[Hinweis und Referat in Wedekinds Erklärung vom 27.12.1910:]
Herr Rowohlt ließ mir nun, sowohl durch Herrn Dr. DruckerHinweis auf das erschlossene Korrespondenzstück. – Ernst Rowohlt hatte am 27.5.1910 Martin Drucker erklärt: „Ich bin vielleicht nach genauer Bezifferung der Kosten des Herrn W. bereit auf seinen Vorschlag einzugehen, wenn Herr Wedekind mir jetzt gleichzeitig vergleichsweise mit die Berechtigung schriftlich einräumt, dass ich nach seinem Tode die Manuscripte nach meinem Gutdünken vervielfältigen und veröffentlichen darf, ohne, dass gesetzliche oder sonstige Erben des Herrn Wedekind mich hieran hindern oder die evt. finanziellen Ergebnisse der Veröffentlichung für sich beanspruchen dürfen.“ [Mü, L 2934] in Leipzig wie auch durch Herrn Georg Müllervermutlich mündlich in München. – In seiner „Erklärung“ behauptete Wedekind, er habe am 20.9.1910 seinen Verleger Georg Müller gebeten „wegen Herausgabe der Manuskripte zwischen Herrn Rowohlt und mir zu vermitteln“ [KSA 5/II, S. 1021]. Zu dieser Zeit sind mehrere Begegnungen im Tagebuch dokumentiert: „Unterredung mit Müller“ [Tb 13.9.1910 und 20.9.1910] sowie „Besuch bei Müller“ [Tb 21.9.1910]. Dennoch dürfte die Vermittlung erst am 26.11.1910 begonnen haben. An diesem Tag notierte Wedekind: „Besprechung mit Müller über Rowohlt“ [Tb] und am 7.12.1910: „Besuch bei Müller“ [Tb]. folgenden Vermittlungsvorschlag zu gehen: Er sei bereit mir die mir gehörigen ManuskripteBei den Manuskripten, die Wedekind abhanden gekommen und von dem Leipziger Verleger Ernst Rowohlt aufgekauft worden waren, handelte es sich um ein Schulheft Wedekinds mit 20 Gedichten und einem Register, um den Prosaentwurf „Eden“ (eine Vorstufe zu „Mine-Haha“) und zwei Tagebücher [vgl. Vinçon 1989, S. 447f.]. herauszugeben wenn ich ihm die Erlaubnis ertheile von den beiden TagebuchheftenDie beiden zwischen dem 24.5.1889 und 22.10.1890 entstandenen Tagebücher Wedekinds sind als Typoskripte in der Abschrift Ernst Rowohlts erhalten [vgl. Vinçon 1989, S. 448]. eine Abschrift zu nehmen und deren Inhalt zehn Jahre nach meinem Tode zu veröffentlichen, ohne daß einer meiner Angehörigen oder sonst jemand der in den Heften erwähnten Persönlichkeiten ein Recht haben sollte gegen diese Veröffentlichung Einspruch zu erheben.
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Der 29.5.1910 ist als Ankerdatum gesetzt. Mit dem erschlossenen Korrespondenzstück dürfte Wedekind zeitnah über den Inhalt von Ernst Rowohlts Schreiben an Martin Drucker vom 27.5.1910 aus Leipzig informiert worden sein.
Leipzig29. Mai 1910 (Sonntag) Ermittelt (unsicher)
Rottach am TegernseeDatum unbekannt
MünchenDatum unbekannt
Es gibt keine Informationen zum Standort.
Martin Drucker an Frank Wedekind, 29.5.1910. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).
Anke Lindemann