Lona NansenLona Nansen, eine Vortragskünstlerin ungewisser Herkunft – „die Ueberbrettl-Diva Lona Nansen“ sei „Deutsch-Holländerin“ [Kölnische Zeitung, Nr. 1048, 7.11.1903, Abend-Ausgabe, S. (1)], dann ist sie „Lona Nansen, die deutsch-schwedische Diseuse“ [Berliner Börsen-Zeitung, Jg. 69, Nr. 48, 29.1.1924, Abendausgabe, S. 2] – war zunächst als erste Operettensoubrette am Breslauer Operetten-Ensemble (Direktion: Josef Vallé-Bertinetti) engagiert [vgl. Neuer Theater-Almanach 1901, S. 280], ging dann Ende 1901 mit Josef Vallé nach München, wo sie als Gast ausgewiesen im neu eröffneten Münchner Überbrettl (Direktion: Josef Vallé) als Vortragskünstlerin und erste Operettensängerin tätig war [vgl. Neuer Theater-Almanach 1903, S. 463], mit großem Erfolg, zuletzt 1902 im „Herbstprogramm [...]. Allen voran gilt der reiche Beifall [...] dem Fräulein Lona Nansen; sie ist [...] eine echte Brettldiva mit Stimme und schauspielerischem Talent.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 55, Nr. 293, 26.8.1902, General-Anzeiger, S. 8] Sie trug Wedekinds Ballade „Das arme Mädchen“ vor [vgl. KSA 1/III, S. 500] und spielte in Rudolf Bernauers Ibsen-Parodie „Nora“ [vgl. Roßbach 2005, S. 209-218], in der gleich zum Auftakt in der „Anempfindung: Frank Wedekind“ [Roßbach 2005, S. 210] Wedekinds Stil persifliert wurde, die Titelrolle – als Gast stand sie darin mit Josef Vallé und Karl Krause im Münchner Ueberbrettl ab dem 30.8.1902 auf der Bühne: „NORA. Letzter Akt, letzte Szene. In der Bearbeitung von Frank Wedekind [...]. Anempfunden von Rud. Bernauer. Personen: Der Conférencier Jos. Vallé. Nora Lona Nansen a.G. Helmer Karl Krause.“ [Allgemeine Zeitung, Jg. 105, Nr. 238, 30.8.1902, Mittagblatt, S. 4]
St. Adr. Heegermühle bei Eberswalde
„Deutsches HausDas Hotel Deutsches Haus in Heegermühle bei Eberswalde war die stationäre Adresse von Lona Nansen und dem Kabarettisten und Impresario Karl Krause [vgl. Karl Krause an Wedekind, 8.9.1903], der mit ihr zusammenlebte.“