Kennung: 5162

Festung Königstein, 4. Dezember 1899 (Montag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Emilie

Inhalt

Liebe Mama,

willst Du mir erlauben, eine Bitte zu wiederholenHinweis auf ein nicht überliefertes Schreiben, in dem die Bitte erstmals formuliert wurde; erschlossenes Korrespondenzstück: Frank Wedekind an Emilie Wedekind, 7.11.1899., mit der ich Dich schon einmal belästigte. Es handelt sich um ein Paar Filzpantoffeln. Die Du mir geschickt hastHinweis auf eine Sendung und ein nicht überliefertes Begleitschreiben; erschlossenes Korrespondenzstück: Emilie Wedekind an Frank Wedekind, 23.9.1899. Emilie Wedekind dürfte ihrem Sohn zu Beginn seiner Haftzeit auf der Festung Königstein, wohin er am 21.9.1899 aus dem Gefängnis in Leipzig verlegt worden war [vgl. Wedekind an Beate Heine, 22.9.1899], Dinge für den täglichen Bedarf geschickt haben. sind vollkommen durchgetreten. Das kommt von schlechten Fußböden und weil ich sie fast den ganzen Tag trage. Bitte, kauf mir wieder ein ganz gleiches Paar, das wird | halten bis sich meine Zeit hier erfüllt hatWedekind wurde am 3.2.1900 aus der Haft entlassen.. No 43 zu 2 Mark. Außerdem bedürfte ich notwendig wollner Socken. Würdest du mir bitte ein halbes Dutzend schwarze wollne Socken schicken aber nicht zu dick sondern so daß man sie im Salon tragen kann. Bis jetzt trage ich d noch die allerdünnsten baumwollnen Socken in allen Farben aber die werden mir doch etwas zu kühl. Ich hoffe daß mein Geld noch soweit reicht. Andernfalls schreib es mir bitte oder | laß sie mir auf Nachnahme schicken.

Mir geht es soweit gut. Walther schrieb mirDas Schreiben ist nicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Walther Oschwald an Wedekind, 4.11.1889. von Eurer Taufevon Emilie Wedekinds Enkelin Eva Oschwald, der am 5.8.1899 geborenen Tochter von Erika Wedekind und Walther Oschwald. und anderen Herrlichkeiten. Ich setze voraus daß er mit Mieze jetzt in der Schweiz ist, werde ihm aber heute doch wahrscheinlich noch schreibenvgl. Wedekind an Walther Oschwald, 4.12.1889.; der Brief eilt dann aber gar nicht und kann ruhig bis zu seiner Rückkehr warten.

Ich hoffe, liebe Mama, daß dir der milde Winter ebenso | wohlthut wie mir und daß Du auch im Übrigen nichts zu klagen haben mögest. Grüße bitte Mieze und Walther aufs herzlichste auch Deine kleine Großtochter und sei selbst herzlichst gegrüßt von Deinem Dir treu ergebenen Sohn
Frank.


Festung KönigstenSchreibversehen, statt: Königstein.
4. Dec. 1899.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 0 Blatt, davon 0 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Liniertes Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 11 x 18 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Festung Königstein
    4. Dezember 1899 (Montag)
    Sicher

  • Absendeort

    Festung Königstein
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Dresden
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel mit den Eltern 1868‒1915. Band 1: Briefe

(Band 1)

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2021
Seitenangabe:
314
Briefnummer:
154
Status:
Ermittelt (sicher)

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 191
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Emilie Wedekind, 4.12.1899. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

19.03.2024 18:26