Kennung: 610

Paris, 15. August 1893 (Dienstag), Briefzitat

Autor*in

  • Herwegh, Emma

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

[Referat und Zitat in Kutscher 1, S. 273:]


Er müht sichWedekind bemühte sich in Zürich einen Verlag für den von der Freundin gewünschten Neudruck ihrer Broschüre „Zur Geschichte der deutschen demokratischen Legion aus Paris. Von einer Hochverräterin“ (1841) [vgl. Emma Herwegh an Wedekind, 15.6.1893] zu finden, was ihm nicht gelang. Sie wurde dann drei Jahre später in einem Band im Albert Langen Verlag nachgedruckt [vgl. Zur Geschichte der deutschen demokratischen Legion aus Paris. Von einer Hochverräterin. In: 1848. Briefe von und an Georg Herwegh. Hg. von Marcel Herwegh. Paris, Leipzig, München 1896, S. 127-214]. nun allerdings erfolglos; in Zürich will niemand die Broschüre übernehmen, und zum Erstaunen der alten Herwegh ist sogar der damals tagende sozialistische KongreßWedekind hat den Internationalen Sozialistischen Arbeiterkongress, der vom 6. bis 12.8.1893 in Zürich stattfand, gemeinsam mit Otto Erich Hartleben besucht [vgl. Arthur Kahane: Tagebuch des Dramaturgen. Berlin 1928, S. 143], wie dieser am 19.8.1893 in einem Brief an seinen Verleger Samuel Fischer aus Zürich andeutete: „Den meisten Verkehr hab ich mit Frank Wedekind“ [Heitmüller 1912, S. 188]. ohne jedes Interesse. Wedekind weist auf deutsche Verleger hin, besonders auf Dietz in StuttgartWedekind hat sich mit dem sozialdemokratischen Verleger Johann Heinrich Wilhelm Dietz, Inhaber des Verlags J. H. W. Dietz in Stuttgart (Furthbacherstraße 18) [vgl. Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Stuttgart für das Jahr 1894, Teil I, S. 59], wegen eines Neudrucks der Broschüre seiner Freundin in Verbindung gesetzt, der ihr dann geschrieben hat, wie Wedekind am 6.7.1893 (soeben zurück in Paris) notierte: „gehe nach dem Abendessen zu Frau Herwegh. Dietz in Stuttgart hat ihr auf meine Veranlassung hin ein Anerbieten von 150 frs für ihre Brochüre gemacht“ [Tb]., aber sie antwortetauf den nicht überlieferten letzten Brief; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Emma Herwegh, 13.8.1893.: „Deutschland ist kein Boden für uns Herweghs, glauben Sieʼs mir... Da diese Herren sämtlich ja heutzutage nicht einmal wagen, als historisches Dokument nachzudrucken, was ein Levyson anno 49 unternommen, so sehe ich einer abschlägigen Antwort des Herrn Dietz mit ziemlicher Gewißheit entgegen“.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 0 Blatt, davon 0 Seiten beschrieben

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 15.8.1893 ist als Ankerdatum gesetzt – ein mögliches Schreibdatum des nicht überlieferten Briefs, eine Antwort auf Wedekind vorangehenden ebenfalls verschollenen Brief [vgl. Wedekind a Emma Herwegh, 13.8.1893].

  • Schreibort

    Paris
    15. August 1893 (Dienstag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    Paris
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Zürich
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Es gibt keine Informationen zum Standort.

Zitierempfehlung

Emma Herwegh an Frank Wedekind, 15.8.1893. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Cordula Greinert

Überarbeitet von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

01.09.2024 17:45