Kennung: 3055

Lenzburg, 17. September 1907 (Dienstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Koautoren*in

  • Wedekind, Pamela

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

T W


Lenzburg, Dienstagder 17.9.1907..


Mein lieber Frank,

ich freu’ mich sehr, dass Du arbeiten kannst. Schreib’ mir bitte, wenn Du den PaterPater Expeditus (Carl Hermann Schmidt) [vgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 15.9.1907]. getroffen hast, ich bin sehr gespannt auf diese Unterredung. Wirst Du eigentlich Deine Idee mit der Notiz über den Flegel„Die Bemerkung bezieht sich vermutlich auf einen Konflikt Franks mit dem steinreichen amerikanischen Unternehmersohn August Edward Jessup [...], der Schloss Lenzburg 1893 von der Familie Wedekind für rund 120.000 Franken erworben hatte“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 67]. auf Schloss Lenzburg ausführen?

Morgen Nachmittags werden wir von Otto Bertschinger j. in’s | Schloss geführt. Ich freu’ mich schon sehr. Heute ist ein prachtvoll schöner Tag, ich hoffe nur, dass Du in München auch so schönes Wetter hast. Auch wenn es nicht schön ist laufen wir viel spazieren. Die Zeit vergeht mir sehr schnell.

Von SandlKäthi Sandel war Schauspielerin am Münchner Lustspielhaus [vgl. Neuer Theater-Almanach 1907, S. 516] und ist an das Stadttheater in Bamberg gegangen [vgl. Neuer Theater-Almanach 1908, S. 235]. hast Du nichts mehr gehört?

Wann soll denn die Büchse d. P. aufgeführtgeplant am Hamburger Thalia-Theater [vgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 15.9.1907]. werden? Öffentlich? Sollst Du auch spielen? |

Es tut mir leid, dass Du nun die Mühe mit dem CartonFrank Wedekind wollte den Karton mit dem von Johann Nepomuk Mück für Tilly Wedekind geschneiderten Ballettkostüm nach Berlin schicken [vgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 15.9.1907]. hast. Wieviel hat das Costüm gekostet?

Ich habe mit Mama gesprochen, ob sie uns das zweite Haus vermieten würde. Ich glaube aber, wir sind ihr zu unsicher.

Nun, es steht einem ja die ganze Welt offen!

Nun leb’ wohl, u. sei innigst umarmt u. geküsst
von Deiner Tilly |


Liebster Papa, meine Mama erwiedertSchreibversehen, statt: erwidert. den Kuss herzlichst u. ich gestatte mir mich anzuschließen.

Deine
Anna Pamela


Mama und Mati grüßen herzlichst.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 4 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 13 x 17 cm. Mit aufgeprägtem Monogramm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Grußzeilen der gut neun Monate alten Tochter Pamela Wedekind sind von ihr selbst zu Papier gebracht (die Hand wohl von der Mutter geführt). Wedekind hat oben auf Seite 1 mit rotem Buntstift das Datum „17 9 07“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Schreibdatum ist durch den Briefinhalt belegt.

  • Schreibort

    Lenzburg
    17. September 1907 (Dienstag)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    Lenzburg
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
67-68
Briefnummer:
80
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind, Pamela Wedekind an Frank Wedekind, 17.9.1907. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (03.12.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

03.09.2023 14:04