Sehr geehrter Herr DoctorErnst August Saatweber, Unternehmer, Inhaber einer Weingroßhandlung und Weinkellerei in Barmen (Winklerstraße 22) [vgl. Adreßbuch der Stadt Barmen für 1906, S. XLI] sowie Schriftsteller, war der Vorsitzende der 1905 gegründeten Literarischen Vereinigung in Barmen, „welcher auch die gesamte Korrespondenz erledigt“ [Kürschners deutscher Literatur-Kalender auf das Jahr 1912, Teil I, Sp. 34*].!
Ihr
Vorschlag „Hidalla“ vor den Gästen Ihres Vereines zu spielen ist mir im höchsten Gerade sympathisch
und schmeichelhaft. Ich glaube nur, daß hier ein Mißverständnis vorliegt. Ich
wurde von Herrn Gutmann angefragtAnfrage nicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Emil Gutmann an Wedekind, 2.1.1909. ob ich in Barmen denselben Vortrag halten
wolle, wie/den/ ich am 25 November 08Wedekind absolvierte am 25.11.1908 im Bayerischen Hof in München einen vom Konzertbüro Emil Gutmann organisierten Vortragsabend; das gedruckte Programm: „III. Populärer Dichter-Abend / Frank Wedekind / Vortragsordnung: / I. ‚Die Zensur‘, 2. Szene / II. ‚Totentanz‘, drei Szenen / III. Gedichte“ [KSA 1/IV, S. 1310], und zwar die Gedichte „Die sieben Heller“ [vgl. KSA 1/II, S. 1371], „Schweig und sei lieb“ [vgl. KSA 1/II, S. 2021f.] sowie „Das Lied vom armen Kind“ [vgl. KSA 1/II, S. 1155f.], anders als geplant aber nicht „Der Zoologe von Berlin“ [vgl. KSA 1/II, S. 1299]. hier in München gehalten habe. Das war
1.
Zensur, zweite Scene
2.
Totentanz, drei Scenen
3.
Gedichte.
Darauf habe ich zugesagtvgl. Wedekind an Emil Gutmann, 3.1.1909.. Mir wäre es nun | pes/r/sönlich
gleichgültig, statt dessen in Hidalla zu spielen. Aber woher die Zeit für die
Proben nehmen. Am 21am 21.3.1909, an dem Wedekind im Oberen Museum in Stuttgart einen „Vortrag“ [Tb] gehalten hat und dabei ‒ wie zuerst am 25.11.1908 im Bayerischen Hof in München (siehe oben) ‒ die zweite Szene von „Die Zensur“, „Totentanz“ sowie abschließend Gedichte gelesen hat. habe ich in Stuttgart am 24am 24.3.1909; die Lesung in Nürnberg kam nicht zustande. in Nürnberg und am 26am 26.3.1909; der Termin in Leipzig hatte sich erledigt. in
Leipzig zu thun. Deshalb halte ich es doch für richtiger, bei dem Vortrag zu
bleiben, zumal sich das Programm hier in München und an anderen Orten schon als
sehr wirkungsvoll erwiesen hat. Für Ihre liebenswürdige Einladungnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Ernst August Saatweber an Wedekind, 22.2.1909., der ich
gerne folgen werde, empfangen Sie im voraus meinen ergebensten Dank
Hochachtungsvoll
Frank
Wedekind.
München,
Prinzregentenstraße 50.
23.2.9.