[1. Hinweis und Zitat
in Kutscher 1, S. 300f.:]
[...] der Liebestrank [...]. Ein kalter Strahl auf seine
Hoffnungen war der Brief des gewiß hilfsbereiten Otto Erich
Hartleben vom 25. April 94, in welchem es hieß: „Das Stück, das Sie mir vor
einem halben Jahre sandtenHinweis auf ein nicht überliefertes Begleitschreiben; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Otto Erich Hartleben, 25.10.1893. – Wedekind schickte sein Stück „Fritz Schwigerling“ (1892), für das er einen Verleger suchte [vgl. KSA 2, S. 998] – vorerst erfolglos (es erschien unter dem Titel „Der Liebestrank“ erst 1899 im Albert Langen Verlag)., ist leider ganz unverwertbar. Sie würden ihremSchreibversehen (oder Druckfehler), statt: Ihrem.
bereits recht schönem Renommee als Dichter der Kindertragödie nur schaden
können, wenn Sie damit herausträten.“
[2. Hinweis, Referat
und Zitat in Kutscher 1, S. 277f.:]
Hartleben [...] erreichteWedekind, der sich in einer finanziellen Notlage befand (sein väterliches Erbe war weitgehend aufgebraucht), war von Otto Julius Bierbaum an den „in der Berliner Verlags- und Theaterszene einflußreichen Otto Erich Hartleben“ [KSA 2, S. 998] vermittelt worden [vgl. Otto Julius Bierbaum an Wedekind, 18.4.1894]. Keine der in Artur Kutschers Briefreferat aufgezählten Möglichkeiten, die Otto Erich Hartleben ihm eröffnete, hat sich realisiert.
Ende April 94, daß der Chefredakteur der Täglichen Rundschau, Dr. Friedrich
Lange um monatliche Berichtein der Berliner Tageszeitung „Tägliche Rundschau“ nicht erschienen. über Zuständliches, speziell Deutsches in London
bitten ließ, daß Dr. Georg Malkowsky, der Redakteur der illustrierten
Halbmonatsschrift Moderne Kunst, eine Serie von Artikelnnicht realisiert; dass der entsprechende Auftrag an Wedekind erging, belegt sein in französischer Sprache verfasster Brief an die Bibliothek des British Museum in London, in welchem er um Zugang zum Lesesaal ersuchte, um Material für eine Abhandlung „sur les différentes espèces de la Danse Anglaise et Française“ [Wedekind an Edward Maunde Thompson, 24.5.1894] zu erheben. über französische und
englische Tanzkunst mit Bildern bestellte und überhaupt versprach, alles von
Wedekind zu nehmen, daß der in Paris weilende Paul Goldmann einen Brief über
die alte Herweghin der „Frankfurter Zeitung“ (Paul Goldmann war zu dieser Zeit deren Korrespondent für Brüssel und Paris) nicht erschienen. für die Frankfurter Zeitung wünschte. Hartleben stellte dem
Freunde in Aussicht, daß Bierbaums demnächst erscheinende ZeitschriftDas erste Heft des künstlerisch aufwendig gestalteten „PAN“ (herausgegeben von Otto Julius Bierbaum und Julius Meier-Graefe) kam erst ein Jahr später in Berlin heraus – das Doppelheft April/Mai 1895. Beiträge Wedekinds sind in der Kunst- und Literaturzeitschrift nicht erschienen. „Pan“ die
angebotenen Beiträge aus Wedekinds Tagebüchernnicht ermittelt. bringen werde. Er versprach,
auch noch mit dem Feuilletonredakteur der Vossischen Zeitung, Dr. Paul
Schlenther, zu sprechen und schloß seinen Brief mit den Worten: „Was mich
betrifft, so bekomme ich leider das Geld, das ich geerbt habevon Otto Erich Hartlebens am 17.10.1893 verstorbenem Großvater Ernst Eduard Angerstein (die geerbte Summe soll 80.000 Mark betragen haben); Wedekind hatte einen Beileidsbrief geschrieben [vgl. Wedekind an Otto Erich Hartleben, 22.10.1893]., ca. 40000 Mark, erst
am 1. Januar 95, andrenfalls, wenn ich jetzt nicht selber noch pumpen müßte,
würde ich Ihnen gern die Börse oder das Leben zur Verfügung stellen, um Sie in
der (!) Karriere, in die Sie nun doch endlich hineinmüssen, in die Karriere des
deutschen Schriftstellers hineinzuhelfen. Aber ich hoffe, es wird auch so
gehen. Was an mir liegt, wird jetzt geschehen. In Freundschaft Ihr Otto Erich.“