Kennung: 1957

Berlin, 25. September 1904 (Sonntag), Brief

Autor*in

  • Rathenau, Walther

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

W. R.


Verehrter Herr Wedekind,

Harden, der Ihnen sonst gewiss nicht übel will, veranlasst mich, Ihnen dies schlechte BuchWalther Rathenau schickte Wedekind auf Anraten seines Freundes Maximilian Harden als Beilage zu dem vorliegenden Brief sein erstes Buch, den bei S. Hirzel in Leipzig erschienenen Prosaband „Impressionen“ (1902), wie aus Wedekinds Reaktion auf das Buch hervorgeht [vgl. Wedekind an Walther Rathenau, 6.10.1904]. zu schicken.

Ich bitte weder, noch erwarte ich, dass Sie es lesen. Genug, wenn es Sie an Ihre glückliche Errettung aus den Krallen der FinanzAnspielung auf Wedekinds langjährige finanzielle Abhängigkeit von seinem Verleger Albert Langen und die seit dem Sommer für ihn günstigeren Verlagsverträge, von denen er am 22.9.1904 (siehe unten) berichtet haben dürfte, sowie zugleich auf den thematisch hier einschlägigen Essay „Physiologie der Geschäfte“ im übersandten Essayband [vgl. Walther Rathenau: Impressionen. Leipzig 1902, S. 165-206]. erinnert.

Wir beide danken Ihnen zwei schöne AbendeWedekind, der sich vom 22. bis 26.9.1904 zu einem Gastspiel in Berlin aufhielt (er sprach am 23. und 25.9.1904 den „Erdgeist“-Prolog im Rahmen der „Erdgeist“-Inszenierung am Neuen Theater), war gleich am ersten Abend in Begleitung von Maximilian Harden zu Gast bei Walther Rathenau, wie er am 22.9.1904 notierte: „Abends mit M Harden bei Dr. Ratenau diniert.“ [Tb] Er hat Walther Rathenau (und Maximilian Harden) bei dieser Gelegenheit persönlich kennengelernt [vgl. Wedekind an Maximilian Harden, 6.10.1904]. Walther Rathenau und Maximilian Harden dürften am 23.9.1904 im Neuen Theater die „Erdgeist“-Vorstellung mit Wedekinds Premieren-Auftritt im Prolog zum „Erdgeist“ besucht haben – der zweite Abend. voll Freude und Bewunderung.

Ich grüsse Sie in aufrichtiger Verehrung
W Rathenau.


Berlin, 3. Victoriastr., 25.9.04 –

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 14,5 x 18 cm. Mit aufgeprägtem Monogramm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Empfangsort dürfte München gewesen sein, wohin Wedekind am Abend des 26.9.1904 von Berlin zurückreiste [vgl. Tb]. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass Walther Rathenau das Buch innerhalb von Berlin versandte.

  • Schreibort

    Berlin
    25. September 1904 (Sonntag)
    Sicher

  • Absendeort

    Berlin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefe. Teilband 1: 1871-1913

Autor:
Walther Rathenau
Herausgeber:
Alexander Jaser, Clemens Picht und Ernst Schulin
Verlag:
Düsseldorf: Droste
Jahrgang:
2006
Seitenangabe:
693
Briefnummer:
476
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 134
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Walther Rathenau an Frank Wedekind, 25.9.1904. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Cordula Greinert

Überarbeitet von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

28.09.2023 22:39