[Hinweis und Zitat in
Meyer 1982, S. 259f.:]
Josca Savits hatte den „Münchner Neuesten Nachrichten“ am 30.12.1911 seine Antwortauf Wedekinds „Sieben Fragen“ [KSA 5/II, S. 426f.] in seinem offenen Brief [vgl. Wedekind an Jocza Savits, 27.12.1911], der zuerst in den „Münchner Neuesten Nachrichten“ veröffentlicht wurde [vgl. Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 64, Nr. 608, 30.12.1911, Vorabendblatt, S. 3]. „Savits Antwort wurde nicht veröffentlicht und Wedekind hat anscheinend davon keine Kenntnis erhalten.“ [Meyer 1982, S. 260] zukommen
lassen:
„1. Frage:
Erster Teil: Nein.
Zweiter Teil: Nichts.
2. Frage: Das habe ich nie getan.
3. und 4. Frage: Das weiß ich nicht. Der nähere Verkehr der
Zensurbehörde mit den Herren Autoren und den Herren Theaterdirektoren ist mir
nicht bekannt.
5. und 6. Frage: Die kgl. Polizeidirektion hat an mich die
Einladung gerichtet, dem Zensurbeirat beizutreten. Ich hielt es für meinen
Beschluß dieser Einladung zu folgen. Dabei hat nun aber die kgl. Polizeidirektion
nicht mitgeteilt, ob sie ein besonderes Verdienst meinerseits zu dieser
Einladung veranlaßte, oder ob ein besonderes Verschulden Ihrerseits sie davon
abhält auch Sie zum Beitritt einzuladen. Darum kann ich diese Frage nicht
beantworten.
7. Frage: Jederzeit. Ich hätte nichts dagegen einzuwenden,
daß meine Noten den Herren Autoren und der Öffentlichkeit bekanntgegeben
werden.
Zum Schluß: Meine Meinung ist diese: Presse und Theater
sollen so wenig wie möglich zensuriert werden.
Hochachtungsvoll Ergebenst Josca Savits.“