An die RedaktionChefredakteur war Theodor Wolff, um diese Zeit verantwortlich für das Feuilleton Hans Fischer (Pseudonym: Kurt Aram), der Feuilletonredakteur Fritz Engel war derjenige, der den Streit mit Wedekind ausgelöst hatte (siehe die vorangehende Korrespondenz Wedekinds mit dem „Berliner Tageblatt“). des Berliner Tageblattes
Berlin.
Den hier beigelegten offenen Briefvgl. Wedekind an Akademische Bühne Berlin, 28.1.1909. schickte ich an die
hauptsächlichsten Berliner Tagesblätterdarunter der „Berliner Börsen-Courier“ (weitere Berliner Zeitungen, denen Wedekind den offenen Brief zukommen ließ, sind bisher nicht nachzuweisen), der den offenen Brief an die Akademische Bühne [vgl. Wedekind Akademische Bühne Berlin, 28.1.1909] gekürzt abdruckte und in seiner redaktionellen Vormerkung schrieb: „Frank Wedekind zieht seine Komödie ‚Die junge Welt‘ durch einen offenen Brief an den Vorstand des Vereins ‚Akademische Bühne‘ in Berlin von der Aufführung zurück. Dieser offene Brief enthält eine ziemlich scharfe Selbstkritik, eine viel schärfere Kritik aber an einem hiesigen Blatte. Es würde gegen die Pflicht alter freundnachbarlicher Kollegialität verstoßen, wenn wir durch Abdruck der betreffenden Stellen in den Streit uns mischten zwischen dem trefflichen Autor und einem Kritiker, der es sicherlich mit der Sache aufrichtig und ehrlich meinte, auch wenn er etwas, es ist uns dies nicht bekannt, zu scharfe Worte wählte. Das tut hier Herr Wedekind nun ebenfalls in ausgiebigem Maße. Unter Fortlassung der betreffenden Stellen möge der Brief folgen“ [Berliner Börsen-Courier, Jg. 42, Nr. 49, 30.1.1909, Morgen-Ausgabe, S. 6]. Darauf reagierte Fritz Engel vom „Berliner Tageblatt“: „Im ‚Berliner Börsenkurier‘ lesen wir, daß Herr Frank Wedekind seine dem Verein ‚Akademische Bühne‘ überlassene Komödie ‚Die junge Welt‘ im Hinblick auf das ‚Berliner Tageblatt‘ zurückgezogen habe. [...] Uns läßt das sehr kalt, wie uns auch die Briefe kalt gelassen haben, die Wedekind im Laufe der letzten Monate direkt an uns gerichtet hat.“ [fe.: Frank Wedekind und die „Akademische Bühne“. In: Berliner Tageblatt, Jg. 38, Nr. 54, 30.1.1909, Abend-Ausgabe, S. (3)] und an mehrere Privatpersonendarunter wohl jener Albert Dornblatt [vgl. Wedekind an Albert Dornblatt, 28.1.1909] (weitere Personen, denen Wedekind den offenen Brief zukommen ließ, sind bisher nicht nachzuweisen)..