Kennung: 3666

München, 7. Mai 1914 (Donnerstag), Briefkarte

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Donnerstag, 7.V.14.


Geliebtester Frank, hoffe Dich im Besitz meines gestrigen Briefesvgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 6.5.1914.. Auch hoffe ich sehr, dass es Dir gut geht u. Du keine Unannehmlichkeiten hast! Anbei das Telegramm von Putlitznicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Joachim Gans zu Putlitz an Wedekind, 7.5.1914.. Hoffentlich bekomme ich morgen Nachricht, bis wann ich kommen | soll. Habe heute Einiges besorgt u. werde morgen packen.

Frank, es ist mir etwas eingefallen. Ich hoffe, Du fasst es auf wie ich es meine, u. deutest es um Gottes willen nicht anders. Steinrück spielt soviel ich weiß am Samstag hier in den EinacternAlbert Steinrück stand am 9.5.1914 (Samstag) abends in den ersten zwei von drei unter dem Gesamttitel „Die ungleichen Schalen“ (Premiere: 25.4.1914) im Münchner Residenztheater aufgeführten Einaktern Jakob Wassermanns auf der Bühne (in den Hauptrollen in „Gentz und Fanny Elßler“ sowie in „Lord Hamiltons Bekehrung“, nicht in „Hockenjos“) [vgl. Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 67, Nr. 237, 9.5.1914, General-Anzeiger, S. 2]; Frank und Tilly Wedekind hatten die Vorstellung am 2.5.1914 besucht: „Mit Tilly in Wassermanns Einaktern“ [Tb]. Albert Steinrück spielte dann in der Wiener „Simson“-Inszenierung im Johann Strauß-Theater durch die Volksbühne (Premiere: 11.5.1914) die Titelrolle des Simson (Frank Wedekind den Og von Basan, Tilly Wedekind die Delila). Dem Tagebuch zufolge haben in München bereits „Simson“-Proben mit ihm stattgefunden oder waren vorgesehen, so am 30.4.1914 („Steinrück kommt zum Abendessen. Simson Probe auf meinem Zimmer“), 1.5.1914 („Steinrück kommt nicht zur Probe“), 2.5.1914 („Simson Probe mit Steinrück“) und 3.5.1914 („Steinrück kommt nicht zur Probe“). u. wird dann wohl mit dem Nachtzug nach | Wien fahren müssen. Ich möchte daher lieber am Tag fahren u. würde dann, wenn es Dir recht ist, Samstag Mittag mit dem Zug fahren, den Du benutzt hattest. Ich weiß ja nicht ob es so ist, möchte aber doch solchen Zufälligkeiten aus dem Wege gehen. Wenn ich keine andere Nachricht | von Dir bekomme, fahre ich also Samstag Mittag. Ich bitte Dich, eventuell noch zu telegraphieren.

Uns geht es gut u. schicken die Kinder viele Grüße u. Küsse.

Grüße von Martha.

Innigst umarmt Dich,
Deine Tilly

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 4 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 11,5 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    7. Mai 1914 (Donnerstag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Wien
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
296-297
Briefnummer:
443
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 7.5.1914. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (03.12.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

25.09.2023 17:43