[Hinweis und Zitat in J. A. Stargardt: Katalog 662
(1995), Nr. 53:]
WEDEKIND, Frank [...], „Universitätsstrasse 15Wedekind war rund drei Wochen in Zürich und wohnte in der Universitätsstraße 15 – bis zu seiner Abreise nach Lenzburg am 4.8.1895 [vgl. Wedekind an Hans Kaeslin, 6.8.1895].“,
31.VII.1895. [...]
Frank
Wedekind.
An (John Henry) Mackay.
„... meine Äusserungen hatten ihre Veranlassung in der für
mich qualvollen Unbehaglichkeit des vorgestrigen Abendsam 29.7.1895 (Montag); die näheren Zusammenhänge sind nicht ermittelt., für die ich Sie bis zu
einem gewissen Grad verantwortlich machte und unter deren Nachwirkung ich mich
noch gestern den ganzen Tag über wie geprügelt fühlte. Ich bin gerne bereit,
sie Ihnen zu wiederholen, da ich im Voraus weiss, dass Sie mir vollkommen Recht
geben werden. Da meine Äusserungen meines Wissens nichts Beleidigendes
enthielten, halte ich eine formelle Aussprache, vorausgesetzt, dass Sie sie
nicht wünschen, nicht für nothwendig.
Meine momentane Gereiztheit habe ich dabei nicht ausser
Beachtung gelassen und gestern den Entschluss gefasst, die Gesellschaftwohl die Schriftstellerrunde in Zürich, zu der auch John Henry Mackay gehörte, wie Wedekind sich erinnerte [vgl. Wedekind an Ferdinand Hardekopf, 28.4.1901]., für
deren Entgegenkommen ich nur dankbar zu sein habe, zu meiden, bis ich die
nöthige Ruhe gefunden, um den Ton der Gesellschaft ertragen zu können ...“