[1. Briefentwurf:]
Königliche Hoheit!
Durch die hohe Auszeichnung, die königliche Hoheit
mir erweisen wollten haben Sie beeinflußt den langjährigen Kampf, den ich um meine Kunst führe in höherem Maße
als es königliche Hoheit es vielleicht
ermessen. Unzählige Widerstände sind Langjährige Widerstände sind
beseitigt
Nur mein das Bedenken unempfindlich zu erscheinen
bewältigt mein das Bedenken aufdringlich zu
erscheinen. Wollen kgl. Hoheit daher geruhen den Ausdruck meines des aufrichtigsten tiefbegründeten Dankes entgegen zu
nehmen.
u/U/ntertänigst
FrW.
[2. Briefentwurf:]
Kgl Hoheit.
Der hohen Auszeichnung die kgl. Hoheit mir erweisen
wollten; danke ich einen der anregendsten Abende meines Lebensder Abend des 28.3.1910, die Soiree im Haus des Komponisten Willy Burmester in Darmstadt, von Wedekind gegenüber seiner Frau als „der interessanteste Abend, den ich bis jetzt erlebt habe“ [Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 29.3.1910] ähnlich superlativisch charakterisiert.. Nur die Scheu
unempfindlich zu erscheinen drängt die Gefahr aufdringlich zu erscheinen
zurück. Wollen kgl
Hoheit geruhen den Ausdruck tiefbegründeten Dankes entgegen zu nehmen
Untertänigst
FrW.
[3. Briefentwurf:]
An den Großherzog
Ernst Ludwig von Hessen
Königliche Hoheit.
Darmstadt.
Königliche Hoheit!
Die hohe Auszeichnung, die Königliche Hoheit mir zutheil
werden lassen wollten, wird läßt
langjährige Hindernisse zu nichts verschwinden lassen. bedeutet eine
künstlerische Förderung für mich deren Tragweite noch nicht zu ermessen ist. Höher gielt mir das
Glück die
Freude königlicher
Hoheit einen der anregendsten Abende meines Lebens zu danken. Die Scheu,
unempfindlich zu erscheinen, drängt die Gefahr für aufdringlich zu scheinen gehalten zu werden zurück. Wollen
königliche Hoheit geruhen, den Ausdruck tiefbegründeten Dankes entgegen zu
nehmen
Untertänigst
FrW.
räumt langjährige Hindernisse aus dem Weg
[4. Druck:]
(Darmstadt, 29.III.1910irrtümliche Datierung; der Brief wurde am 4.4.1910 in Berlin geschrieben, wie Wedekind notierte: „Brief an den Großherzog von Hessen.“ [Tb].)
Königliche Hoheit!
Die hohe Auszeichnung, die Königliche Hoheit mir zu theil
werden lassen wollten, bedeutet eine künstlerische Förderung für mich, deren
Tragweite noch nicht zu ermessen ist. Höher gilt mir die Freude, Königlicher
Hoheit einen der anregendsten Abende meines Lebens zu danken. Die Scheu,
unempfindlich zu scheinen, drängt die Gefahr, für aufdringlich gehalten zu
werden, zurück. Wollen Königliche Hoheit geruhen, den Ausdruck tiefbegründeten
Dankes entgegen zu nehmen.
Unterthänigst
Frank Wedekind.