Kennung: 3387

München, 10. September 1900 (Montag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Oschwald, Walther

Inhalt

Lieber Walther,

ich hatte ursprünglich im Sinn beiliegende ZeilenDie Beilage fehlt. Vermutlich handelte es sich um den Brief an Erika Wedekind, den Frank Wedekind am selben Tag verfasste, an dem er zunächst telegraphisch und dann noch einmal per Brief von Walther Oschwald die Zusage für das von ihm erbetene Darlehen erhielt [vgl. Frank Wedekind an Erika Wedekind, 3.9.1900]. Diese positive Nachricht mag Wedekind bewogen haben, den Brief an seine Schwester, in dem er sich bitter über ihren Ehemann beklagte, zunächst nicht abzuschicken. an deine Frau zu schicken. Aber ich bringe es nicht übers Herz. Dir selbst möchte ich Ihren Inhalt nicht gerne vorenthalten.

Ich gratuliere dir dazu, daß Du einen für mich demütigenden Briefwahrscheinlich Wedekinds Brief von Ende August [vgl. Wedekind an Walther Oschwald, 30.8.1900], in dem er den Ton seines vorherigen Briefes [vgl. Wedekind an Walter Oschwald, 1.8.1900], der von seinem Schwager als kränkend empfunden worden war [vgl. Erika Wedekind an Frank Wedekind, 29.8.1900], zu rechtfertigen suchte. in Händen hast und gratuliere dir vor allem zu der Art und Weise wie du ihn dir verschafft hastWedekind erfuhr durch seine Schwester Erika von seiner Kränkung Walther Oschwalds [vgl. Erika Wedekind an Frank Wedekind, 29.8.1900], nachdem er sich mit seiner Bitte um ein Darlehen an sie gewandt hatte [vgl. Frank Wedekind an Erika Wedekind, 24.8.1900 und 28.8.1900], das ihm deswegen wohl versagt wurde. Den daraufhin als „Achtungsbeweis“ [Frank Wedekind an Erika Wedekind, 3.9.1900] verfassten Brief an Walther Oschwald [vgl. Wedekind an Walther Oschwald, 30.8.1900], empfand er offenbar als erpresst.. – Pfui Teufel!

Dein
Frank.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 13,5 x 21 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 10.9.1900 ist als Ankerdatum gesetzt. Der Kontext der vorangegangenen Korrespondenz legt nahe, dass es sich um ein Antwortschreiben auf Walther Oschwalds letzten Brief handelt [vgl. Walther Oschwald an Wedekind, 9.9.1900]. Als Schreibdatum wird das früheste mögliche Datum für eine Antwort angenommen.

  • Schreibort

    München
    10. September 1900 (Montag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Dresden
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 206
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Walther Oschwald, 10.9.1900. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

16.07.2024 14:22