Kennung: 2747

Sexten, 30. Juli 1914 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Strindberg, Friedrich

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Sexten, 30.7.1914.


Mein lieber Frank!

Ich danke Dir recht herzlich für Deinen Briefnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Friedrich Strindberg, 29.7.1914. Wedekind hatte nach dem Kontaktabbruch zu seinem Sohn Anfang Mai dessen letzten Brief vom 27.7.1914 umgehend beantwortet, vermutlich um Friedrich Strindbergs Vorhaben, die Schule zu verlassen und sich ins Ausland abzusetzen [vgl. Friedrich Strindberg an Wedekind, 27.7.1914], noch rechtzeitig zu verhindern., der mich von meinem festen Vorsatze abbringt. Wer weiß, wie es mir draußen ergangen wäre! Mit meinem Herrn Direktor stehe ich auf ganz gutem Fuße, besonders seit ich bei ihm über die FerienFriedrich Strindberg verbrachte die Sommerferien von Ende Juni bis zum 20.8.1914 gemeinsam mit dem Direktor seiner Schule, Josef Tschurtschenthaler, in Sexten in Südtirol [vgl. Friedrich Strindberg an Wedekind, 14.8.1914]. verweile; auch daß ich bei der letzten Prüfung über das Jahr der beste seiner Schüler war, trägt dazu bei.

Laß mich Dir für Deinen Vorschlag einer Aussprache von ganzem Herzen danken. Wir bleiben hier in Sexten bis Mitte August | und reisen dann nach Salzburg. Doch bin ich auch in Salzburg noch freiIn Salzburg besuchte Friedrich Strindberg als Internatsschüler die private Lehr- und Erziehungsanstalt für Schüler der Mittelschulen von Prof. Josef Tschurtschenthaler., da unsere Schule erst 18. September beginnt.

Zur Zeit unseres letzten Aufenthaltes (Mühsams und mirFriedrich Strindberg hatte Erich Mühsam am 11.7.1914 anlässlich einer Theateraufführung von Studierenden von Artur Kutscher in Salzburg getroffen [vgl. Artur Kutscher an Wedekind, 11.7.1914].) bat ich Herrn Mühsam um Rat. Er sagte, erst dann könne ich hoffen, wenn ich das unselige StückWegen Friedrich Strindbergs Stück „Menschenrecht“ (nicht überliefert) war es zum Zerwürfnis mit seinem Vater gekommen, als Wedekind einen Erpresserbrief erhielt, den er mit Handlungselementen des Stücks in Verbindung brachte und seinen Sohn dafür verantwortlich machte [vgl. Wedekind an Friedrich Strindberg, 8.5.1914]. selbst fallen lasse. Ob innerenr Gründen! Und das ist der Fall.

Indem ich Dir nochmals für Deine Einladung und noch mehr für Deinen Rat danke, den ich gern befolge, grüßt Dich
Dein
Friedrich Strindberg

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift. Einzelne Buchstaben in Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 13 x 17 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Sexten
    30. Juli 1914 (Donnerstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Sexten
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 165a
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Friedrich Strindberg an Frank Wedekind, 30.7.1914. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

24.10.2024 15:11