[Hinweis in Wedekinds Tagebuch
vom 17.9.1905 in Berlin:]
Karte von Annie KöhlerWedekind, der am 8.9.1905 in Berlin eingetroffen war (er kam von Dresden und lebte zuvor in München), notierte den Namen dieser Frau erstmals am 9.9.1905 bei seinem Einzug in die Wohnung am Schiffbauerdamm 6 (3. Stock): „Darauf miethe ich mich Schiffbauerdamm No 6 ein. Wohne Wand an Wand mit Frl. Köhler.“ [Tb] In dem Haus, das dem Neuen Theater gehörte, gab es drei Pensionen [vgl. Berliner Adreßbuch 1905, Teil III, S. 640]. Wedekind notierte dann am 12.9.1905 den Namen „Annie Köhler“ [Tb] und am 17.9.1905 den Erhalt einer Postkarte von ihr (vielleicht war es auch eine Visitenkarte). Jahre später, am 6.10.1908, notierte er eine Begegnung mit ihr und dem Schauspieler Hans Steinhoff in München: „Steinhof begegnet mir mit Frl. Annie Köhler“ [Tb]. Wedekind markiert sie hier zwar als noch unverheiratet, aber es könnte sich bei ihr dennoch um die aus Hannover stammende Annie Köhler handeln, die am 7.4.1906 in Hannover Cölestin von Zitzewitz heiratete [vgl. Berliner Börsen-Zeitung, Nr. 166, 8.4.1906, Morgen-Ausgabe, S. 20], mit dem sie sich Ende 1905 in Berlin verlobt hatte [vgl. Berliner Börsen-Zeitung, Nr. 527, 9.11.1905, Morgen-Ausgabe, S. 14]. Sie hatte wahrscheinlich Ambitionen, Schauspielerin zu werden. Eine Filmschauspielerin Annie Köhler ist einige Jahre später in einer Anzeige des Union-Theaters zur Premiere der Filmkomödie „Leo, der Witwenfreund. Ein Lustspiel aus Berlin WW“ zu finden [vgl. Berliner Tageblatt, Jg. 41, Nr. 623, 7.12.1912, Morgen-Ausgabe, 3. Beiblatt, S. (3)]..