Kennung: 2871

Wien, 1. Dezember 1914 (Dienstag), Postkarte

Autor*in

  • Strindberg, Friedrich

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Mein lieber Frank!

Du wirst meine gestrige Kartevgl. Friedrich Strindberg an Wedekind, 30.11.1914. aus IchlSchreibversehen, satt: Ischl. erhalten haben. Nun bin ich nach Wien gekommen und bemühe mich irgendwo unterzukommen. Ich fragte schon bei H. Kraus an und erwarte seine Antwort: wo ich ihn sprechen könne. Im Inst. Tschth. war es nicht mehr zum Aushalten. Zu dritt sind wir davon. Warum es nicht mehr zum aushalten war, will ich Dir gern später auseinandersetzen. Zurück gehe ich auf keinen Fall. Lieber noch verhungern! Ich stehe ratlos hier in Wien. Wenn Du mir einen Rat zukommen könntest lassen, vielleicht eine Empfehlung an irgendeinen Deiner so vielen | Bekannten, wäre ich Dir sehr, sehr dankbar. Bitte wolltest Du mir vielleicht an H. S. WörnhartUnter der genannten Adresse verzeichnet das Wiener Adress-Buch: Josef Wörnhart, Rechnungsrat an der statistischen Zentralkommission [vgl. Lehmanns Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger für Wien 1914, Bd. 2, Teil VII, S. 1521]. Möglicherweise hatte Friedrich Strindberg Sepp Wörnhart im Jahr zuvor in Salzburg bei dessen Vortrag im Gartensaal der Sternbrauerei zu einer Sedanfeier des alldeutschen Wählervereins am 2.9.1913 oder beim Salzburger Turnverein am 12.9.1913 kennengelernt [vgl. Salzburger Volksblatt, Jg., 43, Nr. 196, 28.8.1913, S. 6 und Nr. 206, 10.9.1914, S. 8]. schreiben, Wien III. Ungargasse 25/52/, den ich hier getroffen habe und der mir sicherlich Deine Antwort zukommen läßt. Nicht wahr, Du verläßt mich jetzt nicht, es grüßt Dich herzlich

Dein Fried. Strindberg


Snr. Hwgb.

Herrn

Frank Wedekind

München

Prinzregentenst. 50.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift. Einzelne Buchstaben in Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Lila Buntstift.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte mit grüner Zierleiste ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 5 Heller frankiert. Im Textfeld auf der Adressseite befindet sich ein roter Stempel der kriegsbedingten Postzensur: „Überprüft Wien 1“.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Ort und Jahr im Poststempel sind nicht lesbar, ergeben sich aber aus dem Kontext.

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 165a
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Friedrich Strindberg an Frank Wedekind, 1.12.1914. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

24.10.2024 15:32