern gekommenam 19.12.1898; der Ankunftstag Felix Schweighofers in Hamburg war in der Presse angekündigt: „Felix Schweighofer trifft am Montag in Hamburg ein.“ [Altonaer Nachrichten, Nr. 296, 18.12.1898, Morgen-Ausgabe, S. (2)] u. wir waren mit ihm erst in der KinderkomödieIm Carl Schultze-Theater fand am 19.12.1898 (Montag) keine Kindervorstellung statt; vermutlich wurden lediglich Räumlichkeiten besichtigt. und dann bei PfordteDas berühmte Feinschmecker-Restaurant des Spitzenkochs Franz Pfordte in Hamburg (Plan 10) [vgl. Hamburger Adreß-Buch für 1899, Teil III, S. 457] kultivierte französische Küche, kombiniert mit norddeutschen Regionalgerichten., u. haben uns sehr angefreundet. S. ist ein ungeheuer begabter, enorm fleißiger, sehr ernster Künstler ‒ dabei kindl.-liebenswürdig, trotz seiner 57 Jahre!! Seine Augen sehen oft wie 17jährig aus, blau, blitzend, schelmisch. ‒ Im Theater wurde bisher ZazàDie Premiere des französischen Sittenstücks „Zaza“ (1898) von Pierre Berton und Charles Simon am Carl Schultze-Theater, ein Gastspiel von Helene Odilon vom Deutschen Volkstheater in Wien, fand am 30.10.1898 statt, die letzte Vorstellung am 20.11.1898 (Helene Odilon setzte ihre Gastspielreise in München fort, wo das Stück am 22.11.1898 am Gärtnerplatztheater Premiere hatte). In Hamburg war das fünfaktige Schauspiel allabendlich ausverkauft und sehr erfolgreich. gegeben, dazwischen (FregoliDer berühmte italienische Verwandlungskünstler Leopoldo Fregoli hat sein Gastspiel am Carl Schultze-Theater in Hamburg am 3.12.1898 (Samstag) begonnen ‒ jeweils um 19.30 Uhr begannen die Vorstellungen, in denen er insbesondere Stimmen und Instrumente imitierte, darunter auch sein Programm „El Dorado“ mit 60 Stimmverwandlungen. Zuletzt war für den 12.12.1898 angekündigt, dass „am Montag die Opernparodie ‚Peccato originale‘ (Die Erbsünde) zur Aufführung kommt, in welcher Fregoli alle Personen und Stimmen einer italienischen Oper: Primadonna, Tenor, Sopran, Bariton ec. ec. bis zum Requisitenabräumer und Heroldstatisten allein darstellt, sowie auch alle Gesangspartien zur vortrefflichsten Wirkung bringt.“ [Neue Hamburger Zeitung, Jg. 3, Nr. 579, 11.12.1898, Morgen-Ausgabe, S. (3)], | der Schurke, ließ uns plötzl. angeblich wegen Krankheit im Stich) mußte die Radfahrposse„‚All Heil!‘ Posse mit Gesang und Evolutionen in 6 Bildern aus dem Radfahrerleben“ (1898) von Richard Manz mit Musik von Josef Krägel hatte am 17.12.1898 am Carl Schultze-Theater in Hamburg Premiere. Der Ausruf „All Heil!“ markiert die damalige Radfahrermode. So wurde der „Radfahrermarsch ‚All Heil‘“ bei dem großen „Gala-Radfahr-Saalfest des Radfahrerclubs Nord St. Pauli“ [Altonaer Nachrichten, Nr. 272, 21.11.1898, Abend-Ausgabe, S. (1)] gespielt. Die populäre „Sport-Posse von Richard Manz“ wurde entsprechend rezensiert als ein „ein harmloses Dilettantenstück, das sich vielleicht ganz nett eignen würde zu Aufführungen in Radfahrklubs, das aber nicht auf eine größere Bühne gehört und noch weniger geeignet ist, einen ganzen Abend zu füllen. Es sind Episoden aus dem Radfahrer-Leben, Leiden und Freuden, die das Stahlroß mit sich bringt; ein alter Herr, der aus Liebe zu einer Chansonette die alten Knochen aufs Rad trägt und dabei natürlich die lächerlichste Rolle spielt; ein Wettrennen ‒ selbstverständlich hinter der Bühne; viel Radfahrer-Durst und dergl. mehr.“ [Neue Hamburger Zeitung, Jg. 3, Nr. 591, 18.12.1898, Morgen-Ausgabe, S. (3)] Stücke dieser Art ‒ zum Beispiel „All Heil! Oder die Ritter vom Rad. Posse mit Gesang“ (1891) von Hans Neu ‒ waren beliebt und ein bewährtes Genre.All Heil“ heraus. Ich kann Ihnen sagen ‒ schrecklich ‒ als wir nach Hause fuhren, hätte ich beinahe geheult. Wissen Sie, man schämt sich so. Nun, heut wird wieder ZazàBei der Wiederaufnahme des Sittenstücks „Zaza“ (siehe oben) am 20.12.1898 spielte Emmy Förster aus dem Ensemble des Carl Schultze-Theaters die Titelrolle. aufgenommen. Dabei wurde sogar geklatscht u. gelacht in der Première ‒ aber es ist eben ein zu leeres, gräßliches Stück! ‒ Wir hoffen viel von Wieckes GastspielDas Gastspiel des Schauspielers Paul Wiecke vom Dresdner Hoftheater [vgl. Neuer Theater-Almanach 1899, S. 324] am Carl Schultze-Theater in Hamburg kam nicht zustande. ‒ da kann Carl viel Gutes rausbringen, ihm fehlt sonst der erste Liebhaber. Nach dem Gollinger studirt Carl die Erziehung zur EheOtto Erich Hartlebens Lustspiel „Die Erziehung zur Ehe“ (1893) hatte am Carl Schultze-Theater in Hamburg unter der Regie von Carl Heine am 19.2.1899 Premiere., die BefreitenOtto Erich Hartlebens Einakter-Zyklus „Die Befreiten“ (1899) hatte am Carl Schultze-Theater in Hamburg unter der Regie von Carl Heine am 29.1.1899 Premiere. u. Hedda GablerHenrik Ibsens Schauspiel „Hedda Gabler“ (1890) hatte am Carl Schultze-Theater in Hamburg unter der Regie von Carl Heine am 11.1.1899 Premiere., ‒ um doch nur mal wieder einen reinen | Geschmack auf die Zunge zu bekommen! Haben Sie Dank, daß Sie so mit uns empfinden! Ja es wäre schön gewesen, wenn Sie diese Phase mit uns durchgemacht hätten. ‒ Sie gehn nun nach dem geliebten, unvergleichlichen Paris. Carl sagte, wir wollten Sie im Juni dort besuchen ‒ das wäre schön! ‒

Dieser Brief ist nun der letzte, den Sie im alten Jahre von uns bekommen. Carl trägt mir viele Grüße u. gute Wünsche für 98/9/ an Sie auf. Ich werde an Sylvester bei der Jahreswende an Sie denken ‒ vielleicht begegnen sich | unsere Gedanken. Alles, alles reichste Glück wünsche ich Ihnen zum neuen Jahre ‒ zuerst künstlerische u. pekuniäre Erfolge ‒ u. alles was Sie sonst noch als Glück empfinden. Und nun leben Sie wohl u. Gods angels may guard you(engl.) Gottes Engel mögen Sie beschützen. ‒ sagt man in England. Reisen Sie glücklich u. gedenken Sie unser. Mit herzlichen, warmen Festgrüßen Ihre
sehr getreue
Beate Heine.


p.s. Zu meinem Aerger sehe ich eben, daß der Esel von Buchbinder die Bloks zu breit gemacht hat; es ist aber nicht mehr Zeit es ändern zu lassen, vielleicht lassen Sie sich die Blocs selbst einen Centimeter schmäler schneiden.? ‒ Die 2te Tasche fehlt auch ‒ Sie müssen sich nun schon mit einer behelfen! Zu dumm!

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 6 Blatt, davon 12 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 13 x 17,5 cm. Mit gedrucktem Monogramm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Das auf jedem Doppelblatt aufgedruckte Monogramm (Seite 1, 5, 9) ist nur auf Seite 1 wiedergegeben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Den Angaben zum Zustellweg in Wedekinds Brief an Beate Heine vom 7.1.1899 zufolge wurde der vorliegende Brief (ein Begleitbrief zu einem Weihnachtspaket) von Hamburg nach Zürich geschickt und von dort Wedekind nach Paris nachgesandt. Da Wedekind am 22.12.1898 von Zürich abreiste, darf angenommen werden, dass ihn die Sendung dort knapp nicht mehr erreichte und sie frühestens an diesem Tag in Zürich eintraf.

  • Schreibort

    Hamburg
    20. Dezember 1898 (Dienstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Hamburg
    Datum unbekannt

  • Zwischenstation

    Zürich
    22. Dezember 1898 (Donnerstag)

  • Empfangsort

    Paris
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 65
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Beate Heine an Frank Wedekind, 20.12.1898. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (03.12.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

02.10.2024 14:19