Kennung: 4124

München, 2. April 1917 (Montag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

S.H. Herrn
Frank Wedekind
M Berlin W.
Hotel Excelsior
a./Anhalter Bahnhof


Abs: Wedekind Prinzregentenstr. 50
München.


Liebster, herzlichen Dank für Deine beiden lieben Kartenvgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 30.3.1917 und 1.4.1917.. Hoffentlich sind die Sachen noch gut.

Erdgeist“ ist also Montag Donnerstag Samstag angesetzt, die beiden | letzten Male im „Berliner Th.“, spielst Du da auch? Deinen Artikel las ich ebenWedekinds „Luisa und Radiana“ [KSA 5/II, S. 560-562] betitelte Erinnerung an Zürich in den 1880er Jahren im „Berliner Tageblatt“ [vgl. Frank Wedekind: Luisa und Radiana. In: Berliner Tageblatt, Jg. 70, Nr. 167, 1.4.1917, Morgen-Ausgabe, 4. Beiblatt, S. (1)].; ich kannte den Inhalt aus Erzählungen von Dir.

Von Rudolstadt kamen KorrekturenHinweis auf ein nicht überliefertes Begleitschreiben (zu der Sendung mit Korrekturen); erschlossenes Korrespondenzstück: Mänicke und Jahn an Wedekind, 30.3.1917. ‒ Die Buchdruckerei Mänicke und Jahn in Rudolstadt (Stiftsgasse 17) war für den Georg Müller Verlag tätig. In der Buchausgabe „Überfürchtenichts“ (1917) im Georg Müller Verlag – deren Grundlage war das am 17.7.1916 diktierte Typoskript (nicht überlieferte), das 1917 nochmals überarbeitet wurde [vgl. KSA 8, S. 942f.] – ist vermerkt: „Dieses Werk wurde im Auftrag von Georg Müller in München in der Druckerei von Mänicke und Jahn in Rudolstadt in einer einmaligen Auflage von 500 Exemplaren hergestellt. Außerdem wurden 50 Exemplare auf Van Gelder Bütten abgezogen und in der Presse numeriert.“ [KSA 8, S. 943] von „Überfürchtenichts“. Soll ich sie Dir schicken?

Wie ist es nun mit DresdenWedekind reiste nach seinem Gastspiel in Berlin nicht nach Dresden.? Das kommt wohl darauf an, ob Du Donnerstag Samstag noch spielstWedekind spielte den Dr. Schön in der Berliner „Erdgeist“-Inszenierung auch noch am 5.4.1917 (Donnerstag) und 7.4.1917 (Samstag), da aber nicht mehr im Theater in der Königgrätzer Straße, sondern im Berliner Theater, das ebenfalls von den Direktoren Carl Meinhard und Rudolf Bernauer geleitet wurde.?

Gestern war ich bei Fr. Dr. Rosenbusch zum TheeTilly Wedekind war am 1.4.1917 bei Ida Rosenbusch (geb. Ansbacher), Gattin des Justizrats Dr. Julius Rosenbusch (Arcisstraße 15) [vgl. Adreßbuch für München 1917, Teil I, S. 587], zum Tee, wo sie Erna Morena traf sowie Bertha Weinmann (geb. Ploner), einstmals Opernsängerin, die am 2.12.1907 in Wien den Schauspieler Dr. phil. Rudolf Weinmann aus München geheiratet hat; dessen Mutter (ihre Schwiegermutter) war die Kommerzienratswitwe Julie Weinmann (geb. Wassermann) in München (Leopoldstraße 5) [vgl. Adreßbuch für München 1917, Teil I, S. 791]., Fr. Morena u. Fr. Dr. Weinmann waren noch da, die Schwiegertochter von Frau Commerzienrat Weinmann. Sie sagte sie hätten Dich in Berlin getroffen, Du hättest aber erst nicht gewusst wer sie sei.

Die Kinder schicken Dir BusserlnKüsse.. Innigst Tilly


Alle lassen Dich grüßen.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Absenderadresse folgt eine handschriftlich durchgezogene Linie, die sie vom Mitteilungstext trennt. Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 7 ½ Pfennig frankiert. Wedekind hat auf der Adressseite mit rotem Buntstift das Datum „2.4.17“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Datum des Poststempels – 2.4.1917 – darf als Schreibdatum angenommen werden.

Uhrzeit im Poststempel München: „3 – 4 N“ (= 15 bis 16 Uhr).

  • Schreibort

    München
    2. April 1917 (Montag)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    München
    2. April 1917 (Montag)

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
460
Briefnummer:
699
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 2.4.1917. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

28.02.2023 20:56