Seltsam sindDie zitierten drei Strophen stammen aus dem Schauspiel „König Nicolo oder So ist das Leben“ [vgl. KSA 4, S. 274f.], in der Szene II/7 von Alma gesprochen, und wurden auch als Einzelgedicht veröffentlicht, zuerst 1902 als „Lied des Hanswurst aus dem Schauspiel ‚So ist das Leben‘“ (1902), dann unter den Titeln „Bajazzo“ (1905, 1912) und „Der Purzelbaum“ (1914) [vgl. KSA 1/I, S. 1066], wobei die Fassungen von 1912 und 1914 mit den von Wedekind zitierten Versen fast identisch sind [vgl. KSA 1/I, S. 1066]. des Glückes Launen,
Wie kein Hirn sie noch ersann,
Daß ich meist vor lauter Staunen
Lachen nicht noch weinen kann.
Aber freilich steht auf festen
Füßen selbst der Himmel kaum,
Drum schlägt auch der Mensch am besten
Täglich seinen Purzelbaum.
Wem die Beine noch geschmeidig,
Noch die Arme schmiegsam sind,
Den stimmt Unheil selbst so freudig,
Daß ers innig lieb gewinnt.
Frank Wedekind.
11.III.14Wedekind notierte am 11.3.1914 sein Beisammensein mit Joachim Friedenthal, der gerade das „Wedekindbuch“ (1914) zu Wedekinds 50. Geburtstag vorbereitete, in gleich drei Münchner Lokalen (das Hoftheater-Restaurant und zwei weitere), in denen er den Widmungszettel übergeben haben könnte: „Mit Friedenthal HTR. Odeonbar und Café Odeon.“ [Tb].