Datum, Schreibort und Zustellweg
Das Datum 25.12.1912 für Weihnachten 1912 ist als Ankerdatum gesetzt, da Wedekind die Widmung auch vor Weihnachten verfasst und das Manuskript mit der darauf befindlichen Widmung dann an Stefan Zweig nach Wien geschickt haben könnte. In jedem Fall ist sie bald nach dem persönlichen Kennenlernen am 6.12.1912 geschrieben worden. Unter diesem Datum hielt Wedekind im Tagebuch fest: „In Kutschers Seminar lese ich Brand von Egliswyl und Rabbi Esra. Nachher R[ats]K[eller] mit [Artur] Kutscher Stephan Zweig [Joachim] Friedenthal und einem Freund [Hans Richard] Weinhöppels“. In Zweigs Tagebuch heißt es am 6.12.1912: „Nachher im Seminar bei Kutscher: da ist’s endlich reizend. Er mit den Studenten an einem langen Tisch […]. Wedekind liest vor […]. Ich kann ihn dabei sehr gut sehen. Sein Gesicht sehr ruhig, die Lippen, die er beständig beim Sprechen anfeuchtet, schmal, das Wort hart und leise, eine Bedächtigkeit im Wesen, die auf eine innere Reizsamkeit hinweist. Die Augen grau, das Haar grau, etwas gespenserhaft englisches, Prediger und Narr, sehr seltsam. E. T. A. Hoffmann. Im Gespräch sieht er scharf einem zu und riposiert immer nach kurzer Paus[e]. Ich sitze bei ihm und Friedenthal, von den Studenten froh betrampelt und nachher noch nachts bis drei im Rathauskeller. Haß gegen [Gerhart] Hauptmann haben sie alle, das spüre ich und Wut gegen die Kritik, man muß sie schonen. In mir wird’s leichter. Ich atme auf.“ Denkbar ist, dass Wedekind das Manuskript mit der Widmung Zweig nach diesem Abend auch persönlich übergeben haben könnte.Zweig, der am 6.12.1912 früh in München ankegommen war, reiste spät abends am 7.12.1912 zurück nach Wien.
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Absendeort
Datum unbekannt
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Empfangsort
Datum unbekannt