Kennung: 3683

Wien, 7. Mai 1914 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Tilly

Inhalt

HOTEL TEGETTHOFF
WIEN


Geliebteste Tilly!

Schönsten Dank für Nachsendung des Telegrammesnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Arthur Rundt an Wedekind, 6.5.1914.. Ich hatte eine schöne FahrtWedekind war zur Vorbereitung des „Simson“-Gastspiels vom 11. bis 13.5.1914 im Johann Strauß-Theater in Wien durch die Volksbühne (Direktion: Arthur Rundt) am 6.5.1914 morgens nach Wien abgereist: „Abfahrt von München. Lustige Reisegesellschaft“ [Tb]., gestern Abend habe ich niemand mehr gesehen, saß allein beim PilsenerWedekind notierte am 6.5.1914 in Wien: „Griechenbeisel Perschil“ [Tb], gemeint war das schon früher gerne besuchte Lokal Perschill – Restaurant und Pilsener Bierhaus „zum Kühfuß“ (Naglergasse 1).. Eben besprach ich die heutige NachmittagsprobeWedekind notierte am 7.5.1914: „Nachmittags Probe.“ [Tb] mit Dr. Rundt. Zwei Dinge habe ich vergessen.

1. Die Papiere die sich auf Donalds GrabFrank Wedekind, der sich um das Grab seines Bruders Donald Wedekind auf dem Döblinger Friedhof kümmerte, notierte am 18.5.1914 den Betrag von „34“ Mark für „Donalds Grab“ im Kontobuch. Er hatte am 19.3.1909 in Wien festgehalten: „Bestelle Grabschmuck und Grabstein für Donald.“ [Tb] Den Grabstein hat der Wiener Steinmetzmeister Eduard Hauser angefertigt [vgl. Eduard Hauser an Wedekind, 15.4.1909]; welche Firma für den Grabschmuck beauftragt war, ist nicht ermittelt. Wedekind jedenfalls hatte am 11.6.1913 in Wien vermerkt: „Finde Donalds Grab gänzlich unbepflanzt.“ [Tb] beziehen, dessen Schmuck ich dieser Tage bezahlen muß. Sie B/b/efinden sich in einem gelben Kuvert in dem Brief-Schrank im Fache D oben rechts. |

2. habe ich eine falsche Hose angezogen, die dunkelblaue statt der hellblauen. Die hellblaue hat keinen Namen und kein Datum.

Darf ich dich bitten mir die Papiere über Donalds Grab und die hellblaue Hose hierher bringen zu wollen. Heute Abend werde ich erfahren, ob SonntagWedekind notierte am 10.5.1914: „Simsonprobe“ [Tb], die vierte Probe, an der Tilly Wedekind schon teilnahm; er hatte am 8.5.1914 „Zweite Simsonprobe Nachmittag Dekorationsprobe“ [Tb] sowie am 9.5.1914 „Tilly kommt an. Dritte Simsonprobe“ [Tb] vermerkt. Probe ist oder nicht. Inliegend ein Brief von Bertlnicht überliefert; es dürfte sich um einen Brief von Dagobert Newes an seine Schwester Tilly Wedekind gehandelt haben (ihr Bruder hatte sie wohl schon in Wien vermutet).. Ich hoffe daß es Dir und den Kindern recht gut geht. Küsse die Kinder von mir.

Mit schönsten Grüßen
Dein
Frank.


7.5.14.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 14 x 23 cm. Mit gedrucktem Briefkopf. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Wien
    7. Mai 1914 (Donnerstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Wien
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
295-296
Briefnummer:
442
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 320
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 7.5.1914. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

25.09.2023 17:41