Kennung: 3648

München, 19. Januar 1914 (Montag), Briefkarte

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

München, 19.I.14.


Geliebtester Frank, herzlichsten Dank für Deinen lieben Briefvgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 18.1.1914., der mir leider nicht so vergnügt erscheint, wie Deine ersten Briefe.Wedekinds aus Berlin an seine Frau geschriebenen Briefe vom 12.1.1914, 13.1.1914 und 16.1.1914. Hoffentlich hast Du Harden getroffen u. Dich gut mit ihm unterhalten. Vielleicht war Heine verhindert; sicher wird er doch trachten mit Dir zusammen | zu sein. Selbstverständlich tue ich nichts in der Cassirer-Durieux Angelegenheitvon Wedekind wahrgenommene Verstimmung Paul Cassirers und seiner Frau Tilla Durieux ihm gegenüber [vgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 16.1.1914]., wenn Du es wünschst. Ich fürchte, ich geh Dir bald auf die Nerven, wenn ich Dir täglich soviel schreibe! Heute Vormittag habe ich Einiges besorgt, Nachmittags gelerntdie Titelrolle von „Franziska“ nach der Ende 1913 fertiggestellten „Bühnenausgabe in gebundener Rede“ [KSA 7/II, S. 996]. u. geschriebenin einem Regiebuch [vgl. KSA 3/II, S. 1310-1319] „zu ‚Erdgeist‘ mit Einträgen für ihren eigenen Bedarf“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 237].. Abends werde ich auch noch schreiben u. lesen.

Gesehen hab ich Niemanden. |

Ich hoffe, dass die Probenfür die anstehende Uraufführung von „Simson“ am Berliner Lessingtheater. gutgehen, u. nicht zu anstrengend sind. Wenn Du mir bei Gelegenheit noch etwas Geld schickst, wäre ich Dir sehr dankbar. Ich habe fast 40 M. Elektrisch u. Gas bezahlt, 30 M. dem InstalateurSchreibversehen, statt: Installateur. für die Herrichtung der Gasleitung u. der Elektrischen Leitung in Deinem u. | meinem Zimmer. 5 M. Dr. v. Breyernicht identifiziert. für TurnunterrichtPrivatunterricht, wie Wedekinds Eintrag vom 4.11.1913 nahelegt: „Tilly mit Annapamela in der Turnstunde.“ [Tb], paar M. für das Öfen ausputzen, Holz u. Kohlen kosten auch jetzt viel. Ich zähle das nur auf, damit Du nicht denkst, wir brauchen zuviel. Ich habe nichts Besonderes gekauft. Ich kann aber selbstverständlich einstweilen mein ToilettengeldGeld für Toilette (= Kleidung), Friseur und ähnlichen Bedarf. für den Haushalt hernehmen u. hat das Senden gar keine Eile. 1000 innige Küsse von den Kindern u. mir, Deine Tilly

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 4 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 11,5 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Wedekind hat auf Seite 1 mit rotem Buntstift das Datum „19.1.14“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    19. Januar 1914 (Montag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
289
Briefnummer:
430
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 19.1.1914. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

25.09.2023 17:30